Nationalkatalanismus: Magier Artur Mas übt den nächsten Zaubertrick!

13. November 2014

2002 Grenzenloses Deutschland
2005 Grenzenloses Deutschland II
2007 Deutschtum, Energie und Hoffnung für ein besseres Land

Wenn ein deutscher Politiker oder eine deutsche Partei mit solchen Slogans „in die Bütt steigen würde“, dann wüsste jeder, was die Stunde geschlagen hätte, dann wäre Alarm in Europa und dies vollkommen zu Recht!

2002 Grenzenloses Katalonien (1)
2005 Grenzenloses Katalonien II (2)
2007 Katalanismus, Energie und Hoffnung für ein besseres Land

So hört sich das an, wenn die angeblich so von der Demokratie besessenen katalanischen Separatisten ihre Meetings veranstalten. Irgendwie wie Nationalkatalanismus halt?
Diese Sprüche finden allerdings viel Verständnis im angelsächsischen Raum, wobei wiederum nicht klar ist, ob es sich dabei um von Marketingfirmen lancierte, bezahlte Image-Artikel handelt? Die Generalitat veruntreut Millionen zu diesem Zwecke.

Was wird diesmal der Slogan sein? Am 24. November wird Artur Mas wieder ein großes BlaBla abhalten und versuchen sich an der Spitze der Bewegung zu halten.

Bis dahin wird er damit beschäftigt sein, Spuren und Beweise zu vernichten, darüber, dass die Generalitat organisatorisch und politisch hinter der „basisdemokratischen Bürgerbewegung“ steckt, die bekanntlich in einer „spontanen Geste“ diese Pseudo-Befragung des 9-N durchführte.

Gegen ihn, seine Stellvertreterin und evt. gegen die katalanische Bildungsministerin wird ermittelt wegen strafbarer Handlungen.

Deshalb hat er – wie zum Hohn – jedem der angeblich 40.000 Helfer einen Abschiedsbrief geschrieben, sich für die Hilfe bedankt, die anschließende Daten- bzw. Adressenvernichtung angekündigt und daß sie NIE WIEDER NICHT durch die Generalitat kontaktiert werden würden, versprochen…

Mas spielt eindeutig auf Zeit, versucht das Gesetz des Handeln zu gewinnen und nicht wieder zum Getriebenen, zum Spielball der unterschiedlichen Kräfte des Separatismus zu werden.

Auch die anderen Kräfte der Separatisten taktieren derzeit. Die ersten rücken von ihren Maximalforderungen ab und das ist auch nötig so: Wenn sie eine vorgezogene Wahl sicher gewinnen wollen, dann müssten sie gegenüber dem Ergebnis des 9-N noch sehr deutlich zulegen.

Da fast vier Millionen Katalanen am 9-N NICHT zur „Wahl“ gingen und diese überproportional GEGEN den Separatismus sein dürften, denn sonst wären sie wohl hingegangen und hätten IHRE SACHE unterstützt, muss bei der nächsten Wahl ein möglichst breiter, verwässerter Konsens zu Grunde gelegt werden, der kleinste gemeinsame Nenner des Nationalkatalanismus, sozusagen.

Ist dann erst einmal gewählt, pellen sich die dann gewählten Abgeordneten aus der pluralistischen Schale und es findet sich ein demokratisch gewählter Nationalkatalanismus im Parlament, der dann einseitig die Unabhängigkeit ausrufen könnte, alles schön demokratisch selbstverständlich…

In groben Zahlen ausgedrückt, zum einfacheren Nachvollziehen: Die Separatisten müssten von den knapp vier Millionen NICHT zur Wahl gegangenen Katalanen noch rund 1,2 Millionen Stimmen erhalten um RECHNERISCH die Hälfte der Katalanen hinter sich zu haben. ALLERDINGS, bei einer „richtigen Wahl“ fallen die Nichtwähler bekanntlich ja einfach unter den Tisch, was bei der Befragung, dem Stimmungsbild vom 9-N nicht der Fall war.

Zahlenbeispiel: 6 Mio Wahlberechtigte, eine „richtige Wahl!“

Beteiligung 70% = 4,2 Mio Wähler. 9-N wählten 1,9 Mio sí/sí, = 45% Separatisten, fehlen 200.000 Stimmen
Beteiligung 65% = 3,9 Mio Wähler. 9-N wählten 1,9 Mio sí/sí, = 49% Separatisten, fehlen 50.000 Stimmen
Beteiligung 60% = 3,6 Mio Wähler. 9-N wählten 1,9 Mio sí/sí, = 53% Separatisten, das würde genügen!

