Katalanisches Kaleidoskop…

2. Mai 2016

Ein antikapitalistische Demo anläßlich des 1. Mai in Barcelona endete mit der Besetzung des alten „La Lonja“ Gebäudes im Carrer d‘ Avinyó. Auf dem Weg zur Hausbesetzung verschönerten die „antisistemas“ Gebäude mit Malereien, Grafitti und Parolen und zerstörten einige Geldautomaten, frei nach dem Motto „die hässlichsten Tomaten sind die Geldau-Tomaten!“

Da Ada Colau, die gegenwärtige Bürgermeisterin Barcelonas, selbst aus genau dieser Hausbesetzer-Szene kommt, griffen die Mossos de Escuadra, die autonome katalanische Polizei, ganz entgegen ihrer sonstigen handfest-ruppigen Art nicht ein und ließen die „antisistemas“ unbehelligt gewähren. Auch aus anderen Stadtteilen berichten Anwohner, daß in, vor und um  besetzten Häusern – völlig unbehelligt von der Polizei – allnächtliche Parties stattfänden, die die Nachbarn um den Schlaf brächten. Entsprechende Anrufe oder Anzeigen hätten keinen Erfolg. Die Polizei habe offenbar klare Anweisungen NICHT einzugreifen?

Ada Colau hat wichtigeres zu tun. Im Moment versucht sie einen Hundestrand* am Stadtstrand Barcelonas einzurichten und eine Steuer für Tagestouristen einzuführen, die bisher der Besteuerung des Tourismus durch die Lappen gehen. Eintrittsgeld für Barcelona! /*(Hunde sind an den Stränden in der Zeit zwischen Ostern und Ende September bei sehr hohen Geldstrafen verboten!)

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
„Weil nicht sein kann, was nicht sein darf“ hat der neue katalanische Autonomiepräsident Carles Puigdemont (=Karle Putschdämon!) seine dreitägige Belgien- und Brüsselreise als großen Erfolg gefeiert, obwohl ihm alle Oberen der EU die Tür vor der Nase zuschlugen und sich dahinter verbarrikadierten!

Da nützte es ihm nichts, daß er noch vor kurzem mit der sofortigen Aufnahme von 5.000 Flüchtlingen durch die spanische Autonomie Katalonien geprahlt hatte, um ins Gespräch zu kommen. So bestritt der Putschdämon einfach, daß er sich um entsprechende Termine intensivst bemüht, um nicht zu sagen geweint und gebettelt hatte.

Er habe sozusagen nur mit seinem glatzköpfigen „Außenminister für katalanische Angelegenheiten und Gedöns“ Raül Romeva, einem Charnego** aus Madrid, eine vergnügliche Tour zu den Kollegen der belgischen Separatisten vom Flaams Belang gemacht und das auf Kosten ALLER spanischen Steuerzahler. /**( Charnego, auch Xarnego = abfällige, ursprünglich rassistische Bezeichnung für alle nicht in Katalonien Geborene oder Kinder, bei denen nicht beide Eltern „reinrassige“ Katalanen sind, was aber im Prinzip auf mehr als die Hälfte aller Katalanen zutreffen dürfte!)

Blöd nur, daß EU-Quellen bestätigten, daß EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sich geweigert habe den Putschdämon zu empfangen. Da ein anständiger katalanischer Separatist immer einen Schuldigen braucht für Fehlschläge und Misserfolge des politischen Lebens, schob man die Schuld den Briten mit ihrem Brexit-Referendum in die Schuhe, welches derzeit die EU-Spitzen ganz „wuschig“ und nervös mache, weshalb es sowieso besser sei entsprechende Gespräche später in aller Ruhe, vielleicht nach den Sommerferien, oder gar erst im Herbst, wenn Spanien vielleicht eine ganz neue Regierung haben wird, zu führen…

