Der Marketing-Gag der „Panama-Papers“.

5. April 2016

Panama, so ein Mittelamerikanisches Dschungelgebiet und Steuerparadies, das seinen Kanal offenbar nicht voll kriegen kann, musste den Namen für diese Datensätze aus vermutlichen Geheimdienstquellen hergeben. Das klangt wohl so schön gesetzlos und verrucht?

Ein wesentlicher Anteil, etwa die Hälfte nämlich, der in diesen Daten genannten Briefkastenfirmen, sitzen aber gar nicht in Panama sondern auf dem Britischen Übersee-Territorium, den zum UK(!) aber damit noch lange nicht zur EU gehörenden Virgin Islands, den Jungfrauen Inseln. Wie überaus praktisch für die Briten: Es regiert ein Gouverneur, aus London eingesetzt. Queen Elli II ist Staatsoberhaupt. Außen- und Verteidigungspolitik bestimmt London. EU-Recht, das ist ganz wichtig in dieser Konstellation, gilt natürlich nicht! Auf der Straße regiert der US-Dollar. Viele dieser Briefkastenfirmen werden in Wahrheit aus England, vermutlich die meisten aus der City of London gesteuert? Man stelle sich nach einem erfolgten Brexit das ganze UK als ein einziges Steuer-Paradies, direkt vor der Haustür der Kontinentaleuropäer gelegen, vor. Da brauchen die europäischen Nationalstaaten dann keine Steuern mehr zu erheben…

Nicht London-Papers, nicht UK-Papers, nein Panama-Papers heisst der Enthüllungs Gag, obwohl die Hälfte (113.648) der von Mossack Fonseca gegründeten Firmen ihren Sitz auf den britischen Junfrauen-Inseln haben. In Panama sitzen nur etwa 20% (48.360) dieser Briefkastenfirmen, die nicht nur zur Steuerhinterziehung sondern vor allem auch der Geldwäsche dienen. Hierbei wäre an kriminelle Organisationen, wie diverse Mafias, den internationalen Waffen-, Drogen- und Menschenhandel zu denken. Korrupte Politiker, ob nun aus der EU, den Amerikas, Asien oder Russland hätten nicht den schlechtesten Grund diesen Weg zu wählen, denn sie können in der Regel die Herkunft ihrer Gelder nicht erklären. „Wir im Westen“, wir tun so etwas aber natürlich nicht, das macht nur dieser Gauner Putin ;-)

Die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca soll zu den fünf größten Firmen ihrer Art gehören. Alleine diese Firma hat in den vergangenen 40 Jahren eine Viertelmillion Offshore-Firmen eingerichtet! Sie sitzt nicht nur in Panama sondern auch in London(!), Luxembourg(!), der Schweiz(!), Malta(!) und Gibraltar(!). Da wären dann die üblichen Verdächtigen ja wieder einmal einträchtig zusammen?

Über die anderen Großen und die vielen Kleinen in diesem Metier schweigt man. Wessen Gelder die an den Steuern vorbei schleusen erfährt man auch nicht. Das Ganze ist eine Investigativ-Journalistische-Willkür-Aktion bei der man auch die Finanziers der Aktion und der Akteure im Auge behalten sollte. Immerhin hat sich CHARLIE HEBDO inzwischen schon der Sache angenommen: http://cdn.20m.es/img2/recortes/2016/04/05/268404-504-654.jpg

Eine internationale Einigkeit über die Definition von Steuer-Paradiesen gibt es nicht. Die EU hat im Juni 2015 30(!) Länder als Steuerparadiese eingeordnet. Um auf diese Liste zu kommen musste ein Gebiet von mindestens 10 EU-Mitgliedsstaaten als Steuer-Paradies eingeschätzt werden.

__________

http://www.nachdenkseiten.de/?p=32707
https://www.craigmurray.org.uk/archives/2016/04/corporate-media-gatekeepers-protect-western-1-from-panama-leak/
https://alexandrabader.wordpress.com/2016/04/04/panama-papers-mit-george-soros-gegen-wladimir-putin/


„Ups, da war noch was“, sagte Oleguer Pujol dem Finanzamt.

20. Januar 2015

Oleguer Pujol Ferrusola, Nesthäkchen der berüchtigten Pujol-Ferrusola-Sippe des katalanischen Nepotismus, hat sich jetzt selbst einen Namen gemacht, allerdings durch die wiederum familientypische Unverfrorenheit des Clans.