Für die Separatisten heisst es also mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner antreten, das eigene Lager möglichst geschlossen an die Urnen bringen, aber allgemein die Wahlbeteiligung möglichst gering halten und das Ding wäre für sie positiv gelaufen…

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(1) Schöne Grüße an Valencia und die Balearen!
(2) Schöne Grüße nach Frankreich und Italien!

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Hier noch ein Leckerli für Leute, die Catalan verstehen, obwohl die Typen von Polònia so genial sind, daß man sie auch ohne Worte weitgehend verstehen kann:

http://www.tv3.cat/videos/5330952/Polonia–06112014


ANC setzt nicht mehr nur auf Artur Mas und geht eigene Wege!

11. November 2014

Auslöser dieser Initiative seit die Unzufriedenheit mit und das Misstrauen gegen Artur Mas, der den ANC benützt habe!

Die Katalanische Nationalversammlung (ANC) arbeitet auf vorgezogene Neuwahlen, wahrscheinlich am 15. Februar 2015, hin. Dabei will sie mit zwei Listen antreten. Eine soll separatistisch und die andere extrem Links sein. Der Termin drängt, denn 2015 ist ein Wahljahr in Spanien und man will so die erste Wahl des Jahres durchführen bevor die Bürger womöglich wahlmüde werden? Im Mai finden die Kommunalwahlen statt und im Herbst könnten vorgezogene Neuwahlen für ganz Spanien stattfinden.

Im katalanischen Parlament gäbe es derzeit keine Mehrheit für eine einseitige Unabhängigkeitserklärung, deshalb müsse gewählt werden um den Schwung der Separatistenkampagne nicht zu verlieren.

Die Wahlliste soll von anerkannten Persönlichkeiten des katalanischen Gesellschaftsspektrums angeführt werden. Darunter könnten auch ANC-Mitglieder sein (Carme Forcadell etwa selbst?). In diesem Falle müssten diese vorher ihre Ämter ablegen oder der ANC seine Satzung ändern.

Wahlkampfziele des ANC seien die Ausrufung einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung, die Bildung der notwendigen demokratischen administrativen Strukturen des eigenen Staates und dessen Propagierung bei der EU und Internationalen Organisationen.

„Jetzt gehets lohos!“


Artur, der Trickser, hängt angeschlagen in den Seilen und spielt auf Zeit!

18. Oktober 2014

Der britische THE ECONOMIST, bisher ein Unterstützer der katalanischen „Consulta“ über die Meinung der Katalanen zur Unabhängigkeit, hat die neueste Wendung von Artur Mas hin zu einem belanglosen Befragungshappening, unkontrolliert durchführt von den Separatisten selbst, mit Erstaunen abgelehnt und als „Trickserei über drei Bande“ bezeichnet, als „herumeiern“ nur um Zeit zu gewinnen und sich über die nächsten Tage zu retten.

Für den Haushaltsetat 2015 braucht er die Unterstützung von ERC und die will die einseitige Unabhängigkeitserklärung nach einer „normalen“ vorgezogenen Neuwahl, die sie vermutlich gewinnen würde.

Die CiU würde wohl zerbrechen, weil das „C“ mehrheitlich die Unabhängigkeit will und das „U“ mehrheitlich genau diese nicht!

Eine gemeinsame „separatistische Bürgerliste“ würde vermutlich daran scheitern, dass Convergencia den „Bürger Artur Mas“ auf Platz 1 dieser Liste sehen möchte und ERC lieber den „Bürger Oriol Junqueras“.

Noch gar nicht berücksichtigt sind dabei die Pläne und Ambitionen der beiden Frauen die den ANC und ÒC anführen, die zivilgesellschaftlichen Sturmtruppen der Separatisten. Diese haben in den letzten beiden Jahren Millionen Menschen bewegt und womöglich Appetit und Spaß an der Macht bekommen?

Carme Forcadell vom ANC will sich Sonntag dazu äußern…

Für keine Partei ist eine absolute Mehrheit in Sicht. Es muss auf jeden Fall untereinander und endlich auch mit Madrid wieder gesprochen, verhandelt werden. Das ist die gute Nachricht!


Katalonien: Mas setzt für den 25. November vorgezogene Neuwahlen an!

25. September 2012

Um einen Selbstbestimmungsprozess zu starten, müsse der Präsident eine besondere Legitimation haben und darüber müssten die Katalanen entscheiden, begründete er heute im Parlament seine von vielen erwartete Entscheidung.