Metamorphose von Nationalkatalanisten zu Nationalsozialisten?
Der katalanische Separatismus lahmt, der Schwung scheint irgendwie raus zu sein?  Nicht, das ich das bedauern würde, keineswegs! Die Profiteure des Nationalkatalanismus fürchten aber um ihre Pfründe und haben ihr selbstgestecktes Ziel ja nicht erreicht, wie selbst Artur Mas, der Ex-Präsident, es öffentlich eingesteht, seit er nicht mehr im Amt ist: Man habe keine Mehrheit, müsse diese erst erringen! Nun war die CiU des Artur Mas ja nicht gerade eine soziale Partei, sondern eine Art neoliberale FDP mit rassistischen Einsprengseln. Damit holt man keine weiteren unzufriedenen Katalanen auf die Straße für die Sache des Separatismus. Man muss seine Kreise unter den Unzufriedenen erweitern, an deren misslichen Lage man allerdings selbst den Allergrößten Anteil trägt, wenn man Artur Mas heisst, die letzten fünf Jahre die Autonomie Katalonien missregiert hat und soziale Kürzungen in Millardengröße verantworten muss! Doch die Menschen haben ein kurzes Gedächtnis. Das wird ihnen immer wieder zum Verhängnis.

So kam man bei der von den Separatisten finanzierten, Schein-Zivilgesellschaftlichen ANC auf die glorreiche Idee, daß man sich radikalisieren müsse, um die Leute weiter zu motivieren und bei der Stange zu halten. Man müsse Initiativen und Organisationen mit sozialen Anliegen, linke Kreise eben, unterwandern und für die Interessen der Separatisten gewinnen. Die Nationalkatalanisten wollen sozusagen zu Nationalsozialisten werden, Prost Mahlzeit!

Spanien teilt Europas Lasten schon irgendwie.. aber auf seine Art halt!
88.300 unbegleitete Minderjährige kamen 2015 als Flüchtlinge nach Europa. Nach Spanien kamen davon 25, das sind, ähm.. etwa 0,000283 oder 28/10.000 von ihnen!
Dass sie es überhaupt bis nach Europa schafften lag vielleicht daran, dass es sich bei 80.353 von ihnen, das sind 91%, um körperlich fitte, junge Männer zwischen 16 und 17 Jahren handelte! Für Sprachkurse, Schul- und Berufsausbildung kein schlechtes Alter, übrigens!

 

 

 


Erste Niederlage der „unnatürlichen Koalition“ in Catalunya!

3. März 2016

Beim erfolgreichen Versuch, die Generalitat de Catalunya zum Politikwechsel zu zwingen, hat die CUP die Seiten gewechselt, ihren Koalitionspartner „JUNTS PEL 3% SÍ“ im Regen stehen lassen und mit der Opposition aus PSC, PPC und C’s gestimmt um die Privatisierung des Wasserversorgers „Aigües Ter Llobgregat“ (ATLL) rückgängig zu machen. Dieses trübe Geschäft aus den Zeiten von Artur Mas im Wert von 1 Milliarde Euro muss nun rückabgewickelt werden.

Durch den Verkauf sei für eine Durchschnittsfamilie im Großraum Barcelona der Wasserpreis in den letzten vier Jahren um rund 30% gestiegen, während sich der Käufer für 50 Jahre eine garantierte Rendite von 9,33% gesichert haben soll! Seit drei Jahren streiten sich nun schon Gerichte um diesen Fall. Die nun für die Öffentlichkeit entstehenden Kosten der Rückabwicklung sind derzeit noch nicht bekannt. Wer beraubt nochmal immer die Katalanen, Spanien?

Vor der Abstimmung des Autonomieparlamentes hatten die obersten CAT-SEP’s Puidemont, Junqueras und Turull stundenlang persönlich versucht, den Antrag zu Fall zu bringen. Es ist deshalb jetzt auch ihre Niederlage und es wird wohl nicht die Letzte sein?


CAT-SEP Funktionäre: Nur Rädchen im Getriebe und ganz verantwortungslos!

29. Februar 2016

Die assamblea.cat hat im Februar 2016 eine 30-seitige Informationsschrift heraus gegeben, die den Funktionären und Amtsträgern im öffentlichen Dienst der Autonomie Katalonien ein Gefühl der Sicherheit geben soll, bei der notorischen Übertretung und Missachtung spanischer Gesetze, Vorschriften und Anordnungen, kurz des Spanischen Rechtes, auf dem angepeilten Weg zur Unabhängigkeit!