Oleguer hatte im vergangenen März, noch vor der Entdeckung des unversteuerten, angeblichen Erbes seines Vaters in Andorra, eine Steuererklärung abgegeben, in welcher der junge Mann den beachtlichen Betrag von 3,8 Millionen Euro an Auslandsvermögen deklarierte, pikanterweise in Steuerparadiesen wie auf den Kanalinseln, in Andorra und in der Karibik geparkt.

Dann platzte die Bombe mit seines Vaters Schwarzgeld in Andorra. Eines kam zum Anderen und heute wird gegen die gesamte Pujol-Ferrusola Sippe, bestehend aus Eltern, sieben Kindern und zum Teil deren Partnern, ermittelt.

In diesen Tagen wurden die ersten Mitglieder zur Vernehmung vorgeladen und verweigerten ungerührt die Aussage. Sie haben gute Aussichten, dass Liechtenstein, die Schweiz und Andorra den spanischen Ermittlungsbehörden die gewünschten Unterlagen verweigern, den diese Steuerparadiese verlangen VOR DER LIERFERUNG jeglicher Daten und Unterlagen DEN NACHWEIS durch die Anfragenden, DASS EINE WIRTSCHAFTSSTRAFTAT VORLIEGE, was ja für gewöhnlich erst das Ziel der laufenden Ermittlungen zu sein pflegt.

Doch zurück zu Oleguer Pujol-Ferrusola. Die laufenden Ermittlungen führten dazu, „dass ihm der Arsch auf Grundeis ging“, wie man in diesen feinen Kreisen zu sagen pflegt. Gegen ihn wird wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung ermittelt.

„Ups, da war noch was“, sagte da Oleguer Pujol dem Finanzamt und legte schnell noch eine Zusatz-Steuererklärung nach dem Modell 720 vor, nach der sein Auslandsvermögen auf wundersame Weise in einem halben Jahr von 3,8 Millionen auf 89,5 Millionen Euro angewachsen war. Das nenne ich mal eine Rendite!

Zuvor hatte er erzählt, nur Angestellter eines Immobilienfonds mit Namen DRAGO auf der Kanalinsel Guernsey zu sein. Jetzt räumte er eine Beteiligung von 6,3% im Wert von 80,9 Millionen Euro an DRAGO ein.

Ähnlich wie sein Vater Jordi Pujol i Soley es zuvor getan hatte, verwies er bei der Herkunft des Vermögens auf eine Erbschaft. Der Opa war sowieso ein bekannter Glücksritter und Steuerhinterzieher und die unversteuerten Millionen, die er (nur Teilen!) seiner Sippe hinterliess, machten Sohn und Enkeln nichts als Ärger…

PS:
Das Finanzamt verlangte das Testament von Opa. Da stand der fragliche Betrag, von dem Opas Tochter, Jordi Pujols Schwester, bis zur Veröffentlichung in der Presse im Jahr 2014 nichts wusste, folgerichtig nicht drin. Damit sind wir ermittlungstechnisch wieder am Anfang…

PPS:
Das Vermögen des 23 Jahre als Autonomiepräsident regierenden Jordi Pujol i Soley wird ähnlich wie das des Ex-Königs Juan Carlos I, in den niedrigen Milliardenbereich geschätzt. Jetzt streiten die Pujols sich über die Herkunft von 4 Millionen mit dem Finanzamt. Das ist zwar zum Einen lächerlich Angesichts der Summen, die in den Medien kolportiert werden, zum Anderen besteht für den Pujol-Ferrusola-Clan das Risiko, dass zufällig noch mehr rauskommt, wenn länger ermittelt wird…


Mas und Pujol und Brandtridge Establishment.

29. September 2014

Die Behörden des alpinen Steuerparadieses Liechtenstein informierten im September darüber, dass der aktuelle Präsident der spanischen Autonomie Katalonien Artur Mas in illegale Aktivitäten der Familie Pujol verwickelt sein könnte, mittels einer Gesellschaft mit Namen „Brandtridge Establishment“ die vom Pujol-Clan 2005 gegründet und 2014 aufgelöst worden sei.
Darüber berichteten die spanische EL MUNDO und die katalanische EL PERIODICO gleichermaßen.

Diese Gesellschaft habe Millionenbeträge in Steuerparadiesen von London aus kontrolliert.

Auch Mas war bereits einmal mit Schwarzgeld in Liechtenstein ertappt worden und auch er hatte dies damals als (beinahe lästige) Erbschaft seines Vaters deklariert, der wie der Vater von Pujol ein weit vorausschauender Ehrenmann gewesen sei, wodurch eigentlich alles vollkommen normal und sauber sei und keine Steuerhinterziehung vorläge ;-)

_____
Die spanische Eisenbahngesellschaft RENFE soll an einer gemeinsamen Gesellschaft mit der DEUTSCHE BAHN arbeiten, vermutlich mit dem Ziel, die Pünktlichkeit der Letzteren zu verbessern?


