Wie soll eigentlich das Zypern-Gas nach Europa kommen?

26. November 2013

Kürzlich hatte der türkische Präsident Abdullah Gül die Rolle der Türkei als künftiges Energie-Hub zwischen den Erzeuger- und Verbraucherländern hervorgehoben und die EU zur Eröffnung des Energie-Kapitels der Beitrittsverhandlungen aufgerufen. Dabei hatte er auch auf die neuen Fundstätten im östlichen Mittelmeer zwischen Zypern und dem nahöstlichen Festland, also Ägypten, Gaza, Israel, Libanon und Syrien hingewiesen.

Als beste Lösung für die Lieferung dieses Gases nach Europa hatte er sogleich eine Landverbindung, eine Pipeline durch die Türkei, vorgeschlagen.

Das mag theoretisch, also planerisch und kostenmäßig schon richtig sein, dabei gibt nur einen Haken! Die politischen Beziehungen der Türkei zu allen genannten Ländern sind, vorsichtig formuliert, nicht die Allerbesten.

Als Vormund der Zypern-Türken beansprucht die Türkei in deren Namen schon einmal die Hälfte der möglichen Bestände um die ganze Insel. Das hören die Zypern-Griechen und ihre Erschließungspartner überhaupt nicht gerne.

Mit den Ägyptern liegt die Türkei wegen Erdoğans ständiger Einmischung in innere Angelegenheiten über Kreuz. Gerade erst hat Ägypten den türkischen Botschafter nach Hause geschickt und die Beziehungen heruntergestuft, auf die Ebene von Geschäftsträgern um keinen innenpolitisch agitierenden Botschafter aus Ankara im Land haben zu müssen.

Mit Gaza hat die Türkei zwar im Prinzip kein Problem, aber der seit langem angekündigte Besuch von RTE ist bisher nicht zustande gekommen.

Mit Israel sind  die Beziehungen der Türkei seit der Erdoğan-Wutrede in Davos und dem israelischen Überfall auf die Mavi Marmara im Keller.

Die Beziehungen der Türkei zum Libanon sind für mich nicht klar bewertbar.

Dafür sind die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei so klar im Keller, seit RTE den Regime-Change in Damaskus propagierte und eine proaktive Neutralitätspolitik fuhr, die nur knapp an der aktiven Kriegsteilnahme vorbei ging.

In allen Fällen sind die Probleme durch eine letztlich unberechenbare türkische „aus-dem-Bauch-heraus-Politik“ vielleicht nicht entstanden, aber zumindest kräftig hochgeschaukelt worden. Der Nationale Sicherheitsrat der Türkei, MGK, soll das Thema bei seiner letzten Sitzung schon behandelt haben.

Mit all den genannten Ländern müsste sich die Türkei über eine Streckenführung einer Gaspipeline durch die Türkei nach Europa einigen. Vorausetzung dafür sind konstruktive Gespräche und Vertrauen in die gegenseitige Verlässlichkeit. Dafür fehlt es mir bei den gegenwärtigen Beziehungen der Türkei zu ihren Nachbarn offen gestanden derzeit an Phantasie!


Chinesisches Raketenabwehrsystem: Gül bremst Erdoğan aus!

30. September 2013

Auf dem Rückflug aus New York von der UN-Vollversammlung stellte der türkische Präsident Abdullah Gül ein paar Dinge klar, bezüglich der Entscheidung der Türkei  für ein chinesisches Raketenabwehrsystem. Laut Gül sei die definitive Entscheidung für die Chinesen noch nicht gefallen.

Der Deal sei noch nicht endgültig abgeschlossen. Es gäbe eine Prioritätenliste und China stünde darauf an oberster Stelle. Man müsse auf die einzelnen Konditionen sehen, aber die Türkei sei zweifellos zuerst NATO-Mitglied. Es gäbe bei einer solchen Entscheidung multidimensionale Aspekte zu berücksichtigen, Aspekte von technischer, wirtschaftlicher und politischer Art. Diese würden erst jetzt evaluiert.

Zuvor hatten die USA „ernste Bedenken“ gegen den Kauf des chinesischen Systems bei der türkischen Regierung zum Ausdruck gebracht. Pikanterweise komme noch dazu, dass die chinesische Rüstungsfirma CPMIEC, die als Lieferant von der Türkei in Betracht gezogen worden sei, seit Jahren mit Sanktionen der USA im Westen belegt worden sei, wegen ihrer unbotmäßigen Geschäfte u.a. mit Nordkorea, Syrien und dem Iran.