Knapp zusammengefasst kann man sagen, daß der Zielgruppe Mut gemacht wird mit der Begründung, daß sie bei ihrer täglichen Arbeit nur kleine Rädchen im Getriebe seien, die Anweisungen folgten und folglich keine Verantwortung und damit Maßnahmen Spaniens zu befürchten hätten und daß das katalanische Autonomieparlament und die Generalitat de Catalunya für alle Aktionen die legale Verantwortung trügen und dazu natürlich jedes Recht hätten auf dem 18 Monate kurzen Weg zur Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien.

Die Frage ist, wie die so zur Gesetzesübertretung geradezu eingeladenen Funktionäre und Amtsträger später dann – in einem hypothetischen katalanischen Staat – jemals wieder Gesetze, Vorschriften und Anordnungen Ernst nehmen und einhalten sollen und gegebenenfalls welche eigentlich?

Wahrscheinlich schreiben die CAT-SEP’s dann die derzeitigen spanischen Gesetze 1:1 in katalanischer Sprache ab und verlangen deren strikte Einhaltung?
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http://www.elconfidencial.com/espana/cataluna/2016-02-26/el-desquiciante-informe-independentista-que-justifica-desobedecer-las-leyes-espanolas_1158939/


Organisierter Wahlbetrug? CAT-SEP’s arbeiten mit allen Tricks!

17. August 2015

Der von Artur Mas auf den 27. September (27-S) festgesetzte Wahltag für die vorgezogenen katalanischen Autonomiewahlen mit „gefühlt“ plebiszitärem Charakter ist keineswegs zufällig auf dieses Datum gelegt worden, weiss ABC aus Madrid.

Wie schon in verschiedenen Beiträgen über die Besonderheiten und Ungerechtigkeiten des katalanischen Wahlrechts gesagt, bevorzugt dieses die dünn bevölkerten ländlichen Gegenden Kataloniens gegenüber dem dichtbesiedelten Metropolitan-Raum um Barcelona mit seiner Millionenbevölkerung. Darin liegt eine der wesentlichen Wurzeln des langandauernden CiU-Erfolges. Das Bündnis benötigte zum Teil nur die Hälfte an Stimmen um zu einem Parlamentssitz und so zu Mehrheiten im Autonomie-Parlament zu kommen. Darüber hinaus war es in der sogenannten Metropolitan-Region unterdurchschnittlich erfolgreich. Dazu gehören neben Barcelona u.a. die Städte Badalona, L’Hospitalet de Llobregat, Santa Coloma de Gramenet und Cornella. Früher als „roter Gürtel“ bekannt und eine sichere Bank für die Sozialisten der PSC. Heute gewinnen dort eher die PP und neuerdings „Ciutadans“. Die Rate der Nichtwähler ist im Vergleich zum Rest Kataloniens deutlich höher.

Eine Studie der Separationsfeindlichen SOCIEDAD CIVIL CATALANA spricht vom Katalonien der 25% das 78% der katalanischen Kommunen beinhalte und vom Katalonien der 75% das 22% der Kommunen umfasse, jedoch 75% der Bevölkerung. Artur Mas, nur theoretisch der Präsident ALLER Katalanen, operiert in seinem Wahn also gnadenlos gegen eine Mehrheit „seiner“ Bevölkerung.

Schön! Das alles kennen Sie bereits, aber was hat dies denn nun mit dem 27. September zu tun, werden Sie sich fragen?

Am Donnerstag, den 24. September wird in vielen Gemeinden in und um Barcelona der Feiertag der „La Mercè“* gefeiert und der folgende Freitag wird von sehr vielen Katalanen mit spanischen Wurzeln als Urlaubstag genommen um eine „Puente“, eine Brücke von 4 Tagen für einen Kurzurlaub zu nutzen, der häufig zu Familienbesuchen in „Restspanien“ genutzt wird. Die wahrscheinliche Folge wird also in den Gegenden mit einer traditionell niedrigen CiU-Wählerschaft eine niedrige Wahlbeteiligung, hauptsächlich unter den Gegnern einer katalanischen Unabhängigkeit, sein.

Wenn wir einmal unterstellen, daß die CAT-SEP’s ihre nationalistisch radikalisierte Wählerschaft an die Urnen bringen wird, dann werden sie hier vermutlich viel besser abschneiden, als dies an einem anderen Wahlsonntag der Fall wäre?

