Spanische Innenpolitik verbal…

29. Mai 2020

Wie in den meisten Staaten der EU, vermutlich der ganzen Welt, gibt es in Covid-19-Pandemie- und Rezessionszeiten genügend echte Gründe für die Politiker im Spanischen Parlament, sich über den richtigen Weg, zu den richtigen Maßnahmen streiten zu können? Wäre aber wohl zu langweilig? Doch vor allem, es putscht die eigenen Anhänger, das eigene Gefolge nicht auf! Das Aufputschen und die immer deutlichere Lagerbildung und gleichzeitig sinkende Kompromissbereitschaft, machen das Regieren nicht einmal im Notstand, im Ausnahmezustand einfach, aber es bietet stets Schuldige für’s Nichtstun: Die jeweilige Opposition ist natürlich Schuld, wenn die Regierung nichts zu Stande bringt, „mas claro qué el agua, no“?

Doch ein giftiges „Verbalgeplänkel“ brachte es jüngst durch die digitalen Medien. Die Sprecherin der konservativen PP, Cayetana Álvarez de Toledo (alter Adel!) wurde vom höchstwichtigen 2. Vizepräsidenten, dem Ultralinken Pablo Iglesias, PODEMOS ständig mit dem Adelstitel „Marquesa“ angesprochen um ihre Wortbeiträge verbal vom Volk (für das ER sich verantwortlich sieht!) zu trennen. Irgendwann platzte Cayetana AT der Kragen und sie nannte ihn in ihrer Replik den „Sohn eines Terroristen“, also quasi „Terroristensohn“, klingt ähnlich wie „Hurensohn“ und viele Spanier (nicht alle!) mögen durchaus Kraftausdrücke. Im Parlament gab es prompt Beifall von den eigenen Abgeordneten und den Rechtsaußen von VOX und die Regierungsparteien und Abgeordneten waren entsetzt, entsetzt, entsetzt…

Iglesias blieb betont „gaaanz ruuuhig“ und entgegnete wiederum, daß er seinem Vater raten würde einen Anwalt, die Gerichte, das Recht einzuschalten. Sonst hat Iglesias mit der Justiz schon so seine Probleme, auch jetzt im Augenblick gerade, aber mit dieser Vorlage von Cayetana AT?

Die Parlamentsvorsitzende, die katalanische Sozialistin Meritxell Batet, PSOE, strich Cayetanas Satz eilfertig aus dem Protokoll, wogegen diese protestierte, sich keiner Schuld bewusst war!

Tags darauf wurde dann bekannt, daß Iglesias Senior tatsächlich einen Anwalt eingesetzt hatte und nun wird es erst richtig lustig:

Das Netz vergisst bekanntlich nichts, daß musste jetzt nach Trump nun auch Pablo Iglesias feststellen, denn es tauchten tweets von IHM, himself auf in denen er den Ex-Präsidenten Mariano Rajoy, PP den reichsten Spanier Amancio Ortega, diverse Bankiers namentlich aufgeführt, spanische Bischöfe und allerlei Politiker schriftlich als Terroristen bezeichnet hatte! Vor allem tauchte ein Schriftstück auf in dem er seinen eigenen Vater als Terroristen bezeichnet hatte, genau wie Cayetana AT es getan hatte… „der sei Mitglied der FRAP gewesen, die bekanntlich als Terrororganisation bekannt sei“!

Wäre doch mal interessant zu erfahren, ob die von Pablo Iglesias als Terroristen bezeichneten Menschen ebenfalls Anwälte bemühten und den Rechtsweg beschritten haben, ob gar am Ende Iglesias Senior Iglesias Junior verklagt hat?

Spain is different…
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https://www.rtve.es/alacarta/videos/telediario/alvarez-toledo-llama-hijo-terrorista-pablo-iglesias-responde-cometido-delito/5583646/
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Bronca entre Podemos y la oposición: Acusan a Pablo Iglesias de ser “hijo de terrorista”


NISSAN schließt alle Fabriken in Katalonien!

