USA, FED-Yellen: Wachsende soziale Gegensätze Besorgnis erregend!

18. Oktober 2014

Sie steht nicht unter dem Verdacht eine „romantische, linke Spinnerin“ zu sein, ganz im Gegenteil und deshalb kommt ihrem öffentlichen Bekenntnis eine gewisse Bedeutung zu, auch wenn dieses in Vorwahl-Zeiten gefallen ist.

Die Präsidentin der FED, Janet Yellen hat jetzt auf einer FED-Konferenz in Boston öffentlich bekundet über die Größe der immer noch zunehmenden sozialen Ungleichheit in den USA sehr besorgt zu sein! Die gegenwärtigen sozialen Unterschiede in den USA seien die größten der vergangenen hundert Jahre. Habe es nach der großen Depression zunächst 40 Jahre der Verringerung der Unterschiede gegeben, so seien sie in den darauf folgenden 50 Jahren auf die aktuelle Spreizung angewachsen.

Die unteren 50% der US-Haushalte hielten nur 1% des Gesamtvermögens aller US-Haushalte in 2013, während die reichsten 5% der US-Haushalte 61%(!) des Gesamtvermögens besaßen! (Rundungsfehler, addiert sich nicht zu 100!)

1989: Unterste 50% = 3%, 2013 = 1%
1989: mittleren 45% = 43%, 2013 = 36%
1989: obere 5% = 54%, 2013 = 61%

Diese Erkenntnis mögen sich vor allem Jene hinter die Ohren schreiben, die alles Glück dieser Erde in den USA und in deren von Gott gewollten Wirtschaftssystem suchen!

Abschließend stellte Yellen die sehr berechtigte Frage, ob diese Tatsache mit den Werten und Grundsätzen der US-Verfassung übereinstimme, in der doch von Chancengleichheit die Rede sei?

Da zum Beispiel Schulen zu einem guten Teil durch lokale Einkommenssteuern finanziert werden, entscheidet schon der Wohnsitz, das soziale Milieu über die spätere Bildungs- und damit oft die Lebenschance eines US-Schulkindes.


Klare Prioritäten für Draghi: Zuerst wird Merkel, dann Italien gerettet!

25. Juni 2013

Italien braucht nach der Bundestagswahl EU-Rettungsgelder! Vermutlich innerhalb der nächsten sechs Monate wird Italien Rettungsgelder der EU benötigen schreiben britische Medien. Das wird dann aber nach der Bundestagswahl sein, das kümmert Frau Merkel deshalb heute noch nicht.

Es ist aber äusserst praktisch in diesem Zusammenhang, dass die Euro-Zone und die EZB kürzlich Mittel und Wege zur direkten Bankenfinanzierung gefunden haben.

Die Gesamtlage Italiens habe sich im letzten Quartal nicht verbessert, ganz im Gegenteil. 160 Großunternehmen befänden sich derzeit unter einer speziellen Krisenverwaltung. Falls es keine billigeren Gelder und einen Aufschwung gäbe, sei ein Hilferuf an die EU unvermeidlich. Man vergleicht den Ernst der Lage gar mit 1992, als das Land trotz schärfster Sparmaßnahmen aus dem gemeinsamen Wechselkurs-Mechanismus geflogen sei.

Italiens 2.100 Milliarden Euro Schulden seien nach den USA und Japan die drittgrößten der Welt. Nachdem die US-FED letzte Woche laut spekulierte, die Menge des billigen Dollars im Finanzmarkt zu reduzieren, stiegen die Zinsen in Italien sofort an.

Die EZB müsste sehr aggressive Schritte unternehmen um dem drohenden Liquiditätsengpass zu begegnen. Glücklicherweise sitzt mit Signore Draghi ein Italiener an den Schaltstellen der EZB, der sein Land garantiert nicht vor die Hunde gehen lassen wird, ohne vorher alles, aber auch alles, versucht zu haben, was in seinen trickreichen Möglichkeiten liegt.

Der Auslöser für eine neue Euro-Krise könne in einer Rettung Sloweniens oder in Schwierigkeiten Argentiniens liegen, dessen Wirtschaft eng mit der italienischen verbunden ist. Auch das EU-Neumitglied Kroatien wird wohl sofort nach Hilfsgeldern rufen?

Die italienische Wirtschaftsleistung läge um 25% unter ihrem Höhepunkt des vergangenen Jahrzehnts. Die verfügbaren Einkommen seien um 9% geschrumpft und der Immobilienmarkt sei auf den Stand von 1985 zurückgefallen.

Bei der Krise 1992 konnte durch starke Abwertungen die Wettbewerbsfähigkeit Italiens wieder hergestellt werden. Dies ist für ein Mitglieder der Euro-Zone nicht möglich. So könne es bis zu zehn Jahren dauern, bis Italien diese Krise überwunden habe.

So wird die beliebteste Bundeskanzlerin aller Zeiten ihre 25 Milliarden teure Wahlversprechen einfach wegen höherer Gewalt  kassieren können, denn sie hat sie klugerweise ja unter Finanzierungsvorbehalt gestellt und nach der Italienrettung wird garantiert kein finanzieller Spielraum mehr vorhanden sein um Wahlgeschenke zu realisieren. Pech gehabt, ihr Deutschen!


Das Mediengeschöpf Obama zerbröselt!

3. September 2009

Wie ein Messias, ein Heilsbringer wurde er gefeiert. Es war eigentlich jedem klar, dass er diesen Ansprüchen nicht würde genügen können. Aber der rapide Zerfall seiner Unterstützung überrascht selbst Skeptiker. Dabei hätte klar sein müssen: Als Obama sich bei den Demokraten in den Vorwahlen gegen Hillary Clinton durchsetzte, geschah dies auch weil er Stimmen von den Republikanern holen konnte. Er wurde allgemein als rechts von Clinton stehend gesehen. Obama war ein Mann der Wall-Street, des schnellen Geldes. Er versprach jedem alles, aber kaum gewählt, überraschte er mit seiner Version des „Change“: Er behielt Bushs Verteidigungsminister Robert Gates im Amt. Er hielt die schützende Hand über die CIA-Folter-Truppe. Er behielt auch Ben Shalom Bernanke von der FED im Amt obwohl er als den Republikanern nahe stehend gilt. Er erhöhte die Kriegsaktivitäten in Afghanistan ohne den Abzug im Irak zu überstürzen. Seine Gegner formierten sich trotzdem. Hasserfüllt die Kampagnen der Rechten, der Gesundheitsindustrie und – möglicherweise intelligenter – der Unterstützer der israelischen Siedlungspolitik, die sich beileibe nicht auf die üblichen Verdächtigen wie AIPAC beschränkt, sondern die auch klerikale Christen umfasst. Es hat den Anschein bei all dem orchestrierten*, medialen Störfeuer, dass Obama nicht steht, sondern schwankt und ausweicht. Das beflügelt seine Gegner zusätzlich! Und der Zauderer Obama steht künftig anstatt für „change“ für „no-change“.

*(Die mediale Obama-Kritik findet zeitgleich bei SPON, FOCUS, in internationalen Printmedien und im Web statt.
Der THE GUARDIAN führt detailliert auf, wie prominente Vertreter der US-Linken von Obama enttäuscht sind)