Immer mehr Juden verlassen Frankreich

13. Januar 2015

Wieder einmal und in böser Regelmäßigkeit sind vorige Woche Menschen jüdischen Glaubens in Frankreich zu Tode gekommen.

Die Opfer im Supermarkt waren gezielt als Juden angegriffen und von ihrem Geiselnehmer vor dem Sturm der Polizei zu ihrer Befreiung aus diesem Grund, jüdisch zu sein, getötet worden.

717 jüdische Schulen in Frankreich müssen – wie nach den Attentaten von Toulouse – ab sofort durch 4.700 Polizisten geschützt werden. Eine traurige „Normalität“ in Frankreich.

Was zumindest ich in unseren deutschen Medien nicht las:
Erstmals hatten an diesem Freitag auf Anordnung der Polizei alle Geschäfte im jüdischen Viertel von Paris, dem Marais und der berühmten Rue de Rosiers aus Sicherheitsgründen geschlossen. Soweit ist es also wieder in Europa…

Diese rund 500.000 Menschen sind die größte jüdische Population Europas und stellen doch weniger als ein Prozent der Franzosen.

Trotzdem waren zum Beispiel 40% der rassistischen Angriffe auf Menschen in Frankreich gegen diese Mini-Minderheit gerichtet. Das Verhältnis von Juden und Muslimen in Frankreich beträgt numerisch mindestens 1:10. Aber Antisemitismus und Agression beschränkt sich nicht auf Muslime.

Das hatte Folgen: In 2014 stieg die Zahl der jüdischen Auswanderer aus Frankreich nach Israel um 88% auf 7.000 Menschen oder 1,5% der jüdischen Bevölkerungsgruppe an.

Dazu kommen noch jene, die in ein Drittland wie z.B. die USA, Canada, das UK oder auch Deutschland(?) auswanderten und deren Zahlen hier nicht enthalten und mir nicht bekannt sind.

Jedenfalls fühlen sich diese Menschen unsicher, da Frankreich unfähig erscheint, sie zu schützen. Der Großrabbiner Frankreichs, Haim Korsia sagt, dass es sich um die größte Auswanderungsbewegung von Juden aus Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg handele!

Wie sieht es aktuell in dieser Frage in Deutschland aus?

http://www.slate.fr/story/96707/juifs-france-trop-tard

http://www.thedailybeast.com/articles/2015/01/10/do-jews-have-a-future-in-france.html

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2903600/Every-single-French-Jew-know-left-Paris-Editor-Britain-s-Jewish-Chronicle-claims-people-fleeing-terror-hit-French-capital.html

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PS: Der israelische Premierminister Netanyahu lud in Paris, wo er an der Demo des vergangenen Sonntags teil nahm, alle französischen Juden nach Israel ein. Das ist offizielle israelische Politik und außerdem hat er im Januar noch Neuwahlen anstehen.


Paris: Bärtiger Nordafrikaner schneidet Soldaten mit Cutter die Kehle durch, sagt die Polizei.

25. Mai 2013

Im westlichen Pariser Vorort La Defense wurde am Samstag, gegen 18 Uhr, ein an einem Vorort-Bahnhof patroullierender französischer Soldat von einem“ bärtigen Nordafrikaner in hellem Jihab“ (Polizei) mit einem Cutter angegriffen und schwer verletzt. Unter anderem wurde ihm die Kehle durchgeschnitten.

Der Soldat befindet sich im Percy-Krankenhaus und ist nicht mehr in Lebensgefahr. Der Angreifer entkam in der Menschenmenge des Geschäftsviertels.

Die Anti-Terror-Brigade befasst sich mit dem Vorfall der als terroristischer Anschlag bewertet wird.

Der Soldat gehörte zum 4. Schützen-Regiment in Gap, war in Afghanistan und sollte demnächst in Mali eingesetzt werden.

Seit dem Anschlag auf Lee Rigby am vergangenen Mittwoch in London folgten die französischen Medien dem Vorfall mit großer Aufmerksamkeit.

Womöglich erzeugt diese hohe Medienpräsenz Nachahmer?