28. Mai 2020

Diese erwartete Schließung hat wohl nur am Rande mit den unberechenbaren Verhältnissen in der nationalkatalanistisch-separatistisch regierten aufsässigen spanischen Autonomie zu tun. Auch die Covid-19-Pandemie war höchstens das Tröpfchen, daß das Fass der wirtschaftlichen Unzufriedenheit zum Überlaufen brachte. Vielmehr haben NISSAN, MITSUBISHI und RENAULT weltweit ihre Produktpaletten und Claims neu geordnet, wobei NISSAN im EU-Europa seine Produktionen schließen wird.

Nissan hat heute Morgen die Schließung dem spanischen Innenministerium und zuvor der Belegschaft mitgeteilt und so „die gefühlt allzuständige“ katalanische Generalitat (ein letztes Mal?) übergangen.  Von der Schließung werden 3.500 direkte und etwa 25.000 indirekte Arbeitsplätze in der Zona Franca, Montcada und Sant Andreu betroffen sein. In Spanien will man NISSAN den Abgang so teuer wie möglich machen, wie man im Vorfeld schon drohte, der könne so bis zu 1 Milliarde €uro kosten!

Im Januar 2020 hatte sich der spanische Präsident Pedro Sánchez im Forum in Davos mit der Kuppel von RENAULT und NISSAN getroffen und danach verkündet, die Sicherheit der Arbeitsplätze „sei garantiert“. Da hat er wohl was nicht  richtig verstanden? So schnell kann es gehen…

Aber wirtschaftlich sollten weder rebellische Katalanen noch verfassungskonforme Spanier sonderlich überrascht sein, denn das NISSAN-Werk schnitt bei internen Vergleichen und Wettbewerben seit Jahren schlecht ab, besonders auch im Vergleich zu Sunderland, UK. NISSAN wird die EU verlassen, das Werk im UK aber beibehalten, wobei momentan noch nicht klar scheint, zu welchen Konditionen und Bedingungen dessen Produkte in die EU gelangen könnten?

Theoretisch könnte zwar auch RENAULT das Werk übernehmen, aber die kennen die Verhältnisse in Barcelona genau, haben schon genug eigene Probleme und werden von ihrem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und Präsident Emmanuel Macron seit langem unter Druck gesetzt „Wirtschaftshilfe nur gegen Rückholung von Arbeitsplätzen nach Frankreich!“

Die CAT-SEP-Regierung drohte indess mit Rache: „Wir werden es ihnen nicht leicht machen!“ Was wollen sie tun? Etwa eine stillgelegte Fabrik mit Streiks belagern? Bis Ende des Jahres will NISSAN aus Barcelona ganz raus sein. Spätestens dann wäre der Separatisten-Spuk beendet.

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https://www.elperiodico.com/es/economia/20200528/nissan-anuncia-cierre-fabricas-catalunya-7977870

https://www.abc.es/motor/economia/abci-nissan-comunica-cierre-planta-barcelona-202005280859_noticia.html


Wieviel Menschen starben in Spanien wirklich in der Covid-19-Pandemie?

27. Mai 2020

Ich werde den „Zahlenwirrwar“ in Spanien sicher nicht auflösen können, aber es gibt Anhaltspunkte dafür, daß die Covid-19-Todeszahlen deutlich höher sein könnten, als die bisher offiziell genannten 27.117 Verstorbenen!

Die Gegenprobe ist relativ einfach und damit zwar auch ungenau, aber sie gibt zumindest einen groben Hinweis:

Die allgemeine Sterblichkeit (also alle Toten) in Spanien in den zwei Monaten von Mitte März bis Mitte April ist um 55,2% angestiegen.
Man hatte für diese Periode 77.817 Tote erwartet. Eingetreten und offiziell für tot erklärt wurden 120.851 Menschen, das heisst es gab 55% mehr Todesfälle als erwartet worden waren, oder 43.035 als Zahl.