Die USA haben schon angekündigt, die Diskussion mit der Türkei fortzuführen, da das beabsichtigte System inkompatibel mit dem geplanten Raketenabwehrschirm der NATO sei. Ein Interface zur Integration des chinesischen Systems in das NATO-Systems käme aus Sicherheitsgründen nicht in Frage. Wolle die Türkei hingegen eine eigenständige Lösung entwickeln, so würde sie über die Hälfte ihrer Radar-Kapazitäten verlieren, da diese der NATO gehörten, von dieser bezahlt worden seien und der Türkei dann nicht mehr zur Verfügung stünden.

Wenn es also in den nächsten Tagen ein lautes Rumpeln und Getöse gibt in Ankara, dann ist Recep Tayyip Erdoğan umgefallen und danach wird der Kauf des veralteten PATRIOT-Systems von Raytheon Co, USA verkündet.


Der türkische Oppositionsführer Kılıçdaroğlu, CHP wirft Ministerpräsident Erdoğan, AKP Unfähigkeit vor!

11. Februar 2012

Er sagt, die Gerichte der Türkei mit speziellen Befugnissen, die noch aus dem 1980er Militärputsch stammten, würden das Land Tag für Tag mehr in ein Nazi-Camp verwandeln.

Er forderte den Ministerpräsident Erdoğan dazu auf, zu den Ereignissen der letzten Tage Stellung zu nehmen: Die Türkei sei in einem Chaos, das die Regierung nicht kontrollieren könne!

Erdoğan könne das Land nicht regieren und sei in einer hilflosen (er sagte ‚impotenten‘) Lage. Er wisse nicht, wie er mit dieser Situation umgehen solle.

Der Präsident, der Ministerpräsident, der Generalstabschef, alle seien sie in dieses Chaos verwickelt und wir wissen nicht, was in diesem Land vor sich gehe.

Ist dies ein interner Machtkampf oder gibt es wirklich Schuldige in dieser Sache?

Ministerpräsident Erdoğan müsse dringendst eine Presseerklärung veröffentlichen anstatt sich weiter in Schweigen zu hüllen!

http://www.hurriyetdailynews.com/turkey-turning-into-nazi-camp.aspx?


Türkei und Brasilien prüfen militärische Zusammenarbeit!

8. Oktober 2011

Die Türkei und Brasilien haben angekündigt, eine engere Zusammenarbeit in der Rüstungstechnologie abzustreben. Die Türkei könne Kriegsschiffe anbieten, Brasilien z.B.  Transportflugzeuge.

Brasilien könne die Türkei als Zugang zum euopäischen Markt nutzen, während die Türkei über Brasilien den US-Markt in Angriff nehmen könne. Ausserdem soll durch koordiniertes Vorgehen Einfluss in Internationalen Gremien wie der G20 ausgeübt werden.

“Turkey and Brazil are two strong countries that can ensure that the G-20 group revises its economic policies…

Beide Länder mit sich stark entwickelndem Wirtschaftswachtum  stünden auf einem ähnlichen technischen Niveau, sagte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff bei einem Besuch in Ankara:

http://internacional.elpais.com/internacional/2011/10/07/actualidad/1318012382_401325.html

http://www.hurriyetdailynews.com/n.php?n=president-sees-opportunity-in-turmoil-for-brazil-turkey-2011-10-07


Beispiel Özil: Hier irrt Gül!

17. Oktober 2010

Da hat der türkische Staatspräsident Gül wohl etwas gründlich missverstanden! Wie die FR berichtet, sagte er:

„…Nach Ansicht des türkischen Staatspräsidenten Gül sollten die Türken in Deutschland Teil der deutschen Gesellschaft werden. Sie sollten Deutsch lernen, und zwar fließend und ohne Akzent, sagte Gül der „Süddeutschen Zeitung“. Den Fußballer Mesut Özil nannte Gül „ein sehr gelungenes Beispiel für Integration“. In der Vergangenheit seien bei der Integration Fehler gemacht worden, sowohl auf deutscher wie auf türkischer Seite. Gül lobte Bundespräsident Wulff für dessen Aussage, der Islam sei ein Teil Deutschlands…“

Also, natürlich ist es genau anders rum: Wir bewundern „das Glück Özil“ nicht wegen seines gepflegten Gebrauchs der deutschen Sprache, sondern wegen seiner gepflegt-genialen Art mit dem Fussball umzugehen!

Dies würde ich sogar als generellen Ausweg für diejenigen unter den Migranten bezeichnen, denen das gepflegte Parlieren in Deutsch nicht so liegt, dann lernt halt gepflegt-genial gegen den Ball zu treten und ich schwöre euch: Keiner wird den Deutsch-Test von euch fordern!

Fragt doch mal den Poldi, ob ich nicht recht habe? Dem haben gepflegt-geniale (leider nur zeitweise) Fussball-Kenntnisse sogar zu einer eigenen Radio-Sendung im WDR verholfen, näh…?