Habe dieses unaufgeklärte Verbrechen in diesem Blog jahrelang verfolgt und irgendwann aufgegeben, als sich so gar nichts mehr bewegte. Nun ist offenbar ein Verdächtiger arrestiert worden. Neue Spur?
https://www.theguardian.com/world/french-alps-shootings
Nach 10 Jahren! Bewegung in den „unendlichen“ Mordermittlungen von Chevaline am Lac d’Annecy in den französischen Alpen?
12. Januar 2022Das Chevaline-Massaker, der perfekte Mord?
25. Februar 2015Im September 2012, vor zweieinhalb Jahren ging ein Verbrechen, festgemacht am Namen eines kleinen französischen Alpendorfes in den Savoyen, um die Welt. Ein einzelner Irrer soll es gewesen sein, andere Möglichkeiten wurden nur höchst unwillig in Betracht gezogen, aber schließlich immerhin untersucht. Die Europäische Justizeinheit, die zur Aufklärung gebildet wurde, die Sonderkommissionen in Frankreich und England, vermutlich alle inzwischen in aller Ruhe und ohne Ergebnis aufgelöst?
Der letzte Verdächtige Zaid al-Hilli, der Bruder des ermordeten Saad al-Hilli, inzwischen von der britischen Polizei* offiziell rein gewaschen vom Verdacht an dem vierfach-Mord beteiligt gewesen zu sein, klagt nun seinerseits die französische Polizei an:
Die französische Polizei habe den Tatort nicht gesichert, so dass mögliche Spuren von den zahlreichen Rettungsfahrzeugen vernichtet worden seien.
Einer der auffälligen offenen Punkte war das Fehlen der Pässe der Opfer, die schließlich mit Pässen per Fähre über den Ärmelkanal nach Frankreich gekommen seien und sich auch mit Pässen auf dem Camping-Platz angemeldet hätten. Bei den Leichen aber habe man keine Pässe gefunden, so hieß es damals.
Jetzt wurde bekannt, dass der/die vermisste/n Pässe sich in einer Jacke Saad al-Hillis befunden hätten, die seit über zwei Jahren in einem französischen Polizei-Labor läge und anscheinend nie richtig durch- bzw. untersucht worden sei! Ein veritabler Skandal…
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*(Zaid al-Hilli wirft der französischen Polizei Rassismus vor, weil sie ihn immer noch als „interessante Spur“ bezeichne und fordert eine öffentliche Untersuchung!)
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Es gibt auf meinem Blog ca. 20 Artikel zum Thema, über die Suchfunktion zu finden, die aktuell jeweils den bekannten Ermittlungsstand beschrieben. Eine gute Zusammenfassung hat wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Annecy_shootings
Lac d’Annecy-Massaker: Erneut Mann erschossen!
4. Juni 2014Ein 50-jähriger Ex-Fallschirmjäger, Legionär, Waffen-Narr und Sammler von WW2-Waffen, der im Zusammenhang mit dem ungeklärten Vierfach-Mord von Chevaline im April des vorigen Jahres von der Staatsanwaltschaft in Annecy verhört worden war, wurde gestern Nachmittag in seinem Haus in Ugine, Savoie erschossen aufgefunden.
Die Umstände und ein Abschiedsbrief deuten auf Selbstmord hin. In dem mehrseitigen Schreiben erklärte er unter anderem, dass er sich durch das zweistündige Verhör beschuldigt und gestört gefühlt habe. Der Vorfall habe seine Familie und sein Leben zerstört. Er war mit der Familie des getöteten Radfahrers Sylvain Mollier bekannt. Laut Staatsanwalt Éric Maillaud sei er zwar überhaupt nicht im Zusammenhang mit dem Massaker verdächtig gewesen, jedoch wurde wegen der großen Mengen an Waffen und Munition, die bei ihm gefunden worden waren, wegen illegalem Waffenhandel gegen ihn ermittelt.
http://www.ledauphine.com/haute-savoie/2014/06/03/tuerie-de-chevaline-un-homme-entendu-par-les-enqueteurs-retrouve-mort-a-ugine
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Chronologische Zusammenfassung der Ereignisse:
Lac d’Annecy Massaker: Keine Beweise gegen Zaid al-Hilli!
15. Januar 2014Siebzehn Monate nach dem Verbrechen bei Chevaline in Hoch-Savoyen in den französischen Alpen stecken die Ermittlungen in einer Sackgasse. Die Ermittler glauben, dass ein Bruderzwist, ein Streit um das Erbe ihres Vaters und letztlich um Geld das wahrscheinlichste Tatmotiv sei. Nur, sie können dies nicht beweisen! Zaid al-Hilli bleibt deshalb also vorerst vollkommen unbehelligt und auf freiem Fuß.