Die Zahlen erfasst das „Sistema de Monitorización de la Mortalidad diaria“ (MoMo). Sie kommen von den 3.929 Zivil-Registern, die dem Justizministerium unterstehen.

Alleine am heutigen Mittwoch sind 13.250 weitere Tote gemeldet worden. Das wird mit Verspätung durch Überlastung in den schlimmsten Momenten der Pandemie begründet. Der größte Anteil dieser Nachmeldungen, nämlich 8.514 kommt aus Katalonien. In dieser Autonomie haben sich die realen Todeszahlen in dieser Pandemie gegenüber den erwarteten Zahlen mit +96% fast verdoppelt! Sie erwarteten 12.195 Todesfälle und bekamen in der Realität 23.860 Todesmeldungen! Das ist aber nicht die Ausnahme. Praktisch in allen Comunidades und Autonomien sind die Todesmeldungen in diesen zwei Monaten explodiert.

Offiziell gibt es Stand heute, 27. Mai 2020, in Spanien 27.117 Corona-Todesopfer. Die nachgemeldeten 43.035 Toten können vielleicht nicht in Summe vollständig als Corona-Opfer gewertet werden, der allergrößte Teil von ihnen aber wohl schon, zumindest bis es eine andere plausible Erklärung gibt?

Bürokratie-Chaos, Schlamperei, Politik, eine hohe Dunkelziffer der unerkannt am Covid-19-Virus gestorbenen, und, und, und…

Suchen Sie sich einen Grund aus, vielleicht gibt es auch einen Cocktail von Gründen in Spanien?
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https://www.elmundo.es/ciencia-y-salud/salud/2020/05/27/5ece497421efa07c288b45bc.html


Tötet Covid-19 nun auch spanische Printmedien?

1. Mai 2020

Die Verlagerung in den Medien von Print zu Digital ist ein schon sehr lange andauernder Prozess. Durch die Corona-Pandemie könnte dieser sich nun aber deutlich beschleunigen?

El País, El Mundo, ABC, La Vanguardia, La Razón und El Periódico verzeichneten in der letzten Studie des OJD, einen Absturz im täglichen Verkauf von 13,5%. In der ersten Märzhälfte verkauften sie zusammen etwa 408.000 Exemplare an Kiosken und im Handel. Über die zweite Märzhälfte, mit Beginn des „Hausarrestes“, pardon, der Quarantäne, der spanischen Bevölkerung, liegen keine Zahlen mehr vor. Es wurden also über 63.000 Zeitungen weniger als in der ersten Märzhälfte des Vorjahres „einzeln“ verkauft. Gehört das Bild des Spaniers, der mit der gefalteten Morgenszeitung unter dem Arm seinen Cortado trinken geht, endgültig der Vergangenheit an? Könnte sein!

Es ging den Printmedien zwar vorher schon schlecht, aber Corona könnte der Tropfen sein, der das Fass endgültig zum Überlaufen bringt?

Als erstes Medium hat EL MUNDO nun beschlossen ab sofort und bis zum September auf alle gedruckten Regionalausgaben zu verzichten!
Auch auf den Druck eines Teiles der kulturellen Supplementausgaben wird verzichtet. Teilweise werden sie durch von der EL MUNDO Website herunterladbare PDF-Dateien ersetzt, die man bequem auf seinem mobilefon mit sich herumtragen kann…

Die Zeitschrift ICON gibt es ab sofort nur noch als von der website herunterladbare PDF!

Die konservative ABC gehört zu den immer wenigeren Medien, die noch alle Beilagen drucken. Sie haben sogar „die normale 5%-Provision“ für die Kioskbesitzer um 2,5% erhöht! Ob das den digitalen Trend aufhalten kann?

