2014: Schwulen- und Lesben-Olympiade von Sotschi, wird Putin vorgeführt?

10. Januar 2014

Im Februar soll endlich die Skandal-Olympiade Putins beginnen. Umweltsünden, Sicherheitsmängel, Minderheitenschutz, Was hat der böse Russe nicht alles verbrochen auf dem Weg zu seinen Prestigespielen, die natürlich auf gar keinen Fall zu einem Erfolg für ihn werden dürfen!

Der Westen trommelt seit Monaten propagandistisch heftig dagegen an. Eines der dabei am Häufigsten genannten Themen ist die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, von Schwulen und Lesben.

Das lohnt nach dem „Glashaus-Prinzip“ schon mal einen schnellen Blick mit google auf den Rest der Welt. Da weder das Thema noch die ausführliche Recherche dazu zu meinen Spezialgebieten gehören, bitte ich für mögliche Fehler und Unvollständigkeiten schon im Vorfeld um Entschuldigung. Die heuchlerische Propaganda des Westens bis in das TV-Kinderprogramm hinein, sollte aber relativiert und in den proportional passenden Rahmen gestellt werden.

Ehemalige britische Kolonien, beeinflusst vom englischen Rechtssystem:
Uganda:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/uganda-homosexualitaet-strafe
http://www.taz.de/!129858/

Kamerun:
http://www.gay.ch/family/kamerunneunjahre.html

USA:
Je Bundesstaat unterschiedlich. Teils durch Verfassung verboten. Seit einem halben Jahr gilt:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-06/usa-homo-ehe-homosexuelle-supreme-gericht
Die Homo-Ehe gilt bisher nur in 18 der US-Bundesstaaten. In einer Mehrheit der Bundesstaaten gilt weder die eingetragene Partnerschaft noch die sogenannte Homo-Ehe,

und, ganz neu: http://www.nytimes.com/2014/01/11/us/politics/same-sex-marriage-utah.html?emc=edit_na_20140110&_r=0

Australien:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/australien-oberstes-gericht-kippt-homo-ehe-a-938570.html

Russland:
Kürzlich erlassenes Gesetz zum Verbot „homosexueller Propaganda“. Dieses Gesetz verbietet es, Propaganda für Homosexualität und Pädophilie zu betreiben, also z.B. eine Gay-Parade zu veranstalten. Problem ist die jeweilige Auslegung. Ist öffentliches Küssen und Händchenhalten bereits Werbung?

Jedoch, das EU- und NATO-Land Polen, die baltischen Staaten und die von der EU umworbene Ukraine sind in diesen Fragen mindestens so rückständig wie Russland! Protest dagegen? Ich hab‘ nichts gehört, bisher…

UK:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichgeschlechtliche_Ehe Die sogenannte Homo-Ehe wird ab April 2014 erlaubt sein!

Frankreich:
Homo-Ehe seit Mitte 2013 erlaubt, Seitdem Massendemos dagegen, Bürgermeister weigern sich teilweise gleichgeschlechtliche Paare zu trauen.

Vereinigte Arabische Emirate, UAE, Bahrain, Kuwait, Qatar, Oman, Saudi Arabia:
Homosexualität verboten. Gentest bei Einreise, bei entsprechender DNA-Ergebnissen wird Einreise verboten!
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2449051/Gulf-states-introduce-medical-testing-travellers-detect-gay-people-stop-entering-country.html#ixzz2pzEyQ3oY

Werden bei der Fußball-WM in Katar, ob nun im Sommer oder Winter, schwule Kicker vorab per DNA-Analyse aussortiert und an der Einreise gehindert?

In  78 von 192 Ländern der Welt, das sind 40%, ist männliche Homosexualität illegal. Lesbierinnen sind in 49 von 192 Ländern, das sind 25%, illegal. In fünf Ländern steht auf Homosexualität die Todesstrafe – Iran, Saudi Arabien, Sudan, Yemen und Mauritanien.

Das war der kleine und unvollständige Überblick. Wahrscheinlich gibt es aber noch in vielen anderen Ländern und an vielen Ecken Diskriminierungen gleichgeschlechtlicher Beziehungen?

So, ich will die Verhältnisse in Russland weder beschönigen noch verteidigen sondern relativieren. Wo bleibt der entsprechende propagandistische Einsatz der Medien bei den oben genannten Missständen? Einige hier im „freien Westen“ sollten sich bei diesem Thema durchaus an die eigene Nase fassen, das ist alles…
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PS: Manchmal glaubt man bei der gegenwärtigen Propaganda, es gäbe für die Olympiateilnahme nicht nur eine sportliche sondern auch eine geschlechtliche Qualifikation zu erringen?


