Türkischer Außenminister gab Krim-Tataren Garantien!

6. März 2014

Am 1. März soll es in Kiew in der türkischen Botschaft ein Meeting zwischen Mustafa Abdülcemil Qırımoğlu, Führer der Krim-Tataren, einer türkischen Minderheit auf der Krim und dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoğlu gegeben haben. Dabei habe ihm Davutoğlu eine wichtige Garantie gegeben:

Sollte es auf der Krim für die Tataren zu einer gefährlichen Situation kommen, würde die Türkei sofort eingreifen!

Die Türkei hat über ihren Geheimdienst MIT Kontakte zu den Krim-Tataren, die sie auch für NATO-Zwecke einsetzt.

So soll eine türkische Geheimdiensteinheit des MIT, verstärkt um ein Team der türkischen Special Forces, auf Bitte der USA auf der Krim versuchen, die Tataren gegen die Russen aufzuhetzen?

Der türkische MIT habe auch bereits radikale Krim-Tataren, die als Kämpfer in Syrien waren, auf die Krim verbracht.

http://www.aydinlikdaily.com/Crimean-Tatars:-Turkish-FM-Gave-us-a-Guarantee-2489

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*(Ahmet Davutoğlus Vorfahren sollen aus dieser Gegend kommen)


Türkei: Hat Fidan, oder hat er nicht?

4. November 2013

Vor einigen Wochen erst gab es die „Medienkampagne“ aus den USA, die Hakan Fidan, den Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, der übergroßen Nähe zum Iran beschuldigte und ihm vorwarf für Israel spionierende Iraner an die Iraner verraten zu haben. Dies wurde als Hintergrund der verschlechterten Beziehungen zu Israel genannt, mehr noch als die Kaperung der Mavi Marmara in Internationalen Gewässern und die Ermordung von 9 türkischen Passagieren.

Dieser Vorwurf wurde vom türkischen Außenminister, vom Premierminister und vom Präsidenten, die sich schützend um Fidan stellten,  als Medienkampagne, womöglich ausgelöst durch Israel selbst, abqualifiziert.

Jetzt lobt der iranische Botschafter in der Türkei Alireza Bigdeli genau diese sehr, sehr guten Geheimdienstbeziehungen zwischen Iran und der Türkei. Das aber war doch genau der Kern des Vorwurfs der US-Medien. Also was nun, eine Medien-Kampagne oder eine exakte, zutreffende Berichterstattung?

Wenn die Türkei eine gute Zusammenarbeit mit der CIA und dem Mossad pflege, dann seien gute Geheimdienstkontakte mit dem Nachbarn und Bruder Iran das Normalste von der Welt, so Botschafter Bigdeli.

Auf die vorgeworfene Enttarnung der Mossad-Spione, ging er nicht ein. Er sei erst sieben Monate in der Türkei. Dieser Vorfall läge weiter zurück, vor seiner Zeit. Dazu könne er nichts sagen. Die türkischen und iranischen Geheimdienste hätten aber kürzlich bei der Befreiung der türkischen Piloten im Libanon und den Geiseln in Syrien erfolgreich kooperiert.

Die Türkei und Iran hätten Beziehungen auf vielen verschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichster Art. Es sei falsch anzunehmen, dass eine unterschiedliche Betrachtung der Syrien-Frage, die engen, warmen türkisch-iranischen Beziehungen beeinträchtigen würde.

Nun, nach dieser Klarstellung sollte man diese speziellen Beziehungen zum Iran bei allen, die Türkei betreffenden Fragen – auch beim Thema EU – im Hinterkopf berücksichtigen…


Verriet Hakan Fidan israelische Spione im Iran?

17. Oktober 2013

Vor ein paar Tagen nahm die US-Presse den Chef des türkischen Geheimdienstes Hakan Fidan aufs Korn und hinterfragte seine Rolle als Verbündeter. Unter anderem habe er vertrauliche Information quasi als Antrittsgeschenk an den Iran weitergeleitet um mit diesem ins Geschäft zu kommen. Ein Feind des Iran sei er wahrhaftig nicht, so hieß es damals sybillinisch.

Jetzt legt David Ignatius in seiner Kolumne in der WAPO nach und wurde konkreter:  Anfang des vorigen Jahres seien die Israelisch-türkischen Beziehungen so vergiftet gewesen, dass die türkische Regierung des Recep Tayip Erdoğan die Identität von zehn israelischen Spionen im Iran an Teheran verriet, die sich in der Türkei mit ihren Führungsoffizieren vom Mossad zu treffen pflegten.

Trotz der späten israelischen Entschuldigung für die Kaperung der Mavi Marmara, bei der neun Türken von Israelischen Kommandos ermordet wurden, scheint der tiefe Streit zwischen Netanyahu und Erdoğan nicht gelöst zu sein. Die Entschädigungsfrage für die Angehörigen der Ermordeten ist ebenfalls noch nicht gelöst.

MIT-Chef Hakan Fidan ist den Israelis ebenfalls suspekt wegen seiner guten Beziehungen zum Iran. Vor einigen Jahren beschrieben ihn Mossad-Leute gegenüber der CIA gar als „den Stationsleiter des iranischen Geheimdienstes MOIS in Ankara“!

Die USA verkehren trotzdem mit ihm in hoch sensiblen Fragen.
Sie betrachten den Verrat der israelischen Spione ganz pragmatisch als konkrete Vergeltung für die Mavi Marmara und nicht als Zeichen der generellen Verschlechterung der Beziehungen zwischen ihren beiden Hauptverbündeten im Nahen Osten.