Die Vereinigung professioneller Presseverkäufer in Madrid (AVPPM) nennt sogar einen Rückgang um etwa 40% bei Printmedien an Kiosken und im Handel. Die besonders gefragten Regionalausgaben seien stets knapp gewesen. Ausserdem sei die Fluktuation der Käufer/Leser zwischen den verschiedenen Printmedien auffällig rückläufig, quasi nicht mehr existent…

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https://www.elconfidencialdigital.com/articulo/medios/mundo-suprime-ediciones-regionales-papel-septiembre/20200430185734144004.html?utm_medium=email&utm_source=Newsletter&utm_campaign=200501&utm_term=El%20Mundo%20suprime%20las%20ediciones%20regionales%20en%20papel%20hasta%20septiembre&&utm_content=email&&


Mehrheit der Spanier glaubt, daß die Regierung Sánchez/Iglesias lügt, keinen Plan hat und unkoordiniert vor sich hin wurstelt!

13. April 2020

Ein Ereignis wie die Corona-Pandemie sollte eigentlich für jede Regierung Grund sein offen und sachlich zu informieren, um so eine möglichst große Mehrheit der Gesellschaft hinter sich zu bringen und mit allen oppositionellen und nachgeordneten politischen Gliederungen, egal ob Administrationen oder Parteien koordiniert zusammen zu arbeiten. Dies ist nachvollziehbar notwendig um eine möglichst große Zustimmung und damit Unterstützung zu erlangen.

Zweifel und Kritik an der Regierung Sánchez/Iglesias gab es während der ganzen Corona-Krise, aber jetzt hat ABC eine GAD3-Umfrage veröffentlicht, die niederschmetternd für jede denkbare, demokratische Regierung sein müsste:

45% der Befragten halten sie für Kompetent, 55% tun dies nicht!
41% halten sie für intern einig, 59% tun dies nicht!
37% sind mit der administrativ/politischen Koordination zufrieden, 63% sind das nicht!
32% halten sie für voraussichtig, 68% tun dies nicht!

ABER DER ABSOLUTE HAMMER:
29% nur glauben, daß sie die Wahrheit sagt, 71% glauben, daß sie lügt!

In den Oppositionsparteien PP (77%) und Cuidadanos und VOX (89%) mag dies nicht verwundern, aber selbst in der Koalition aus PSOE und Unidos Podemos glauben 46%, also fast die Hälfte, daß „IHRE“ Regierung sie belügt!

61% gegen 32% glauben, daß Sànchez/Iglesias „keinen Plan haben und einfach so vor sich hin wursteln!“ Selbst 37% der regierenden Koalitionsparteien PSOE/UP glauben, daß „IHRE“ Regierung schlicht improvisiert…

Dies sollte eigentlich für jede Regierung der Offenbarungseid sein, nicht so beim „Dream-team“ Sánchez/Iglesias…

Die führen statt dessen medial-propagandistische Ablenkungsschlachten, Sánchez für Eurobonds und Iglesias für ein Grundeinkommen für alle. Wenn dies nicht klappt sind nämlich auf bewährte Art die EU, die Holländer, die Deutschen oder gar der eigene Koalitionspartner schuld, denn… SCHULDZUWEISUNG IST ALLES!

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https://www.abc.es/espana/abci-mayoria-cree-gobierno-miente-improvisa-y-no-coordina-202004130223_noticia.html


CAT-Sep-Putschisten: Corona macht frei!

19. März 2020

Nun haben also ALLE Verurteilten des 7-Sekunden-Putsches vom 01-O-2017 den Freigängerstatus erhalten und dann kommt da dieses „spanische Virus“, dieses Corona-Virus aus Madrid! Ausnahmezustand mit Ausgangssperre in Spanien ist die Folge. Da würde man ja annehmen, die Wege von und zur Arbeit sind ja bekanntlich erlaubt, es ginge alles so weiter, aber weit gefehlt! Es ist auch nicht so, daß die Freigänger nun zu ihrem eigenen und dem Schutz ihrer Mitmenschen zurück in ihr Corona-freien Luxuszellen müssten, noch weiter gefehlt!