Aussergewöhnliche Momente bräuchten aussergewöhnliche Entscheidungen. Die Stimme, der Wille der Straße müssten an die Wahlurnen gebracht werden…

Wenn das Land einen schwierigen, sehr komplizierten Prozess  beginnen müsse, dann benötige es das Mandat der Wähler…

Die Massendemonstration vom 11. September aus Anlaß der Diada habe ein großes Vertrauen in Katalonien zum Ausdruck gebracht. Jetzt läge es an ihm und den Politikern das Geschehene zu interpretieren!*

Vier Gründe führte er an, die eine Neuwahl nötig machten:
Es sei ein klares Wählervotum notwendig für den voraus liegenden Weg in die Zukunft.

Es wäre eine Täuschung wenn er jetzt ein Referendum über die Unabhängigkeit organisieren würde, wenn die CiU nur den Fiskal-Pakt in ihrem Wahlprogramm stehen habe.

Wenn der spanische Präsident Rajoy schon nicht über den Fiskal-Pakt verhandeln wollte, dann würde es jetzt die nicht nur um neue Finanzen, sondern gleich um die Änderung der Spielregeln gehen.

Das gehöre sich in dieser Lage einfach so.

http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/09/25/catalunya/1348575206_207361.html

Die Antwort der spanischen Zentralregierung des Mariano Rajoy ließ nicht lange auf sich warten. Die Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría, kündigte an, dass die Antwort der Regierung fest und ernst sein werde!

Die Wahl sei ein Ablenkungsmanöver um die Katalanen von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Generalitat abzulenken.

(Katalonien taumelt mit knapp 40 Milliarden Euro Schulden am Rande der Pleite!)


Spanien: Was versucht der Hütchenspieler Artur Mas in Katalonien?

25. September 2012

Er versucht die Erwartungshaltung der Katalanen nach der 1,5-Mio-Massen-Demo vom 11. September zu kanalisieren ohne sie auf die Dinge zu fokusieren, die er zumindest im Moment politisch nicht erlangen kann. Er will ablenken um Scheinziele zu formulieren.

PP-Rajoy, große Teile Restspaniens und auch das spanische Militär haben ihm in den letzten Tagen mehr als überdeutlich gesagt, dass sie die spanische Verfassung vor einem Bruch durch die Katalanen konsequent schützen würden.

PP-Rajoy hat ihm weiter gesagt, dass ein katalanisches Referendum keine legale Bindung und Auswirkung für die spanische Verfassung habe. Hier würden bestenfalls Scheinabstimmungen durchgeführt von Leuten, die dazu nicht kompetent seien.

Eine Änderung dieser spanischen Verfassung könne allenfalls durch ein Referendum des Souveräns, das heisst des gesamten spanischen Volkes, legitimiert werden.

PP-Rajoy hat ihm ausserdem gesagt, dass es mit ihm keinen Fiskal-Pakt für die Katalanen geben wird.

PP-Rajoy will nicht einmal der Neuverhandlung der Finanzen der Autonomien Priorität geben, da er nicht über Dinge, über die er nicht verfüge, verhandeln könne! (Einem nackten Mann kann man nicht in die Taschen fassen!)

Mas will also Ersatz- oder Scheinziele formulieren, diese um das Unerreichbare herumranken und dann, hübsch verpackt, als einen, schwierigen, zeitraubenden Zukunftsprozess darstellen. Es gibt keine sinnmachende Verbindung zwischen einem Fiskal-Pakt und der Unabhängigkeit. Weil man zudem beide Ziele in absehbarer Zeit nicht erringen kann, schiebt man sie hintereinander, in eine undefinierte Zukunft und nennt die im Prinzip bedeutungslose Abstimmung vom kommenden Donnerstag im katalanischen Parlament „einen Prozessbeginn“!

Zu diesem vage formulierten „Zukunftsprozess“ will er so viele Parteien wie möglich ins Boot holen und dann am Donnerstag im katalanischen Parlament eine rechtlich unverbindliche Resolution verabschieden lassen.

Gelänge ihm dies, wäre er zumindest vorläufig erst einmal gesichtswahrend „aus dem Schneider“!

Zugleich hätte er als Meinungsführer Themen von der Realität und der Relevanz einer Fata Morgana besetzt für vorgezogene Neuwahlen.
Es scheint trotzdem relativ sicher, dass er diese in der augenblicklichen Stimmung gewinnen könnte. Die PPC wird alle Stimmen binden, die keine Unabhängigkeit wollen. Die Sozialisten werden sich für eine Föderation innerhalb Spaniens aussprechen, nicht aber für die Unabhängigkeit. Die kleineren Parteien würden vermutlich bis auf ihren harten Kern kanibalisiert?