Die Ermittler legen Wert darauf daß der Franzose Sylvain Mollier, der (anscheinend zufällig?) mit dem Rad zum Tatort kam und dort auch getötet wurde, nichts mit dem eigentlichen Geschehen zu tun hatte, er sei halt schlicht „the wrong man, at the wrong time, at the wrong place“ gewesen…
Der rechtsgesteuerte Luxus-Geländewagen, den Zeugen zur Tatzeit in der Nähe des Tatortes gesehen haben wollen und nach dem noch immer gefahndet wird, tauchte bisher nirgendwo auf. Er war der einzige Hinweis, der sich auf das UK bezog.
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Durch die Nutzung der Suchfunktion in der rechten Seitenleiste können alle Artikel dieses Blogs zu diesem Thema aufgerufen werden. Es sind mittlerweile einige…
UK, Surrey: Festnahme im Lac d’Annecy-Massaker!
24. Juni 2013Ein 54-jähriger Mann wurde heute Morgen um 7:30 Uhr Ortszeit im Zusammenhang mit der Ermordung einer britischen Urlauberfamilie in Chevaline, Hoch-Savoyen, vor einem dreiviertel Jahr festgenommen. Ihm wird vorgeworfen Teil einer Verschwörung zur Ermordung der Al Hilli-Familie (und des französischen Radfahrers Sylvain Mollier, als Zufallsopfer) zu sein.
Weitere Einzelheiten sind derzeit noch nicht bekannt.
Vor etwa einer Woche war gemeldet worden, dass verdächtigte Telefonate des Bruders des ermordeten Saad al Hilli nach Rumänien untersucht würden. Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Telefonaten und der Festnahme gibt, oder ob es sich bei dem Festgenommenen gar um den Bruder selbst handelt, das ist derzeit unbekannt.
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NACHTRAG:
Es soll sich bei dem Verhafteten tatsächlich um Saad al Hillis Bruder Zaid handeln. Das Alter und der Vorwurf passen. Er galt bisher lediglich als Zeuge. Nach englischem Recht darf er erst als Verdächtiger, bzw. Beschuldigter zur Tat befragt werden.
Tatmotiv wird vermutlich ein Streit um das Erbe des gemeinsamen Vaters gewesen sein. Es handelt sich um Immobilien in England, Frankreich und Spanien, sowie rund eine Million Euro auf einem Schweizer Konto bei einer Bank in Genf.
Lac d’Annecy-Massaker: Polizei ruft Zeugen auf sich zu melden!
30. April 2013Das rätselhafte Massaker vom 5. September 2012 nahe des Dörfchens Chevaline in Hoch-Savoyen bleibt vorerst wohl weiter ungeklärt? Die Polizei ruft jetzt die Insassen eines grauen, oder grau wirkenden Allradfahrzeuges, das in der Nähe des Tatortes gesehen worden war, dazu auf sich zu melden. Sie werden nicht unbedingt als Täter gesucht, sondern zunächst eher als mögliche Tatzeugen.
Dieser Aufruf wurde am Montag im Programm „Crimewatch“ der BBC in Großbritannien veröffentlicht, denn das Allradfahrzeug, möglicherweise ein BMW X5, soll mit Rechtssteuerung ausgerüstet gewesen sein, was auf ein englisches Fahrzeug hinweisen würde. Die Gegend um den Lac d’Annecy gilt bei betuchten Briten als ein sehr beliebtes Ferienziel.
Es soll etwa zur Tatzeit diesen abgelegenen Weg vom Combe d’Ire nach Chevaline hinab gefahren sein. Alle bisher bekannten Zeugen waren bergan unterwegs. Der graue Geländewagen müsste ihnen unterwegs praktisch begegnet sein? Er wurde von zwei Zeugen unabhängig voneinander beschrieben.
http://www.bbc.co.uk/programmes/b01s9z4z/profiles/france-shootings
Sieben Monate danach: Eurojust und das Lac d’Annecy Massaker.
31. März 2013Am 19. und 20. März fand bei EUROJUST in Den Haag eine Tagung über den Ermittlungsstand in der Mordsache Al Hilli und Andere in Chevaline, Haute Savoie, Frankreich statt, die am 5. September 2012 geschehen war.