Der Anschlag von Paris folgte vielleicht dem Vorbild von London und dieser Anschlag womöglich Toulouse und Montauban im Vorjahr?

ERGÄNZUNG:
Der 23-jährige Cédric Cordier ging als letzter in einer gemischten Drei-Mann-Patrouille* aus Militär und Polizei und wurde von hinten angegriffen. Die Tat sei wortlos, ohne Bekenner- oder Gebetsrufe ausgeführt worden. Seine beiden Kameraden konnten so den Vorfall weder erkennen, noch verhindern, noch den in Richtung der Geschäfte durch den Verbindungstunnel zwischen der Nahverkehrsbahn RER und den Einkaufszentren flüchtenden Angreifer dingfest machen.

Cordier, der sehr viel Blut verloren habe, sich aber nicht in Lebensgefahr befände, sei in das Militärkrankenhaus Percy in Clamart gebracht worden, sein Zustand sei beruhigend.

Der PARISIEN zitiert Polizeikreise die „einen Mann nordafrikanischen Typs um die 30 Jahre, Bart- und Djellabaträger“ als Täter beschreiben.

Diese Beschreibung wird allerdings vom LE JOURNAL DE DIMANCHE dementiert!

Der Präfekt des Departements Hauts-de-Seine, Pierre-Andre Peyvel weigerte sich diese Beschreibung zu bestätigen oder zu verneinen. Die Polizeigewerkschaft UNSA beschreibt den Täter lediglich als groß und athletisch ohne nähere Herkunftsangaben.

Es sind also zum gegenwärtigen Zeitpunkt hauptsächlich die Medien unter Berufung auf Innenminister Valls und Verteidigungsminister Le Drian und den Präsidenten Hollande, die einen möglichen terroristischen oder islamischen Hintergrund beschreiben, der sich ohne Kenntnis der Motive und bestätigte Täterbeschreibung** zumindest vorläufig als spekulativ erweist: Kann sein, kann auch nicht sein!

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* Diese gemischten Teams der sogenannten Aktion Vigipirate sollen dem Schutz vor terroristischen Anschlagen dienen. Kritiker sehen darin einen Missbrauch der Armee für Polizeiaufgaben. Siehe dazu auch: https://fr.wikipedia.org/wiki/Plan_Vigipirate

**(Solche öffentlichen Räume mit großer Besucherfrequenz sind auch in Paris mit Videocameras überwacht. In diesem Falle gleich von drei verschiedenen Organisationen, der Französischen Eisenbahngesellschaft, der Nahverkehrsgesellschaft und der Betreibergesellschaft des Einkaufszentrums Vier Jahreszeiten.)


Frankreich: Ein Jahr nach Toulouse und Montauban, Gedenkroutine?

11. März 2013

Heute jährt sich der Beginn der Mordserie des Mohamed Merah in Montauban und Toulouse. Es gibt offizielle Ermittlungen. Es gibt TV-Dokus. Es gibt Gedenkfeiern, Gedenktafeln an den Tatorten und einen „Weissen Marsch“. Es gibt wieder viele Worte, aber gibt es auch konkrete Ergebnisse?

Ausser unerklärlichen Pannen und Koordinationsproblemen zwischen den Französischen Sicherheitsbehörden ist nicht wirklich viel heraus gekommen. Sein Bruder Abdelkader Merah sitzt in Untersuchungshaft. Im Vorfeld des Jahrestages gab es einige Aktivität vortäuschende vorläufige Festnahmen von der Beihilfe Verdächtigen. Sie alle mussten nach Ablauf der maximalen Arrestzeit wieder entlassen werden, weil die Beweise nicht reichten. Die Suche nach dem ominösen „Dritten Mann“ geht weiter.

Es bleibt weiterhin unklar, wie ein junger Mann unter den Augen der Geheimdienste  und vermutlich von ihnen geführt, derart aus dem Ruder laufen konnte, ohne dass die Profis dies bemerkten?

