Der leibhaftige Bankster-Gott Jamie Dimon, der mit den Präsidentenmanschettenknöpfen, ist die Gelassenheit in Person: Nur Scheibchenweise rückte er die Verluste seiner Londoner Zockerabteilung heraus. Gleich zweimal stand er vor verschiedenen Kammern der US-Regierung ohne den ihn befragenden Politikern allzuviel Antworten und Aufklärung zu geben, denn Antworten sind schädlich für`s Geschäft!
Zwei, drei verzockte Milliarden räumte er nuschelnd ein und wies stolz darauf hin, dass seine Bank im Ersten Quartal schließlich trotzdem Gewinne gemacht habe!
Er war immer strikt gegen jede staatliche Reglementierung des Bankensektors und die öffentlich zur Schau getragene Unkenntnis der Politiker von der Materie schien ihm dabei sogar recht zu geben?
Dimon genoss seinen Auftritt und wurde überwiegend ehrfürchtig behandelt und teils geradezu bejubelt von Senatoren, die zum großen Teil Spenden seiner Bank erhalten hatten. Die Jungs aus der Politik standen sozusagen mit einem Fuß auf Dimons Payroll!
Nun berichtet die NYT am 28.06.2012 mit Bezug auf Insider-Quellen darüber, dass die voraussichtlichen Verluste weit größer werden könnten als dies bisher von JPMorgan eingeräumt worden ist:
http://dealbook.nytimes.com/2012/06/28/jpmorgan-trading-loss-may-reach-9-billion/?hp
Auch habe sich die Bank schneller als erwartet, von über der Hälfte der Verlustbringer getrennt. Interne Modellrechnungen sollen den möglichen Gesamtverlust auf bis zu 9 Milliarden, also das dreifache der ursprünglich genannten Zahlen beziffern!
Technisch habe die betreffende Abteilung wie ein Hedge Fund innerhalb der Bank operiert und dies mit staatlichen Versicherungsgeldern.
„…Banksters and Members of Congress have been downplaying JP Morgan Chase’s sudden loss of $2 billion, and arguing that the loss doesn’t mean Wall Street needs more regulations. But now, the New York Times is reporting that the $2 billion dollar bet gone bad might actually turn be a $9 billion bad bet. It’s now come out that internal models at the bank project losses as high as $9 billion over the bungled trade. Right about now, Congress should be kicking itself for not pressing JP Morgan Chase CEO Jamie Dimon harder over what exactly went wrong at the bank. Instead – since Dimon has paid off most Members of the House and Senate Financial Committees – our lawmakers kissed his butt. Let’s not make the same mistakes twice – time to regulate Wall Street and turn banking into a safe and boring business once again…“ (Zitat aus „On the news with Thom Hartman“)