Für jeden Gegner der katalanischen Separation von Spanien bedeutet dies eine Abwägung zwischen dem traditionellen, viertägigen Kurzurlaub oder der Alternative zuhause zu bleiben und am Sonntag eine vierte Amtszeit von Artur Mas verhindern zu helfen, der dies mit dem moralischen und taktischen Niveau eines „Hütchen-Spielers auf den Ramblas“ zu verhindern sucht!
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*(https://en.wikipedia.org/wiki/La_Merc%C3%A8)


Catalunya: Mas mogelt, ihm laufen die Separatisten davon!

2. Mai 2015

Artur Mas spricht neuerdings gerne davon, dass er sich mit der absoluten Mehrheit von 68 Sitzen im katalanischen Autonomie-Parlament ausreichend legitimiert fühlt, den offenen Bruch mit Spanien „endlich“ wagen zu sollen!

Durch das katalanische Wahlrecht werden Stimmen in Stadt und Land unterschiedlich gewichtet zum Vorteil des „platten Landes“ gegenüber den Metropolitan-Regionen, in denen linke und grüne Parteien bis zu dreimal soviel Stimmen benötigen für einen Sitz im Parlament, als die CiU in den Provinzen.

Mas könnte auf diese Weise also seine absolute Mehrheit an Abgeordneten oder Sitzen bekommen, ohne tatsächlich über die numerische Mehrheit der abgegebenen Stimmen zu verfügen.

Warum argumentiert Mas neuerdings so?

Einer Umfrage der LA VANGUARDIA in Barcelona zur Folge, sind Separatisten unter den Katalanen weiterhin rückläufig:

Die Frage lautet: Wie glauben sie zu wählen, wenn ein Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens durchgeführt würde?

43,7% (47,4%) -4,2% sprachen sich für die Unabhängigkeit aus.
47,9% (42,9%) +5,0% sprachen sich dagegen aus.
08,3% (09,7%) -1,4% konnten/wollten sich nicht entscheiden.

Nur eine Minderheit von 24,4% will die Unabhängigkeit mit der absoluten Mehrheit von 68 von 135 Sitzen ausrufen!

Diese hätte nichts mit einer Mehrheit der abgegebenen Stimmen zu tun, auch nichts mit einer Mehrheit der Wahlberechtigten und schon gar nichts mit einer Mehrheit ALLER Katalanen in dieser Schicksalsfrage für die spanische Autonomie!

Weitere 19% der Befragten glauben, dass die Separatisten die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen benötigen sollten.

43% aber glauben, dass die CAT-SEP’s eine Zwei-Drittel-Mehrheit in einer solch bedeutenden Frage benötigen sollten! Davon sind sie weit entfernt, denn selbst in den CAT-SEP-Parteien CUP, ERC und CiU folgt jeweils nur eine Minderheit der Einschätzung des Artur Mas.

Im Grunde bestätigt sich hier wieder meine nach der 9-N-Farce geäußerte Vermutung, dass die radikalen CAT-SEP’s nicht mehr als ein gutes Drittel der Katalanen umfasst, dass mit viel Lärm und Tricks den Anschein einer Mehrheit, eines „demokratischen Mäntelchens“ erwecken wollte. Jetzt wo dieses Ziel voraussichtlich in die Ferne rückt, lässt man das „Mäntelchen fallen und nähert sich der Bürgerkriegslösung, der Abspaltung „um nahezu jeden Preis“ an!

Den zwischen Mas, CiU und Junqueras, ERC vereinbarten Fahrplan zur Unabhängigkeit lehnen die Befragten insgesamt mit 49% zu 40% ab. Selbst Teile der CAT-SEP-Parteien tun dies:

40% aller Befragten sind DAFÜR
49% aller Befragten sind DAGEGEN
25% der CiU sind DAGEGEN
15% der ERC sind DAGEGEN
40% der CUP sind DAGEGEN
60% der ICV sind DAGEGEN
80% der PSC sind DAGEGEN

Grosse Mehrheiten glauben nicht, dass die neuen Bewegungen, bzw. Parteien wie PODEM und C’s daran etwas ändern können.

Mas ist, um zur Eingangsfrage zurück zu kehren, also taktisch gezwungen, sich zumindest theoretisch die Möglichkeit der Realisierung seiner Utopie offen zu halten. Dies tut er durch verbale Reduzierung der notwendigen Unterstützung. Täte er dies nicht, sähen alle Katalanen, dass „König Artur“ ohne Kleider, ganz nackig, dastünde und sich zum Trottel macht…


Der schon wieder! Artur Mas nervt jetzt kleinere EU-Länder!