Die Gefängnisverwaltung obliegt in Katalonien bekanntlich den rebellischen CAT-Sep’s selbst, was sich auch in diesem Fall wieder als erstaunlich praktisch erweist. Man stellt fest, daß wegen Corona in den katalanischen Gefängnissen mehr Platz benötigt würde und man die leerstehenden Zellen der Freigänger nur von Freitag Abend bis Montag Früh benötigt, ein inakzeptabler Luxus. Man „verdonnert“ also diese Häftlingsgruppe ihre Wochenenden künftig bei sich zu Hause zu verbringen, Hausarrest in der Familie!
Dazu kann man ihnen bis zu 7 Tage am Stück und bis zu 14 Tagen im Jahr Urlaub gewähren. Ist diese Zeit verstrichen, wird einfach neuer Urlaub erteilt!

Solange es keine (natürlich für diese Putsch-Helden vollkommen unzumutbare) mobilen GPS-Sender vorhanden sind, begnügt sich die Gefängnisverwaltung mit einem simplen Telefonanruf bei den „Häftlingen“, der ihre Anwesenheit zu Hause ausreichend dokumentieren soll?

Da könnte es dann, rein theoretisch natürlich, einen AB-Text der folgenden Art geben:

„Hallo, hier spricht Oriol Junqueras. Ich bin natürlich zuhause, großes Ehrenwort, kann aber im Moment leider nicht ans Telefon gehen, da ich gerade – wie ich es ja schon mehrfach öffentlich gesagt habe – einen neuen CAT-Sep-Putsch plane!“

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https://www.abc.es/espana/abci-presos-tercer-grado-y-mismo-regimen-podran-estar-casa-control-telefonico-202003190102_noticia.html


Ausnahmezustand verbietet „Semana Santa“ in Spanien!

17. März 2020

Die Semana Santa, die „Heilige Woche“, in Deutschland schnöde die Karwoche genannt, ist eine ritualisierte Massenbewegung in der Millionen Spanier ihre Familien und damit ihre Wurzeln besuchen, überall im Land. Technisch betrachtet eine verkehrtechnische Herausforderung mit immer neuen Superlativen des Verkehrsaufkommens und damit zwangsläufig verbunden, mit hohen Unfalls-, Verletzungs- und Todesraten.

Dies dürfte in diesem Jahr 2020 total anders werden, denn der Ausnahmezustand wegen der Coronavirus Pandemie „Covid-19“ verbietet schlichtwegs dieses soziale Massenphänomen! Millionen Spanier werden sich NICHT mit Eltern, Geschwistern, Familien und Freunden treffen können und dies in einem Land, wo Familie und Freunde einen ganz besonderen, lebenslangen Stellenwert besitzen…

Ein paar Zahlen zu diesem Phänomen: Im letzten Jahr 2019 bewegten sich in der Semana Santa 15 Millionen Spanier in Pkw’s auf den Straßen, 6 Millionen in Bussen, 5 Millionen in Flugzeugen und 3 Millionen in Zügen. Sie wollten rituell Familie und Freunde besuchen. Das ist für 2020 vollkommen abgesagt!

Zwar haben die traditionell daran beteiligten religiösen Zentren in Andalusien wie Sevilla, Málaga o Murcia ohnehin bereits alle religiösen Veranstaltungen abgesagt, aber es ist, das heisst es war, auch zugleich immer ein Ausnahmezustand an Feiern, dessen Preis an Staus und Unfällen und Todesfällen (27 Tote in 2019!) auch stets akzeptiert wurde ohne die Aktion in Frage zu stellen. Dies wird in 2020 anders sein…


Katalanischer Autonomiepräsident Quim Torra, JxCat, und sein Vizepräsident Pere Aragonès, ERC, beide Corona-infiziert!

16. März 2020

Torra soll sich seine ihm zustehende Dienstwohnung neben der Generalitat d’Catalunya als Quarantäne-Rückzugsort genommen haben. Wo Aragonès sich derzeit aufhält ist mir nicht bekannt. Unabhängig von unseren diametral unterschiedlichen politischen Standpunkten wünsche ich den Beiden, wie allen anderen Infizierten auch, einen milden Verlauf und schnelle Genesung!