Merah jedoch ist in seinen Kreisen und seiner Familie längst zum Helden verklärt worden. Die Angehörigen der Opfer beklagten, dass seiner Mutter und Schwester in einer auf France 3 ausgestrahlten Doku zum Jahrestag zu viel Raum zur Selbstdarstellung eingeräumt worden sei. Es kann leider nicht ausgeschlossen werden, dass es irgendwo Nachahmer gibt, die den Jahrestag zu Aktionen nutzen wollen? Vermutlich werden die französischen Behörden in diesen Tagen stillen Alarm ausgelöst haben? Denn in Mali sterben Muslime durch französische Truppen, wie damals in Lybien.

Eines von Merahs Opfern lebt noch. Ein schwerstverletzter junger Soldat, Loïc Liber, der vermutlich Zeitlebens unter den Folgen des Attentats leiden wird. Er ist in der Öffentlichkeit fast vergessen…

http://www.lemonde.fr/societe/article/2013/03/11/debut-des-hommages-aux-victimes-de-mohamed-merah_1845876_3224.html


Toulouse: Zwei Festnahmen im Fall des Motorroller-Mörders Mohamed Merah!

31. Januar 2013

Die Ermittlungen im Terrorfall des Mohamed Merah, der zwischen dem 11. und 19. März 2012 in den Städten Toulouse und Montauban insgesamt 7 Menschen, darunter drei Kinder kaltblütig erschossen hat, bevor er am 22. März praktisch vor den Augen des in der Stadt anwesenden Staatspräsidenten Sarkozy von einer gewaltigen Übermacht des Staates gestellt, belagert und schließlich erschossen wurde, verlaufen schleppend.

Dazu trägt sicher der Regierungswechsel von Sarkozy zu Hollande ebenso bei, wie der Versuch der Behörden die unrühmliche Rolle des französischen Inlandsgeheimdienstes DCRI, der Zentraldirektion für Innere Sicherheit, zu verschleiern.

Die Angehörigen der Opfer, die kürzlich vom neuen Innenminister Manuel Valls empfangen wurden, beschwerten sich über zahlreiche Fälle von Verschleppung und forderten erneut die volle Aktenfreigabe, die Valls erneut aus Sicherheitsgründen verweigerte.

Statt dessen gab es zwei erneute Festnahmen in Toulouse. Zwei junge Männer von 28 und 30 Jahren, einer davon ein Jugendfreund der Merah Brüder Mohamed und Abdelkader, werden verdächtigt Informationen zu den Anschlägen besessen zu haben, oder gar zur Ausführung geholfen zu haben. Sie stammen aus dem Wohnviertel der Brüder und sollen zu derem ständigen sozialen Netzwerk gehört haben. Diese Männer waren aber schon länger der Polizei bekannt und es ist nicht klar warum sie gerade jetzt festgenommen worden sind, ausser vielleicht den Grund, den Opferangehörigen und der Öffentlichkeit Aktivitäten zu demonstrieren.

Ausserdem verwarf Minister Valls die These vom „einsamen Wolf“ Merah und wies auf die Unterschiede zum Fall des Norwegers Anders Breivik hin. Merahs Taten hätten der sorgfältigen, minutiösen Planung, der Hilfe bei der Vorbereitung und womöglich auch bei der Tatausführung bedurft.

Bereits am 4. Dezember 2012 war der 38-jährige Charles Mencorelli, ein zum Islam konvertierter Sinti oder Roma, für vier Tage festgenommen worden. Diese 96 Stunden sind in Terrorismusfällen die längste legale Frist der Verwahrung durch die Polizei, bevor der Verdächtige einem Haftrichter vorgeführt werden muss. Dieser ließ den Sinti damals umgehend wieder frei.

Mit den beiden jetzt Festgenommenen wird es wohl ähnlich kommen, denn beide werden bereits seit längerem von der Polizei beobachtet und neue Erkenntnisse sind nicht bekannt.

Zu Mohamed Merah selbst gibt es auch ein neues Detail: Sein „eigentlich echter“ Pass, mit dem er nach Pakistan gereist war, war auf rafinierte Art gefälscht, manipuliert worden. Lediglich durch die Fälschung des Geburtsmonates  von Oktober zu Februar, verwandelte sich der Polizeibekannte Islamist in einen gleichnamigen und gleichaltrigen, wegen relativ harmlosen Prügeleien ebenfalls polizeibekannten aufstrebenden französischen Amateurboxer!