16. Februar 2014

Sein Formbrief an die Regierungschefs der  EU erzielte bekanntlich nicht die erwünschte Wirkung. Niemand ließ sich in diese innerspanische Auseinandersetzung hineinziehen. Wäre es anders hätte Artur ein Riesenspektakel darum gemacht, so schweigt er lieber, ganz so als hätte es seinen peinlichen Brief der Selbstinszenierung nie gegeben…

Diesmal ist nun also die zweite Reihe der EU daran, kleinere Länder und kleinere Zeitungen, in denen Artur in seinem Sezessionsdelirium versucht sein Gift zu streuen.
De Standaard (Belgien), Capital (Bulgarien), Jutarnji List (Kroatien), Politis (Zypern), Postimees (Estland) und The Malta Independent (Malta) hat Artur sich dafür ausgesucht.

Er folgt darin seinem üblichen Schema:
Er nennt es ein, sein demokratisches Recht, wenn eine 16% Minderheit eines Landes einseitig und exklusiv über die Zukunft der 100% Gesamtheit des Landes abstimmen darf und das Ergebnis dann für die Mehrheit politisch und wirtschaftlich bindend sein soll.

Er fordert die Regierung der 100% des Landes dazu auf, für sein Verlangen gefälligst mal eben die Verfassung zu brechen. Das ihm diese Verfassung, die er ja nicht als die seine betrachtet, nicht viel bedeutet, kann man ja noch nachvollziehen, aber warum sollen diejenigen, die weiter mit ihr Leben wollen, sie für den abtrünnigen Artur brechen?

Er hält gleichzeitig Gesetze und Vorschriften des Landes nur soweit ein, wie es ihm gerade in den Kram passt und hat überhaupt kein Problem damit die Gesetze seines Landes zu brechen. Vielleicht wundert er sich selbst Nachts im Bett darüber, warum er noch nicht seines Amtes enthoben worden ist? Vielleicht wartet er gar auf diesen Schritt der Zentralregierung, der ihn zur unsterblichen Legende der Separatisten machen würde und ihn vor dem Rest der Welt sein Gesicht wahren ließe? So läuft er Gefahr zum Bajazzo, zum Clown zu werden und er ist schon verdammt nah dran…

Seine angebliche historische Legitimation bezieht er aus phantasievoller Geschichtsfälschung. Das war im Umfeld der wissenschaftlichen Inzucht Barcelonas noch nie ein Problem. Dort gibt es praktisch zu jedem Wissenschaftsgebiet eine katalanische Variante, denn Artur macht sich seine Welt, ganz wie es ihm gefällt!

Ich muss schon sagen, Artur hat ganz eigene Vorstellungen von Demokratie. Es hat ihn nicht im geringsten gestört, dass er zu keinem Zeitpunkt in Umfragen mehr als 54% für seine Unabhängigkeitsphantasien erreichen konnte, dass also praktisch die Hälfte seiner eigenen Bevölkerung sein fanatisches Ziel nicht mitträgt! Was will er eigentlich im hypothetischen Fall der Unabhängigkeit mit dieser Hälfte der Bürger machen? Ausweisen? In Umerziehungslager (wo nur Katalan gesprochen wird!) stecken?

Auch dass er immer wieder versucht seinen selbstverursachten Stress und Ärger bei der EU abzuladen, obwohl ihm diese mehrfach klar und deutlich gesagt hat, dass dies eine innerspanische Angelegenheit sei, ist typisch für ihn. Er hat sich verrannt in seinem demagogischen Lügengespinst und die anderen sollen ihm nun seinen Arsch retten.

Einwände der eigenen Wirtschaft, von Industrie und Banken werden zurückgewiesen, negiert oder ins Gegenteil interpretiert. Artur ist eine „Loose cannon“ die schnellstens über Bord geworfen werden muss, bevor sie das eigene Schiff beschädigt und versenkt.


Spanien: Zurück in die Zukunft, Franco-Faschismus 2.0 Reloaded?

25. Oktober 2012

PP-Rajoy ist auf dem Weg in die Vergangenheit, die er anscheinend für eine erstrebenswerte Zukunft hält? Kein Wunder bei seinen politischen Ratgebern und Ahnen, den Señores Aznar, Fraga und dem politischen Untoten Franco.

