Juhu, die NATO hat eine Ukraine-Krise!

6. November 2014

Man kann es drehen und wenden wie man will: Der Konflikt in der und um die Ukraine wird andaueren, weil viele der Protagonisten ein Interesse daran haben!

Kein Interesse an einer Beendigung haben die USA! Niemals seit dem Ende des Kalten Krieges hatten sie die Europäer an so kurzer Leine wie jetzt wieder. Ihr Führungsmonopol ist leider unumstritten. Die NATO wird kräftig aufgerüstet und die nationalen Armeen der EU werden vollends zu spezialisierten Hiwis und Vasallen umgerüstet, egal ob nun mit Kita oder ohne. Die steigenden Rüstungsausgaben werden direkt oder indirekt in die USA fließen. Europa scheinbare Eurasische Alternative zum Transatlantischen Wurmfortsatz ist Geschichte. Ebenso die Perspektive des Handels der EU und speziell Deutschlands mit Russland.

Kein Interesse an einer Beendigung hat das UK! Parallel mit der Schrumpfung der Bedeutung der EU steigt der Wunsch zum Ausstieg aus derselben. Special Relations zu den USA werden sorgsam gehütet und können zur Kontrolle der EU-Hiwis auch von außen eingesetzt werden. Sind sie erst einmal aus der EU ausgetreten, dann brauchte es nur eine Schamfrist von höchstens acht, zehn Jahren und sie wären zum erneuten Einmarsch in Europa an der Seite der USA bereit. Ein Grund wird sich dann gewiss finden lassen?

Kein Interesse an einer Beendigung hat die Ukraine! Das wohl korrupteste Land Europas würde ohne diesen Konflikt in Bedeutungslosigkeit verhungern, wenn seine schmarotzenden Oligarchen nicht einen traumhaften Weg gefunden hätten, sich (wieder einmal) auf Kosten von Leben und Lebensqualität der eigenen Bevölkerung nahezu unbegrenzt zu bereichern. Der Krieg löst scheinbar alle ihre Probleme. Sie zapfen die Gelder der EU-Steuerzahler an indem sie Russland vor’s Schienbein treten. Je asozialer sich die pseudo-demokratischen Ukraine-Chargen verhalten, desto begeisterter klatschen die USA und die EU und winken mit EU-Schecks (only!). Die USA haben ihre Investitionen in den Ukraine-Krieg ja bereits im Vorfeld getätigt, als Initialzünder des Krieges, der ursprünglich kein Bürgerkrieg war, sondern der von Außen initiiert worden ist, wie uns Frau Fucking-Nuland bestätigte!

Kein Interesse an einer Beendigung haben Polen und die Baltischen Staaten! Ihre Bedeutung bezüglich EU und NATO steigt durch den Konflikt und man versucht ihn auf vielfältige Weise zu Geld zu machen.

Kein Interesse an einer Beendigung des Konfliktes hat die Türkei. Ihre Bedeutung durch für die NATO als Partner gegen Russland wächst dadurch TROTZ ihrer Eskapaden in Syrien, im Irak und um Zypern und trotz ihrer athmosphärischen Störungen mit den USA. Außerdem kann der neue Kalte Krieg wegen der Ukraine von den USA dazu genutzt werden, die Europäer davon zu „überzeugen“, dass die Türkei, die Ukraine und natürlich Georgien unbedingt schnellstens in die EU aufgenommen werden müssen, bei zufällig gleichzeitigem NATO-Beitritt vermutlich?

Ein Ende des Ukraine-Konfliktes fordern die Interessen Russlands und Weissrusslands, die künftig zu Recht von massiven Störungen und Einmischungen in ihre inneren Angelegenheiten durch USA/NATO, deren Geheimdienste und NGO-Vorfeldorganisationen rechnen müssen.

Ein Ende des Ukraine-Konfliktes fordern die Interessen der Europäischen Wirtschaft mit Blick auf die Entwicklungspotentiale Russlands und ihre Energieversorgungssicherheit.

Ein Ende des Ukraine-Konfliktes fordern die Interessen der EU-Südschiene, also Griechenlands, Italiens, Spaniens und Portugals, für die künftig weniger Gelder* vorhanden sind, wenn alles in die Ukraine gepumpt wird um dort die Schwarzen Löcher der Oligarchen zu stopfen.

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* An diesem Sonntag jährt sich zum 25. Mal der 9. November 1989. Ich erlebt ihn auf einem Wirtschaftsempfang in Barcelona. Als wir alle ungläubig die TV-Bilder der über die Mauer krabbelnden Menschen bestaunten und bejubelten, da erkannten unsere katalanischen Gastgeber sofort die Konsequenzen für Südeuropa: Jetzt wird das Geld der EU und der Deutschen erstmals nach Osten fliessen und nicht mehr nach Süden, fürchteten sie damals…


Cameron macht das UK häßlich für EU-Migranten und Tramper!

27. November 2013

Bulgaren und Rumänen sollen hauptsächlich davon abgeschreckt werden, ihr Glück im UK zu suchen und auf die Insel einzuwandern. Aber seine Neuerungen werden natürlich ebenso für den Niederländer, den Franzosen oder Deutschen gelten, wenn ihn das Leben nach England führt! Neuankömmlinge sollen keine Wohnungszuschüsse mehr erhalten. Sie sollen sich künftig erst nach drei Monaten als Arbeit suchend anmelden können und eine auf höchstens sechs Monate begrenzte Unterstützung erhalten können.

Jeder EU-Bürger, der draussen im Freien schläft oder gar bettelt, wird ausgewiesen und bekommt ein Jahr Inselverbot! Also Tramper, versteckt euch gut und fragt nicht den nächst besten nach Zigaretten und so…

Die Bewegungsfreiheit, also die freie Wahl des Wohnsitzes oder des Arbeitsplatzes für Europäer in der gesamten EU ist eine der Säulen der EU. Das wird mit Sicherheit bei den Europawahlen thematisiert. Cameron sieht – wie könnte es anders sein – die Rechte der EU und ihrer Bürger durch sein Handeln im UK natürlich absolut überhaupt nicht im Geringsten tangiert!

Cameron sieht statt dessen die Migrantenschwemme im Januar auf die Insel schwappen und die Schuld dafür bei der Labour-Vorgänger-Regierung des Gordon Brown und deren monumentalen Fehlern.

Auch im Bezug auf mögliche künftige Neumitglieder in der EU wie z.B. die Türkei, müsse diese Freizügigkeit eingegrenzt und beschränkt werden. Im Februar 2013 hätten rund 60.000 Europäer auf der Insel Arbeitslosengeld erhalten.

Daraus folgt: Cameron sieht nicht den Abbau der extremen Einkommensunterschiede in der EU als wünschenswertes Ziel an, sondern dessen Erhalt bei gleichzeitiger Handhabbarkeit dieser extremen sozialen Schieflage innerhalb der Gemeinschaft, ein Neoliberaler halt…