Da es diesen Mann wirklich gibt und er im Sinne der Geheimdienste harmlos ist, eine ebenso simple wie perfekte Tarnung! Da stellt sich natürlich automatisch die Frage, wer Mohamed Merah hier „beim Fälschen zur Hand ging“?


Vater des Toulouse-Attentäters Mohamed Merah erstattet Anzeige „gegen Unbekannt“ wegen Mord unter besonders schweren Umständen.

11. Juni 2012

Die Pariser Anwältin Isabelle Coutant-Peyre, die mit der algerischen Anwältin des Vaters zusammenarbeitet, erstattete heute eine entsprechende Anzeige vor dem Tribunal de Paris.

Gegen Merah, einen einzelnen Mann eingeschlossen in seinem Appartement, seien zwischen 300 bis 400 bewaffnete Personen eingesetzt worden, ein Umstand der schon für sich Fragen aufwerfe.

Es habe keinen Grund dafür gegeben ihn umzubringen. Sie habe Beweise, dass der 23-jährige von den Elite-Agenten des RAID-Kommandos gezielt liquidiert worden sei.

Es gäbe zwei Videos, aufgenommen von Merah selbst kurz vor seinem Tod und mit seinem Mobiltelefon versandt. Darin gestand er seine Terroranschläge im Namen von Al Kaida, versicherte allein gehandelt zu haben und weitere Anschläge zu planen.

http://www.lavanguardia.com/internacional/20120611/54310605875/padre-asesino-toulouse-denuncia-muerte-hijo.html

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Einige frühere Beiträge zum Thema:

http://www.leparisien.fr/faits-divers/affaire-merah-me-coutant-peyre-confirme-une-plainte-contre-le-raid-09-05-2012-1992240.php#reactions-article

http://www.lavanguardia.com/internacional/20120328/54278201499/exjefe-contraespionaje-frances-merah-confidente.html

http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2012/03/26/01016-20120326ARTFIG00709-un-montage-des-videos-prises-par-merah-envoye-a-al-jazeera.php


Attentate von Toulouse und Montauban: Sarkozy und Geheimdienstchef von Opfer-Vater angezeigt!

10. Mai 2012

Neues im Fall des Attentäters von Montauban und Toulouse, Mohamed Merah!
Eine bekannte Pariser Anwältin, Me Isabelle Coutant-Peyre, wird der im Auftrag der algerischen Familie Merahs agierenden algerischen Anwältin, Me Zahia Mokhtari, assistieren. Diese wird in Paris die Akten der Belagerung und Erstürmung der Wohnung Merahs untersuchen, mit dem Ziel Anzeige, gegen das beteiligte RAID-Kommando zu erstatten. Sie wird dieses Wochenende in Paris erwartet.

Mokhtari will Beweise für die Liquidierung Merahs durch die RAID-Kommandos haben. Es gäbe zwei identische Videos von zwanzig Minuten Dauer, gefilmt vermutlich von Merah selbst, die seine beabsichtigte Liquidierung bewiesen! (Wie kamen diese Videos aus der Wohnung und nach Algerien?)

Sie habe noch keine genauen Details gesehen, aber es sei doch im höchsten Maße obskur, dass es hochqualifizierten Spezialisten mit all ihrer Hightec-Ausrüstung nicht möglich gewesen sei, einen einzelnen Mann während einer 32-stündigen Belagerung lebend festzunehmen, wenn sie das wollten?

Das wird aber vermutlich nicht das einzige Verfahren in dieser Angelegenheit werden, denn die Eltern eines der von Merah getöteten Fallschirmjägers haben Anzeige gegen den (Noch-)Präsidenten Nicolas Sarkozy und den Leiter des Geheimdienstes Bernard Squarcini erstattet. Sie werfen ihnen, vor die Taten nicht verhindert zu haben, trotz all des vorhandenen Wissens über den Informanten des Geheimdienstes Mohamed Merah….

