Er hatte es bereits angekündigt, nun machte der Minister für europäische Angelegenheiten seine Ankündigung wahr. „Steckt ihn euch irgendwo hin“, oder in Diplomaten-Englisch: “We don’t accept the report and will return it,” Volkan Bozkır told reporters on June 10 (hurriyetdailynews.com).
Das türkische Außenministerium wertete den Türkei-Report des EU-Parlamentes als eine der „unglücklichsten“ Entscheidungen des Gremiums.
Mehr als die Hälfte der von den Parlamentariern vorgeschlagenen Anhänge hätten ihren Weg in die endgültige Fassung des Dokumentes gefunden, sagte der Außenminister (wer?).
Er sei eine Art Erweiterung des Fortschrittsberichtes der EU-Kommission um all die Punkte, die in diesem bemängelt worden waren.
Die in letzter Minute hinzugefügte Referenz auf das (unerklärliche!) Verschwinden der Armenier im Jahre 1915, (das erst noch wissenschaftlich aufgearbeitet werden müsse!) habe sozusagen das Fass zum Überlaufen gebracht:
“On the grounds of this reference, we find this report unacceptable. It will be returned back to EP by our Permanent Rep to the EU in Brussels,” he stated. „Turkey has never accepted and will never accept that the events of 1915 be named as genocide, which has no legal and historical base“, said Bozkır.
Der EU bescheinigte er, keinen Vision zu haben. Das würde nicht helfen die Türkei und die EU näher zusammen zu bringen. Dann kam die Retourkutsche: „Glücklicherweise spräche das EU-Parlament nicht für die EU (sondern die EU-Kommission, was er aber nicht aussprach). Die Türkei schlägt also genau in die Kerbe zwischen EU-Parlament und EU-Kommission…
Dieser Bericht des EU-Parlamentes über die Türkei würde nicht die reale Situation der Beziehungen zwischen der Türkei und der EU darstellen.
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