Das Corona-Virus macht zwischen den Parteien der Politiker keinen Unterschied: So wurde auch die Infizierung der Präsidentin der Comunidad de Madrid, Isabel Díaz Ayuso mit dem coronavirus gemeldet.

In Galizien und dem Baskenland wurden heute, nach Absprache mit allen Parteien, die eigentlich anstehenden Autonomiewahlen wegen der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit ausgesetzt! Ein neuer Wahltermin soll ebenfalls mittels Absprache aller Parteien festgelegt werden, so bald die medizinische Situation dies erlaubt. Die aktuellen Regierungen arbeiten solange kommisarisch weiter.


Separatismus in Corona-Zeiten.

15. März 2020

Die Corona Pandemie dürfte wohl das momentan weltweit bewegendste Ereignis sein, sollte man denken? Das gilt im medizinischen, sozialen, wirtschaftlichen, aber halt auch im politischen Bereich, denn letztlich wird alles zur Politik gemacht, zumindest versucht und/oder interpretiert.

Dies gilt grundsätzlich überall und damit auch im dezentralisierten Spanien ebenso wie im föderalen Deutschland. Wenn man verfolgt, wie lange die Diskussion über die vorbeugende Schließung von Schulen, Kindergärten und Kitas in Deutschland dauerte, bis nach einigen Tagen die seuchenmedizinisch geforderten Maßnahmen dann doch im ganzen Bundesgebiet galten, zeigt dies die Systemimmanenten Schwächen des Föderalismus, mit dem wir grundsätzlich bisher ganz gut lebten in Deutschland.

Für Spanien gilt dies im Prinzip zwar auch, die Lage wird durch existierende politisch-kriminelle Konflikte, will sagen Ansprüche und Forderungen, die nicht durch Verfassung, Recht und Gesetz gedeckt sind, wie z.B. Banküberfälle und Separatismus , nicht gerade erleichtert.

Zuerst hat die Regierung Sánchez/Iglesias offenbar in voller Kenntnis der Corona-Pandemie wissentlich die Demos des 8. März durchgeführt, weil ihr diese für eigene politische Propagandazwecke offenbar wichtiger waren als die Gesundheit der Bevölkerung? Dabei hat sich die Ministerin Irene Montero, Lebenspartnerin des Vizepräsidenten Pablo Iglesias, mit Corona infiziert und musste folglich zusammen mit Iglesias in häusliche Quarantäne. Dieser nahm aber persönlich an der ganztägigen Krisensitzung teil und nicht etwa per Telekonferenz und gab dadurch ein Negativbeispiel des erwünschten öffentlichen Verhaltens und vermutlich unfreiwillig(?) ein Zeichen des grundsätzlichen Misstrauens in dieser Regierung, sowie der eigenen Unersetzlichkeit? Inzwischen ist auch die Ehefrau des Präsidenten Sánchez positiv getestet, wodurch Präsident und der einzige männliche Vizepräsident eigentlich in Quarantäne müssten und Spanien von den „nur“ drei (3!) verbleibenden, „gesunden“ Vizepräsidentinnen regiert werden müsste, wenn die Alpha-Regierungs-Machos diesen Gedanken ertrügen?

Dann erfolgte die Erklärung des Notstandes, die der Zentralregierung zusätzlich Kompetenzen „zum Durchregieren“  und zum Zugriff auf autonome Polizeien und Strukturen gab. Dieser Umstand löste reflexartig Widerstand in Katalonien und im Baskenland aus. In Katalonien hatten sich die zuständigen Autonomieminister ein Wettrennen im öffentlichen Bekunden der eigenen Inkompetenz und der separatistisch-propagandistischen Gehirnwäsche geliefert. In Igualada handele es sich um ein anderes Virus, eine katalanische Variante vermutlich, die nur durch die CAT-Sep’s des Quim Torra diagnostiziert und behandelt werden könne, wobei Spanier arg störten? Es wurde gelogen, beschwichtigt aber auch verzweifelt herumgeheult und gejammert, aber stets im katalanischen „Wir-sind-wir-Modus“!