Was soll dabei „mehr“ herauskommen als „mehr“ Zentralismus, „mehr“ Staatsgewalt, „mehr“ Polizei und „mehr“ Militär und weniger Autonomie?

Genau das sind seine Rezepte zur Krisenbewältigung und zum Zusammenhalt des spanischen Staates.

Der Umstand, dass sich Aznar* unwidersprochen wieder in die politische Debatte einmischt, kann getrost als Zeichen von Rajoys eklatanter Schwäche gewertet werden. *(http://www.lavanguardia.com/temas/jose-maria-aznar/index.html)

Bürger sollen in der Ausübung ihrer demokratischen Rechte behindert, diese beschnitten werden. Drakonische Strafen sollen die Menschen vom Demonstrieren abhalten. PP-Rajoys Prügelbullen dürfen „bei der Ausübung ihres Berufes“ nicht mehr fotografiert werden, so soll ihre Anonymität gewahrt bleiben. Das Fernsehen soll nicht mehr live über den Protest im Land berichten.

Gleichzeitig verspotten subalterne Minister die unter der Krise leidenden Spanier mit dem „sozialsten Sozialhaushalt in der Geschichte des Landes“ oder faseln von Gehirnwäsche für katalanische Schüler!

In der abtrünnigen Autonomie Katalonien sorgen sich indessen nervöse Landbewohner über den plötzlich zunehmenden unerklärlichen Flugverkehr des spanischen Militärs im verbotenen Tiefflug unter 300m über bewohntem Gebiet. Sie sehen diese Flugmanöver im Kontext mit der aktuellen Autonomie-Debatte, fühlen sich bedroht und einige Comarcas haben bereits beim Verteidigungsministerium protestiert. Dieses hat sich entschuldigt und auf Manöver im Mittelmeer hingewiesen, die den Überflug Katalonien erforderlich machten. Das dabei beobachtete wackeln mit den Flügeln sei die international vereinbarte Aufforderung zu einer erzwungenen Landung auf dem nächsten Flughafen und sei symbolisch für den katalanischen Ungehorsam gemeint. Bei Missachtung erfolgt dann der Abschuss…

Immer mehr Politiker konditionieren die katalanische Autonomie mit dem Verbleib eines unabhängigen Staates Katalonien in der EU, der eine unerlässliche Bedingung sei. Nur in dieser Variante kann sich Mas einer Mehrheit der Katalanen beim Referendum sicher sein.


Spanisch, die Höchststrafe für katalanische Politiker!

15. Januar 2012

Das strenge Sparprogramm der Generalitat de Catalunya, das den gesamten öffentlichen Dienst und damit auch die autonome katalanische Polizei, die ‚Mossos d’Esquadra‘ betrifft, hat zu kuriosen Reaktionen des Protestes geführt.

Der President de la Generalitat, Artur Mas, wurde bei der Einweihung des Kulturhauses von Lloret de Mar, Provinz Girona, von demonstrierenden Mossos empfangen, die ihren Protest aus Protest in der Landessprache Spanisch mit dem Absingen des Touristenschlagers „Viva España!“ und spanischen Plakaten zum Ausdruck brachten!

Die Mossos, dieser institutionelle Eckpfeiler des autonomen Katalanismus, die als zwingende Vorbedingung nur katalanischsprechende Menschen aufnehmen, quälten Mas und sein Gefolge mit den ungeliebten Tönen aus Madrid!

Die negative öffentliche und politische Reaktion auf diese ‚kastilianische Provokation‘ hat aber dazu geführt, dass diese Form des Protestes künftig wohl nicht wieder angewendet werden wird?

Der Expräsident Kataloniens und „Schöpfer der autonomen Katalanischen Polizei“, der ewige Jordi Pujol, verkündete sogleich, das Land Katalonien würde geschädigt durch den exklusiven Gebrauch des Spanischen durch die Mossos!

Alle Gewerkschaften, UGT, SPC, SAP-UGT, SME-CC.OO und wie sie alle heissen mögen betonten, dass damit nicht die spanische über die katalanische Sprache erhoben werden sollte!

http://www.lavanguardia.com/politica/20120114/54244924894/mossos-reciben-mas-viva-espana.html