Wird Türkei zur Erdogan-Erbfolge-Dynastie?

10. April 2014

Durch die Telefon-Mitschnitte vor den Wahlen wurde erstmals klar wie eng Erdogans Sohn Bilal in die Geschäfte seines Vaters eingebunden ist. Die Türkei ist demnach quasi so etwas wie ein Familienunternehmen! Nicht nur in Größe, Macht und Bedeutung eifert Erdogan den Osmanen nach, sondern auch in der Vererbung der Türkei an seinen Sohn.

Die Wähler hat es jedoch nicht im Geringsten gestört und kaum sind ein paar Tage vergangen wird offiziell bestätigt dass die Summe von 100 Millionen* Dollar aus anonymer Quelle aus dem Ausland als Spende an Bilals Stiftung in die Türkei (zurück?) geflossen sind, in den vergangenen vier Jahren!

Sollten die Türken diesen Weg nicht konsequent weiter gehen?
Der Vater wird Präsident und zieht sich ein wenig aus dem Tagesgeschäft zurück und der Sohn wird sein Nachfolger als Premierminister. Die Mutter könnte Gesundheitsministerin werden, die privaten Krankenhäuser sollen ihr ja schon teilweise gehören?

Es gäbe reibungsfreies Regieren im Rahmen einer glücklichen Familie zum Wohle aller Türken und reich werden sie auch noch dabei, die Erdogans…
Die Türken bekommen eine Vorabend-Soap „Die Erdogans“, in der eine ehrenwerte Familie sich gegen allerhand böser Anfeindungen und Intrigen aus aller Welt erfolgreich zur Wehr setzt…
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Danke, dem aufmerksamen Leser, dem auffiel, dass ich mich bei der seltsamen Spende um den Faktor Tausend vertan habe, sorry;-))


Spanische Migrantin wird als erste Frau Bürgermeisterin von Paris!

31. März 2014

Sie wurde 1954* in Andalusien geboren und im Jahr ihres 60. Geburtstages schenkten ihr die Pariser das Vertrauen und machten sie mit 54,5% der Stimmen als erste Frau zur Bürgermeisterin der Seine-Metropole. Sie wählten sie natürlich nicht direkt, aber ihr Wahlergebnis sichert ihr einen 20 Sitze Vorsprung bei der Bürgermeisterwahl im Rathaus von Paris.

Dies ist inmitten der allgemeinen Klatsche, die die Sozialisten bei dieser Wahl erhalten haben, ein um so mehr herausragendes Ergebnis.

Sie war die rechte Hand des langjährigen Pariser Bürgermeisters Bertrand Delanoë und kennt sich mit den Amtsgeschäften bestens aus, kann also direkt an die Arbeit gehen.  Sie selbst nennt ihren Sieg einen Sieg der „alten Linken“ mit ihren Idealen und will Bürgermeisterin ALLER Pariser sein, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte…

Ihre konservative Gegnerin NKM, die den ersten Wahlgang noch knapp gewonnen hatte, kündigte bereits neue Ziele an. Ihr werden Ambitionen auf das Präsidentenamt Frankreichs nachgesagt. Da könnte sie allerdings mit dem Untoten der UMP, mit Nicolas Sarkozy, ins Gehege kommen…

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Fehlerberichtigung:

*Anne Hidalgo ist nicht 1954 sondern 1959 geboren. Sie ist somit erst 55 Jahre alt! Das erlaubt mir das Zahlenspiel, dass sie bei den Wahlen für jedes Lebensjahr 1 Prozent an Stimmen erhielt.


Schnauze voll? Historisch niedrige Wahlbeteiligung bei französischer Kommunalwahl 2014!

30. März 2014

Schon im ersten Wahlgang vor einer Woche sind nur 63,55% der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen.

Heute, beim entscheidenden zweiten Wahlgang, haben sogar nur 62% der Wahlberechtigten ihr Wahlrecht ausgeübt!

Das sollte als ein verheerendes Signal an die Politik verstanden werden, hoffentlich?


Was, schon acht Uhr?

29. März 2014

Morgen werden wir entweder eine Stunde länger schlafen können oder eine Stunde eher aufstehen müssen, denn es ist wieder so weit, ZEITUMSTELLUNG, SOMMERZEIT.

Morgen, am letzten März-Sonntag 2014, werden zwei Kommunalwahlen stattfinden, deren Ergebnis vermutlich weltweit Beachtung finden wird. Bei einer Kommunalwahl, weltweit?

Nun, sie finden in der Türkei des anscheinend zuletzt ziemlich durchgeknallten Diktators Erdogan statt. Hier geht es um Richtungswechsel, um den inneren und äusseren Frieden in der Türkei und mit ihren Nachbarn, wie Syrien. Die Beziehungen der Türkei zur EU, zur NATO, zu Russland, Israel und den USA…

Etwas weniger dramatisch erscheinen die Kommunalwahlen in Frankreich, unserem westlichen Nachbarn, und doch:
Der glücklose Präsident Hollande wird eine Schlappe einfahren. Die UMP und die FN werden Erfolge erzielen, die Hollande wohl zu einer Regierungsumbildung zwingen werden? Sein Premierminister Ayrault scheint Geschichte zu sein? Aber wer wird’s? Sein populärster Minister in Umfragen ist Innenminister Valls, ein strammer Rechter, der auch in der UMP sein könnte? Aber hat Valls das Zeug dazu, die Autorität und die Fähigkeit des Ausgleichs und der Motivation einer Regierungsmannschaft?

Auf jeden Fall wird Frankreichs Politik direkte Auswirkungen auf Europa und auf Deutschland haben, wenn vielleicht auch nicht mehr in dem Maße wie zu Zeiten Charles de Gaulles…


1. Wahlgang Kommunalwahlen 2014 in Frankreich: Rechts vor Links!

24. März 2014

44,8 Millionen Wähler, darunter mehr als 280.000 EU-Bürger, wählten Gestern in 36.700 französischen Gemeinden ihre Bürgermeister.

Auffällig die Schwäche der Sozialisten und die relative Stärke der FN, die erstmals 15 Kommunen im ersten Anlauf gewann, darunter mit Hénin-Beaumont (Pas-de-Calais) erstmals eine Stadt mit mehr als 10.000 Einwohnern.

Der FIGARO zeigt eine Tortengrafik mit folgendem Inhalt:

Rechte = 46,54%
extreme Rechte = 4,65%

Linke = 37,74%
extreme Linke = 0,58%

Wenn man diese Lager zusammenfasst, dann ergab der erste Wahlgang folgendes Bild:

Rechte, gesamt = 51,19%
Linke, gesamt = 38,32%

Eine leichte Mehrheit des Mitte-Rechts Blocks ist ziemlich normal.
Auffallend, die für Frankreich hohe Anzahl von Nichtwählern = 38%!