Melilla: Spanien schließt Grenze vor syrischen Kriegsflüchtlingen!

14. Februar 2014

Sie flohen aus vor dem Bürgerkrieg und schlugen sich quer durch Nordafrika. Jetzt haben sie die EU-Grenze erreicht, am Hafen von Melilla, der spanischen Exklave in Marokko. Doch die EU, in Gestalt von Spanien heisst sie nicht willkommen! Die Gruppe von 200-300 Syrern, die gestern Abend die Grenze erreichten, wurde gestoppt.

Die Spanier wurden von den Marokkanern vorgewarnt, dass sich eine unkontrollierbare Gruppe, im festen Willen die Grenze zu überwinden, dieser EU-Außengrenze nähere. Sie schlossen für zwei Stunden die Grenze und riegelten sie mit einem Kordon der Guardia Civil ab. Dies beeinträchtigte auch die Marokkaner, die tagsüber in Melilla arbeitend, sich auf dem abendlichen Heimweg befanden und umgekehrt.

Die Spanier griffen nicht ein, da es den Marokkanern gelang, die Syrer zu „zerstreuen“, die Grenze so frei zu machen, so dass sich der Grenzverkehr ab halb elf wieder normalisierte.

Wo blieben, wo bleiben die Syrer jetzt? Die EU hat den sogenannten „syrischen Bürgerkrieg“ als Interessenpartei jahrelang mit befeuert, wenn nicht gar mit ferngesteuert und nun das. Ein beschämendes Kontingentversprechen vor TV-Kameras, schleppend eingehalten, das war’s dann, Syrer…


Spanischer Innenminister gibt zu, dass die Guardia Civil mit Gummigeschossen und Tränengas „ins Wasser“ geschossen habe und nicht in die Luft, wie bisher behauptet!

13. Februar 2014

Jorge Fernández Díaz legte heute im spanischen Parlament seine Art von Rechenschaft ab über die Ereignisse des 6. Februar am Strand von Tarajal in Ceuta.

Auch diese Darstellung der Ereignisse wird sich nicht halten lassen, denn Fernández Díaz behauptet ernsthaft, dass nicht vom Wellenbrecher mit dem Zaun und nicht von See her von Schiffen geschossen worden sei! Seine Leute wollten den Übertritt über die spanische Grenze mit allen Mitteln verhindern und haben genau deshalb vom Zaun und von Booten geschossen, weil dies für dieses Ziel die besten Stellen sind, wenn man grundsätzlich Opfer in Kauf nimmt.

Ausserdem habe man aufgehört zu schiessen, als der Kommandierende vor Ort kapierte, dass er so das Leben von Menschen gefährden könnte. Na, dann ist ja alles gut…

Der Delegierte der Regierung vor Ort in Ceuta, Antonio Fernández, bestritt den Gebrauch von Tränengas und Gummigeschossen total und widerspricht damit seinem(?) Minister ganz offiziell.

Auch der Generaldirektor der Guardia Civil, noch so ein Fernández, diesmal aber Arsenio Fernández de Mesa, erklärte im Radio von Cadena SER, genau das Gegenteil seines Ministers!

Er sagt, seine Leute hätten vom Ufer aus mindestens 25 Meter Entfernung Sperrfeuer geschossen, nur ins Wasser und nur auf spanischer Seite, weswegen man Keinen habe treffen können, denn die starben ja alle auf marokkanischer Seite, nur woran dann eigentlich, an Querschlägern und Abprallern vielleicht, bei sehr flachen Schüssen oder haben sie sich einfach totgelacht?

Ich wette, mindestens ein Fernández muss in dieser Affäre den Hut nehmen, auf welchen der drei lege ich mich noch nicht fest!

Das Parlament kritisierte hauptsächlich die „heissen Rücklieferungen“ von aufgegriffenen Illegalen, denen so der Asylantenstatus verwehrt wurde.

Ein Abgeordneter zählte auf, dass es jetzt acht(!) „offizielle Versionen“ der Ereignisse gäbe, die sich alle irgendwie, irgendwo widersprächen!


Tränengas und Gummigeschosse: Ein Dutzend illegale Migranten aus Zentralafrika in Ceuta zu Tode zerquetscht oder ertrunken!

7. Februar 2014

400 Illegale Migranten aus Zentralafrika versuchten in der vergangenen Nacht von Marokko über die Grenzbefestigungen in die spanische Exklave Ceuta zu gelangen.  Marokkanische Polizei und die Guardia Civil verhinderten diese Verzweiflungstat. Die Halbinsel Ceuta ist mit einem 8,2km langen Doppelzaun von Marokko abgetrennt. Durchschnittlich versuchen täglich ein halbes Dutzend Migranten ihr Glück. Bisher soll es aber angeblich noch keinem gelungen sein auf diesem Weg nach Ceuta zu gelangen?  Das CETI, das provisorische Sammelzentrum für Migranten auf Ceuta, ausgelegt für 512 Plätze ist dennoch mit 615 Plätzen um 20% überbelegt.

Inzwischen spricht man von mindestens einem Dutzend Toten. Einige sollen noch im Meer vermisst sein. Das Bild aus EL PAÍS zeigt den Ablauf der Tragödie. Die Gruppe, die es über den Strand und den Grenzzaun versuchte, hatte die Opfer zu beklagen.
http://elpais.com/elpais/2014/02/06/media/1391695125_194215.html

Die Tragödie con Ceuta, bei der vermutlich ein Dutzend Menschen ihr Leben gelassen haben, ist womöglich durch die Abwehrmaßnahmen der spanischen Guardia Civil ausgelöst worden. Augenzeugen berichten, dass die Polizei in der Minderheit, die Migranten im Wasser aus Booten und vom Strand her mit Gummigeschossen und Tränengas beschoss. Darauf sei eine Panik ausgebrochen. Diese Schilderung könnte erklären, warum es Ertrunkene und Zerquetschte gegeben hat an jenem „relativ harmlos“ erscheinenden Zaun, der bei Ebbe nur einige Meter ins Meer hineinreicht? Über die Wetterbedingungen und den Seegang zum Zeitpunkt der Ereignisse ist mir nichts bekannt.


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In der gleichen Nacht, weiter östlich, im Mittelmeer:

Die italienische Marine entdeckte am Mittwoch, den 5. Februar im Mittelmeer südlich von Sizilien neun große Floße mit insgesamt 1.100(!) illegalen Migranten aus Afrika.
Mit vier Schiffen wurden diese bis heute, Donnerstag, den 6. Februar gerettet. Ob es dabei Verluste gab, ist derzeit noch nicht bekannt.
Die Zahl der sogenannten Bootsflüchtlinge hat sich im Jahr 2013 verdreifacht!