EUROJUST gab dazu eine Pressemitteilung heraus, die diplomatisch neutral, technisch sauber und brillant die Ermittlungsabläufe und Koordinierung zwischen den Ermittlern aus den beteiligten Ländern Frankreich, UK, Schweden, Spanien und der Schweiz beschrieb. (Italien wird nicht erwähnt, obwohl sich der Tatort nahe an der italienischen Grenze befindet und andernorts seinerzeit über Ermittlungen in Italien berichtet wurde?)
http://eurojust.europa.eu/press/PressReleases/Pages/2013/2013-03-20.aspx
Zur Sache selbst, dem Stand der Ermittlungen im Falle der Al Hillis und Sylvain Molliers, stand darin kein einziges Wort!
Was aber ist der letzte bekannte Stand der Ermittlungen in diesem Rätsel?
In Genf war ein Schweizer festgenommen und wochenlang verhört, dann aber als entlastet wieder freigelassen worden! Man hatte über die am Tatort in Chevaline vorgefundenen leeren Geschosshülsen der 7,65mm Parabellum Munition deren genaue Produktionscharge und in der Folge deren Verbleib bis zu dem Schweizer ermitteln können. Der Vorwurf an ihn lautete zunächst, die Tatwaffe beschafft zu haben.
Seine Freilassung wurde mit fehlerhaften Analysen begründet und der Mann als vollkommen entlastet bezeichnet!
Dann wurde erneut Zaid, der Bruder Saad Al Hillis in Surrey vernommen. Seine Arbeit, bzw. Tätigkeit zum Tatzeitraum wird erneut minutiös untersucht. Auch für die Details des Millionen Erbes der Al Hilli Brüder, bestehend aus Bargeld in einer Genfer Bank und der Immobilie in England, interessieren sich die Ermittler noch immer sehr.
Aber hätte Zaid als Täter, seine beiden Nichten, die ihn kannten und ihn jederzeit hätten identifizieren können, am Leben gelassen? Er hätte auch sofort gewusst, dass die Kleine fehlt und irgendwo im oder am Fahrzeug versteckt sein musste!
Ein merkwürdiges Detail am Rande: RTL-France behauptet als einziges Medium in einer grafischen Tatortskizze, dass Iqbal Al Hilli, die hinter ihm auf der rechten Fahrzeugseite sitzende Ehefrau des Saad Al Hilli, am ganzen Körper keine Schussverletzung aufgewiesen habe? Woran starb sie dann? Sie hatte ja die ganze Zeit ihre kleine Tochter zwischen den Beinen und im Fußraum des BMW platziertem Gepäck versteckt.
Die entscheidende Frage nach dem Tatmotiv bleibt weiter offen!
War es Hass und wenn ja, aus welchem Grund? Familiär, ideologisch, materiell?
War es Angst vor Identifizierung? Wer durfte am Tatort nicht erkannt werden und warum?
War es der durchgeknallte Irre, der Waffennarr aus der Gegend, der am Ende seine Tat doch höchst erfolgreich durchführte?
Ein ähnlicher Fall in der Schweiz wurde geprüft und als nicht zusammenhängend mit der Untat von Chevaline eingestuft…
Lac d’Annecy-Massaker: Gemeinsame Untersuchungskommision, ECE eingerichtet.
21. September 2012Die Polizeien und Staatsanwaltschaften von Frankreich und Großbritannien richten heute Nachmittag in Annecy, Haute-Savoie, eine gemeinsame Untersuchungskommission ECE ein, die unter der Ägide der europäischen Agentur für juristische Zusammenarbeit EUROJUST arbeitet. Sie wird von den zwei ermittelnden Staatsanwälten in Frankreich geleitet.
Damit sollen 15 Tage nach dem Massaker von Chevaline Schwierigkeiten und Reibereien, die durch unterschiedliche Philosophien und juristische Systeme die Ermittlungen bisher verlangsamt hätten, behoben werden.
Es sei zu einem Schock juristischer Kulturen gekommen, der die Dinge extrem verlangsamt hätte («Il y a un choc de cultures juridiques qui rend les choses extrêmement lentes»), erklärte der französische Generalstaatsanwalt von Annecy, Eric Maillaud.
NACHTRAG:
Der Vorteil dieser gemeinsamen Ermittlungskommission ist, dass es nur EINE Akte gibt, in die ALLE Ergebnisse automatisch einfliessen. Bei Bedarf können dieser Kommission problemlos und schnell weitere EU-Staaten, aber etwa auch die Schweiz beitreten und haben SOFORTIGEN Zugriff auf den gemeinsamen Ermittlungsstand.