Vermutlich ist in dieser Sache noch lange nicht das letzte Wort gesprochen?

http://www.leparisien.fr/faits-divers/affaire-merah-me-coutant-peyre-confirme-une-plainte-contre-le-raid-09-05-2012-1992240.php#reactions-article


Nach den Anschlägen: Sarkozy kassiert die Sicherheitsdividende in den Umfragen!

26. März 2012

Beeinflussen die Terrorattacken von Toulouse und Montauban die Umfrageergebnisse zur Präsidentenwahl?

Datum:       23.03.12        24.03.12       25.03.12      26.03.12

Hollande      27,5 %          27,0 %         26,5 %         26,5 %
Sarkozy      28,0 %         28,5 %         28,5 %       28,0 %
Le Pen         17,0 %          16,0 %          15,5 %          16,0 %
Bayrou        12,0 %          12,0 %          12,0 %          12,0 %
Mélenchon   11,0 %          12,0 %          13,0 %          13,5 %
Eva Joly        3,0 %            3,0 %            2,5 %            2,5 %

Sarkozy gewinnt oder verliert einen oder einen halben Punkt und entsprechend gegensätzlich bewegt sich die Kurve von Le Pen.
Bayrou stagniert bei 12 Prozent. Mélenchon hingegen kam von 10 Prozent und stieg kontinuierlich auf jetzt 13,5 Prozent an. Er ist ohne Zweifel im Moment die Überraschung in den Umfrageergebnissen zum Ersten Wahlgang!


Polizeichaos in Toulouse. RAID-Kommandos blamiert!

22. März 2012

Ministerielle, offiziell bekundete Ratlosigkeit beherrscht das Bild um den mutmaßlichen Serienkiller von Toulouse und Montauban. Innenminister Guéant: „Wir wissen nicht, ob er tot ist, oder ob er noch lebt!“

Die Polizei zündete des Nachts Granaten vor dem Haus, vermutlich aber nur um die Nachbarn zu nerven und am Schlafen zu hindern?

Journalisten wollen zwei Schüsse in/aus der Wohnung gehört haben. Seitdem herrscht die große Stille und Ratlosigkeit. Die Wohnung wird mit Sicherheit mit Richtmikrophonen abgehört und womöglich auch mit Wärmebildkameras untersucht, offenbar ohne verwertbare Erkenntnisse?

Der französische Innenminister und seine tausenden CRS-Polizisten strahlen ein Bild der Hilflosigkeit aus. Das Bild, das Ansehen des mutmaßlichen Attentäters hingegen, wächst bei seinen Anhängern und Gesinnungsgenossen mit jeder Stunde, die er die Staatsmacht länger hinhält.

Der (unzuständige) französische Außenminister Alain Juppé, verlangt Klarheit über eventuelle Fehler bei der Aufklärung.

Ein Ex-Kommando, ein Profi, kommentierte die Aktion bereits gestern lakonisch mit „wir haben es verschissen!“

NACHTRAG: Donnerstag, 22. März, 12:45 Uhr:

Jetzt, Donnerstag, den 22. März gegen 11:30 Uhr, wird der Tod des Verdächtigen gemeldet.

Nach weiteren heftigen Explosionen und Schiessereien, sei er im Bad seiner Wohnung entdeckt worden und habe sich durch einen Sprung aus dem Fenster der dritten Etage selbst getötet.

Zuvor habe er von außerhalb der Wohnung, vom Balkon auf die angreifenden RAID-Kommandos geschossen, ohne dass er gestoppt werden konnte. Es gab drei weitere angeschossene Polizisten, davon einer ziemlich schwer…

Die Islamisten-Szene hat einen neuen Helden und die französischen Spezialeinheiten haben sich gründlich blamiert. Sollte mich wundern, wenn das innerhalb der Polizei und des Innenministeriums kein “Köpferollen” verursachen wird?

Sarkozy wird diese zeitlich und thematisch “genau passend passierte Geschichte” vermutlich die Wahl retten, die er schon verloren zu haben schien, merde!


Toulouse: Kommandoaktions seit 3:15 Uhr. Zwei verletzte Polizisten.