Madrid: Löst Sheldon Adelsons EuroVegas sich in Rauch auf?

17. September 2013

Es gab schon länger einige Gerüchte um den schleppenden Fortgang des geplanten Mammuth-Zockerprojektes bei Madrid. Sie wurden mit der Finanzierung in Verbindung gebracht und stets dementiert.

Klar ist, das Adelson nur einen geringen Teil von etwa 10 bis 15 Prozent der Investitionssumme von 18 Milliarden aus eigener Kasse aufbringen will. Das Projekt soll dann in einer ersten Phase, viel kleiner als in der Endstufe, gestartet werden und Dank der durch gesparte Steuern (10% Einheitsteuer statt Spitzensteuer von 45%!) erwarteten Riesengewinnen weiter finanziert werden.

Dazu bräuchte Adelson nur ihn finanzierende Banken und vielleicht die eine oder andere Garantie des spanischen Staates? Das sollte doch nicht zu viel verlangt sein? Etwaige juristische Schwierigkeiten in den USA und Asien sind rein zufällig und tun nichts zur Sache.

Jetzt hebt der Präsident der Comunidad de Madrid, Ignacio González, zu lautem Wehklagen an: Es bestünde die reale Gefahr, dass EuroVegas sich buchstäblich in Rauch auflöse, absurderweise gerade wegen des Rauchverbotes in Spanien!

Adelson findet, dass ein richtiger Zocker beim Spielen auch qualmen und saufen dürfen müsse und auch die gegen Knete gefälligen Damen sollten gerade so weit entfernt sein, dass man den Laden selbst nicht als Puff bezeichnen darf. Das ist anscheinend ein globales Erfolgsrezept?

Diese sogenannte Präsident entblödet sich nicht im Radio öffentlich zu behaupten, dass die Realisierung eines 18 Milliarden Projektes an fehlendem Rauch zu scheitern drohe. Dafür alleine schon gehört der Kerl abgesetzt…

Er behauptet aber zusätzlich, diese Aufhebung des Rauchverbotes in den Spielhöllen von EuroVegas sei Adelson von Ministerpräsident Mariano Rajoy „höchstselbst“ versprochen worden, mit dem sich dieser zweimal in den letzten Jahren getroffen habe.
Es habe eine Verpflichtung gegeben, das Rauchverbot bis zu diesem Sommer aufzuheben und nun sei man im September, das Wetter sei auch schlecht, man könne nun wirklich nicht mehr von Sommer reden…

EuroVegas sei das wichtigste Investitionsprojekt von ganz Europa und würde hundertausende Arbeitsplätze schaffen. Nach seiner vollständigen Realisierung in etwa 15 Jahren würde ein Äquivalent von 4,5% des PIB der Comunidad von Madrid und etwa 0,7% des PIB von ganz Spanien geschaffen. 12 Hotels, 36.000 Zimmer, 80 Millionen Zocker-Touristen pro Jahr, drei Golfplätze, sieben Theater, eine Veranstaltungshalle für 20.000 Zuschauer und das alles mit nur 6 klitzekleinen Spielkasinos zusammengezockt.

Ein wahnsinniges, ein todsicheres Geschäft für alle Beteiligten, abgeblasen wegen dem dämlichen Rauchverbot? Muss ein echter Trotzkopf sein, dieser Sheldon Adelson. Was hat dieser Ignacio González getrunken oder geraucht vor seinem Radio-Interview?

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NACHTRAG:

Die US Bank JPMorgan bezweifelt dass Adelsons Firma Las Vegas Sands das EuroVegas Projekt in Madrid realisieren wird. Diesen Eindruck habe man aus Gesprächen mit Verantwortlichen der Firma und eigenen Analysen gewonnen.

Im Februar hatte González zusammen mit Michael Leven von Las Vegas Sands auf einer gemeinsamen Pressekonferenz verkündet, dass im April eine öffentliche Ausschreibung erfolgen sollte und die Aufträge bis September vergeben sein sollten um im November, so hatte der Spanier stolz verkündet, die ersten Steine vermauern zu können.

Nichts davon ist bisher erfolgt, es soll bisher nicht einmal das dafür benötigte Gelände bei Madrid gekauft worden sein…

Schon geht das Spiel von neuem los, diesmal aber in Tokyo: Mit der Vergabe der Olympiade nach Japan sei dies für Adelson ja eigentlich ein viel besserer Standort? Zwar sei Glückspiel dort verboten, aber der  mögliche neue Premierminister, der im Dezember gewählt werden könnte, sei als Freund des Zockens bekannt…