Die vorgezogenen Neuwahlen benötigt er, weil er einerseits die Gunst der Stunde nutzen will und andererseits weil seine Minderheitsregierung ab sofort nicht mehr durch die PPC toleriert wird. Mas ist im Moment ein politisch Impotenter, der viel Lärm macht um darüber hinwegzutäuschen, das bei ihm „nix mehr geht“!

Spanien, die Zentralregierung als Sündenbock für alles, was in Katalonien schief läuft in diesen Tagen? Das hat noch alle Male funktioniert in Katalonien…


Madrid, 20.September, Rajoy & Mas: Zauberlehrlinge in der Klemme!

17. September 2012

Der eine, Rajoy, träumt und faselt davon, die Bedingungen, nein die untertänigsten Bitten, die die EU an einen spanischen Rettungsantrag knüpfen könnte, selbst zu bestimmen und huldvoll zu gewähren.

Der andere, Mas, glaubt einen Ausweg aus seiner selbstgeschaffenen Zwickmühle gefunden zu haben, in die ihn sein Gerede von der katalanischen Unabhängigkeit nach der Massendemo am Tag der Diada gebracht hat.

Mas kommt im Prinzip also nach Madrid um einem nackten Mann in die Tasche zu fassen! („Que no me toces mis cojones, cabron!“)

Mas kam nun, keine Woche nach der „Diada“, auf die rettende Idee eine Lösung der zwei Schritte zu propagieren: “Sin soberanía fiscal no hay soberanía política” Ohne Steuerhoheit gäbe es keine Unabhängigkeit Katalonien. Das heisst, er bemühe sich in einem ersten Schritt um die Steuerhoheit, den Fiskal-Pakt und später dann um die Unabhängigkeit Kataloniens. Er stellt hier eine im Prinzip unsinnige Verknüpfung her, um sich zumindest kurzfristig vom Thema Unabhängigkeit verabschieden zu können.

Ist es in Wirklichkeit nicht eher anders herum: Wenn Unabhängigkeit, dann braucht es keinen Fiskal-Pakt? Die katalanische Wirtschaft hat ihm inzwischen unterschiedliche Signale zukommen lassen. Die kleine und mittelständische Wirtschaft kann sich die Unabhängigkeit gut vorstellen. Die Großbetriebe und multinationalen Unternehmen stehen dieser Idee eher skeptisch-ablehnend gegenüber und wollen eigentlich nichts von dieser Idee wissen.

Die anderen Parteien haben den Unsinn in Mas Argumentation erkannt und sich entsprechend positioniert.  Die PSOE fordert ihn auf, sich entweder für den Fiskal-Pakt und damit für den Verbleib in Spanien, ODER die Unabhängigkeit auszusprechen und erklärt ihm für den letzteren Fall bereits vorsorglich den Krieg.

Die in Madrid regierende PP sagt – nicht ohne Logik – man könne nicht in Madrid dringend um 5 Milliarden Euro betteln zur Rettung der Strukturen in Katalonien und gleichzeit den Absprung, die Sezession, die Trennung vorbereiten!

Die autonome Regierung Kataloniens hat, geführt von Artur Mas, erstmals erhebliche Kürzungen und Einschnitte im Gesundheits- und Bildungssektor Kataloniens durchgeführt. Das neue Schuljahr begann vor einigen Tagen mit 3.000 Lehrern weniger und 30.000 Schülern mehr! Überall wachsen die Wartelisten, werden in Krankenhäusern ganze Etagen geschlossen. Aber dies findet kaum Ausdruck in der politischen Debatte dieser Tage.

Es geht vordergründig nur um den Fiskal-Pakt und neuerdings um das missglückte Ablenkungsmanöver des Zauberlehrlings Artur Mas, die Unabhängigkeit Kataloniens als Lösung aller aktuellen sozialen und finanziellen Probleme Kataloniens zu propagieren.

Es wird in Barcelona laut über eine Volksbefragung oder über vorgezogene Neuwahlen nachgedacht. Mas und die CiU könnten dabei, nachdem sie sich des Themas Unabhängigkeit bemächtigten, unabhängig ihrer sozialen Sauereien, bei den kleineren radikalen Parteien wildern und sich eine absolute Mehrheit sichern? Die PSC, der katalanische Ableger der Sozialisten, würde bei dieser Konstellation sicher bluten müssen? Die PP mit ihrer zentralistischen, großspanischen Ausrichtung  würde die mit der Unabhängigkeit unzufriedenen einsammeln und so zur scharfen Polarisierung in Katalonien ebenso beitragen wie der Zauberlehrling Artur Mas selbst.

http://politica.elpais.com/politica/2012/09/16/actualidad/1347821459_325205.html