21. März 2012

Laut französischen Medien läuft derzeit in Toulouse eine Kommandoaktion der französischen Polizei im Stadtteil Croix-Daurade. Sie gilt einem 24-jährigen mit algerischen Wurzeln, der sich (mehrfach?) im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aufgehalten und sich zu Al-Kaida bekannt haben soll. Der Gesuchte soll sich in einem Pavillon verschanzt haben. Dieser liegt nur rund fünf Kilometer südlich der Jüdischen Schule, dem Ort des letzten Anschlages. Bei einem Schusswechsel seien zwei Polizisten leicht verletzt worden.

Ob es sich um den Täter der Anschlagserie handelt, ist nicht bekannt*. Im Moment verhandelt die Polizei mit ihm. Die ermordeten Israelis sind inzwischen zu ihrer Beisetzung in Israel eingetroffen. Sie wurden vom französischen Außenminister begleitet.

*Die Kommandoaktion in Toulouse soll gestern Abend um 22:00 Uhr von Sarkozy persönlich (ist das Wahlkampf, oder üblich?) genehmigt worden sein. Auf die Spur des Verdächtigen sei man durch dessen Bruder gekommen, der sich anscheinend über email bei einem YAMAHA-Konzessionär darüber erkundigt habe, wie man das in die Motorroller des in Frage kommenden Typs eingebaute Trackingsystem zur Verfolgung des Rollers im Falle des Diebstahls, auschalten, bzw. „customisieren“ könne. Über die IP-Adresse dieses Bruders, der ebenfalls festgenommen worden sei, sei man dann auf die Spur des Verdächtigen gekommen.

Die Polizei verhandelt mit dem Verdächtigung und hat auch dessen Mutter darin einbezogen.

 

 


Frankreich geschockt: Vier französische Fallschirmjäger innerhalb einer Woche mit der selben Waffe (vom selben Täter?) ermordet!

17. März 2012

Frankreichs Elitemilitärs sind auf den Straßen des eigenen Landes ihres Lebens nicht mehr sicher. Ist das ein Resultat der aggressiven Rolle die Sarkozy seit Jahren in bewaffneten Konflikten in aller Welt spielt?

Frankreich mischt in den diversen Arabischen-Frühlings-Revolutionen mit, in Afghanistan und in West- und Zentralafrika und natürlich auch in Syrien. Die Bekämpfung der Piraterie im Indischen Ozean vor Ostafrika lasse ich hier mal unberücksichtigt, weil darin keine Fallschirmjäger zum Einsatz kommen.

Es sei eine sehr ernste Lage, es habe sich um regelrechte Exekutionen gehandelt, sagte der Innenminister Claude Guéant. Über den oder die Täter kann bisher nur spekuliert werden. Tatsache ist, dass er mit einer Waffe des Kalibers .45 (11,3mm) getötet hat, die nicht den gängigen 9mm NATO-Kalibern entspricht und in beiden Fällen einen Motorroller bei den Taten und zur Flucht benutzte.

Elitesoldaten eines NATO-Staates in ihrer Freizeit, in ihrem eigenen Land und nur ein paar Schritte von ihren Stützpunkten entfernt in aller Öffentlichkeit zu ermorden,  das scheint zumindest ein starkes politisches Signal zu sein. Andere Zusammenhänge zwischen dem Getöteten des 1. RTP Regiment in Toulouse und den drei Getöteten des 17. RGP in Montauban sind bisher nicht öffentlich bekannt geworden. Sie sind vermutlich zufällig, wegen ihrer Uniform, ermordet worden?

Angeblich hat man als eine erste Maßnahme den Soldaten das Verlassen der Kasernen in der Freizeit bis auf Weiteres nur in Zivilkleidung erlaubt!

Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicher zu früh, Aussagen zum Täter und seinem Motiv zu machen, aber ganz unabhängig davon kann man als weltweit in militärische Aggressionen verwickeltes NATO-Land nicht erwarten, dass einem die Konflikte nicht irgendwann auch zuhause einholen. Wenn die NATO die territoriale Unantastbarkeit weltweit nicht mehr respektiert, dann tun dies ihre Feinde sicher auch nicht? Genau dies könnte jetzt in Frankreich geschehen sein?

http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2012/03/16/01016-20120316ARTFIG00473-militairesassassines-la-piste-du-loup-solitaire.php