Der Milli Istihbarat Teskilati, kurz MIT, hatte die israelischen Aktivitäten in der Türkei überwacht und konnte dem Iran leicht die entsprechende Information „zukommen lassen“.

Damit endete vermutlich eine geheime Sicherheitspartnerschaft die seit den 50er Jahren bestand. Ironischerweise wurden in der Vergangenheit sowohl Türken als auch Iraner von israelischen Geheimdienstlern ausgebildet.

Wenn jüngst also medial Fidan geprügelt wird, dann ist vermutlich Erdoğan gemeint. Es wird auch behauptet, dass Fidan radikale islamistische Rebellen in Syrien bewaffne.

David Ignatius meint, im Nahen und Mittleren Osten würden gegenwärtig die Karten neu gemischt und es würden – offen oder verdeckt – alte Allianzen beendet und neue Verbündete gesucht.

http://www.washingtonpost.com/opinions/david-ignatius-turkey-blows-israels-cover-for-iranian-spy-ring/2013/10/16/7d9c1eb2-3686-11e3-be86-6aeaa439845b_story.html


Erdogan lässt Obama zappeln!

20. September 2011

Obwohl die USA auf eine zügige Implementierung der Vereinbarung über das Nicht-gegen-Russland-gerichtete-NATO-Raketen-Vorwarn-Radarsystem dringen, hat Erdogan beschlossen, damit bis zu seiner Rückkehr von der UN-Vollversammlung aus New York in der kommenden Woche zu warten und den mächtigsten Ohnmächtigen der Welt einstweilen zu vertrösten!

http://www.hurriyetdailynews.com/n.php?n=missile-approval-left-till-after-key-us-visit-2011-09-19

Das Memo Of Understanding, die Absichtserklärung, die in der vergangenen Woche zwischen nachgeordneten Stellen der Türkei und den USA unterzeichnet worden ist, sei dem Kabinett bisher nicht vorgelegt worden, heisst es in Ankara dazu.

Die Radaranlage des Typs U.S. AN/TPY-2 (X-band), als ein Teil des von Polen bis in die Türkei reichenden US-Raketenschirmes  gegen Raketenbeschuss aus dem Iran (hahaha, wer’s glaubt…), soll in Kürecik in the zentralanatolischen Provinz Malatya errichtet werden.

Eine schnelle Inkraftsetzung des Deals sei notwendig um die technischen Anlagen bis Jahresende zu installieren, wie es die USA verlangen. In Rumänien und Polen sollen die Installationen bis 2015 bzw. 2018 betriebsbereit sein.

Die Türken wollen gleichzeitig den wachsenden iranischen Argwohn über diesen Raketenschutzschirm zerstreuen. Der neue MİT-Chef Hakan Fidan,  „der mit den Kurden spricht“, soll Erdogan im Iran den Weg bereiten.

Andererseits sichert ein Offenhalten dieses Vertrages Erdogan bei Obama ein Mindestmaß an Freundlichkeit, Interesse und Aufmerksamkeit wenn die beiden in New York auch auf das Thema Israel zu sprechen kommen sollten!


Türkei: Kontakte zwischen Geheimdienst MIT und PKK geleakt!

16. September 2011

Der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, Fidan Hakan und seine Nummer Zwei sollen sich im Frühjahr (vermutlich im Mai) irgendwo in Europa (vermutlich in Oslo) zu Gesprächen mit der PKK getroffen haben.

Dies berichtet EL PAÍS heute:
http://www.elpais.com/articulo/internacional/cinta/destapa/negociaciones/espionaje/turco/PKK/elpepuint/20110914elpepuint_10/Tes

unter Bezug auf türkische Medien wie z.B. TODAYS ZAMAN http://www.todayszaman.com/news-256894-turkey-wont-tolerate-a-second-habur-pm-says.html.

Die rund 50-minütige Aufzeichnung dieses Gespräches wurde jetzt im Internet veröffentlicht während die türkische Armee im Nordirak gegen die PKK vorgeht.

Gesprächspartner auf Seiten der PKK waren Sabri Ok, Verantwortlicher für europäische Aktionen der PKK und andere Guerrillaführer.

Hakan Fidan bezeichnete sich dabei als Spezial-Gesandter des türkischen Premiers Erdogan. Dieser hat die Nachricht, die in türkischen Zeitungen veröffentlicht wurde, insofern kommentiert, dass er glaube, dass jemand Hakan Fidan damit Schaden wollte. (Dies könnte als indirekte Anspielung auf iraelische Kreise als Verursacher des Leaks gedeutet werden?)

Während der Gespräche (es soll das Fünfte gewesen sein), galt eine mit dem inhaftierten PKK-Führer Öcalan Waffenruhe.

In diesem Sommer sind dann über 40 türkische Soldaten, zumeist unerfahrene Wehrpflichtige, den Anschlägen der PKK zum Opfer gefallen. (Daraus könnte man schliessen, das der MIT womöglich mit den falschen Leuten gesprochen hat?)

Seit Mitte August bombardiert die türkische Luftwaffe nun Ziele im Nordirak.

(Anmerkung: In diesem Zusammenhang ist die Drohung des israelischen Aussenministers Lieberman, die PKK gegen die Türken zu bewaffnen und zu unterstützen, von besonderer Niedertracht!)