Spinnen die Gallier? Asterix, Obelix und Troubadix sind weg, Hollandix tobt!

16. Dezember 2012

Reiche, zumindest sehr wohlhabende Gallier, fliehen vor der aus Lutetia angekündigten höheren Besteuerung aus dem Land. So mancher reiche Gallier schleppte sich und sein Geld mit letzter Kraft¹ bei Insulis Flandorum ein paar Meter über die Grenze nach Gallia Belgica, wo kleine Jungen in Bruxellae in Brunnen pissen.

„Asterix“, Christian Clavier², hat sich gar entschlossen zu Ende 2013 nach Londinium in Britannia zu ziehen, wegen seiner künstlerischen Arbeit und der Diskrimination  seiner Freundschaft zum alten Chef-Gallier Sarkozix. (Nein, nicht wegen der Steuern! Das ist gewiss ein netter Nebeneffekt, nicht mehr…) „Idefix“ wird dann vermutlich eingeschläfert, denn in Britannia herrscht strenge Quarantaenum wegen Rabies.

Mehr Aufmerksamkeit, weil einfach unübersehbarer, erregte zweifellos die Absicht von „Obelix“, Gérard Depardieu³, künftig nicht mehr in Lutetia, sondern in dem kleinen Dorf Néchin, direkt hinter der Grenze von Gallia Belgica, trunken von Zaubertrank mit seinem Scooter Wildschweine zu jagen.

Sein luxuriöses 1.800m2 Stadtschloss, das „Hotel de Chambon“ in der Rue du Cherche-Midi (VIe), mitten in Saint-Germain-des-Prés, Lutetia gelegen steht zum Verkauf. Es soll und könnte um die 50 Millionen Euros bringen. Soviel legt irgend ein Chef einer Drittwelt-Diktatur immer gerne auf den Tisch des Hauses. So sind halt die Preise in Lutetia!

Auch „Obelix“ flieht Gallien nicht etwa wegen der Steuern, weit gefehlt! Auch er geht aus Treue zu seinem alten Chef Sarkosix und wegen gewisser Scooter-Probleme in Lutetia unter dem Einfluss von Zaubertrank.

Der neue Chef der Gallier, Hollandix, hat seinem kleinen nördlichen Nachbarn Belgica bereits Verhandlungen über gerechte Besteuerung angekündigt. Im Fall von Britannia hat er dies nicht gewagt, weil dessen Chef Cameron schon einen Rabies-Anfall bekommt wenn er das Wort Steuern nur hört.

Schneller als die beiden tapferen Gallier war sogar „Troubadix“, Johnny Hallyday, der in einem ungefesselten Moment aus Gallien nach Helvetia flüchtete und von da aus in damals völlig unbekannte, Lärm-unempfindlichere Länder (USA) und Kontinente (Amerika, Karibik) vorstiess.

1)  http://www.leparisien.fr/actualite-people-medias/exil-fiscal-nkm-regrette-les-departs-d-asterix-et-obelix-11-12-2012-2399339.php 

2) http://www.leparisien.fr/laparisienne/actu-people/christian-clavier-se-delocalise-06-10-2012-2209795.php

3) http://www.leparisien.fr/loisirs-et-spectacles/gerard-depardieu-s-intalle-en-belgique-a-1-km-de-la-frontiere-09-12-2012-2392953.php

http://www.leparisien.fr/actualite-people-medias/en-images-visitez-l-hotel-particulier-de-gerard-depardieu-13-12-2012-2404227.php?pic=2#infoBulles1

http://www.leparisien.fr/politique/depardieu-en-belgique-hollande-veut-renegocier-les-conventions-fiscales-14-12-2012-2407239.php

Ergänzung:

Der französische Premierminister beleidigt Depardieu öffentlich im TV, ein Wadenbeisser der Sozialisten fordert im TV dazu auf, Depardieu die französische Staatsangehörigkeit abzuerkennen und der keilt mit einem Offenen Brief zurück und schickt seinen französischen Pass zurück!

http://www.leparisien.fr/actualite-people-medias/s-estimant-injurie-gerard-depardieu-rend-son-passeport-francais-16-12-2012-2410525.php#xtor=EREC-109—-2078198@1

http://www.leparisien.fr/actualite-people-medias/s-estimant-injurie-gerard-depardieu-rend-son-passeport-francais-16-12-2012-2410525.php