Die Gegenforderung der CAT-Sep-Autonomieregierung des Quim Torra bestand in territorialer Abriegelung Kataloniens von Spanien, des Sperrens aller Transitverbindungen von Straßen und Schienen und natürlich der katalanischen Flughäfen. Das Corona-Virus sollte also zur Abspaltung Kataloniens von Spanien genutzt werden. All dies durch katalanische Kräfte, die natürlich wie alles im öffentlichen Katalonien durch spanische Steuergelder  und/oder Kredite die niemals zurückgezahlt würden, zu finanzieren sei, kurz der Forderung: „Draussen bleiben, Zahlen und Klappe halten!“

Die Separatisten behaupten quasi, daß sich hinter dem ins „heile Katalonien“ eindringenden Corona-Virus gefährliche spanische Horden verbärgen, die ihnen mühsam erkämpfte Kompetenzen rauben wollten! Sie forderten statt dessen eine bürokratische Zusammenarbeit an der katalanischen Grenze auf Augenhöhe und vermutlich in katalanischer Sprache, weil sie die spanische Fremdsprache, dieses merkwürdig klingende Castellano, nach Jahrzehnten katalanischer Gehirnwäsche kaum noch verstünden? Ich gebe zu, so deutlich haben sie es nicht gesagt, aber darauf läuft es am Ende hinaus: „Independencía con Corona!“

Sollte dieser Maximalforderung nicht sofort entsprochen werden, dann könnte der durchgeknallte Quim Torra ja noch mit einer eigenen Währung, vermutlich die „Corona“, die katalanische Krone, drohen. Das käme gewiss gut in Separatistenkreisen? Ein bißchen stört bei diesen Plänen die Ankündigung von SEAT, ihre größte Fabrik in Katalonien, den Standort Martorell bei Barcelona für vorerst 5 Wochen zu schließen und zehntausende Mitarbeiter nach Hause zu schicken?

Übrigens haben knapp 130.000 Teilnehmer an einer Online-Befragung in der separatistischen LA VANGUARDIA dem „spanischen“ Ausnahmezustand zu 92% zugestimmt. Da müssen Quim Torra und seine Separatisten-Sekte wohl noch viel Überzeugungsarbeit leisten?

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https://www.lavanguardia.com/politica/20200314/474131827675/govern-cataluna-estado-alarma-coronavirus-invasion-competencias.html


Nationalkatalanistische Separationsfaschisten wollen (laut TC) verfassungswidrig den öffentlichen Gebrauch der katalanischen Sprache erzwingen!

10. März 2020

Freiwillige Spitzel der Generalitat sind unterwegs um emsig alle Geschäfte, Lokale oder andere Einrichtungen anzuzeigen, die in ihrer Kommunikation nicht primär das Katalan betreiben. Dies haben sie 2019 ganze 94-mal getan, dabei die magische Zahl hundert nur knapp verfehlt und dabei rund 56.000 €uro Strafgelder eingetrieben, ungeachtet der Tatsache, daß das Verfassungericht dies schon zweimal als unzulässig, also verfassungswidrig erklärt hat! Es hatte schon 2014 geurteilt, daß im privaten Rahmen zwischen Individuen, also z.B. zwischen Anbieter und Käufer, der Gebrauch einer der beiden offiziellen Sprachen einer Autonomie nicht erzwungen werden dürfe! Das kann doch einen Nationalkatalanistischen Separationsfaschismus-Fanatiker nicht erschüttern…
https://cronicaglobal.elespanol.com/politica/generalitat-alcanza-su-cifra-record-multas-linguisticas_325680_102.html?fbclid=IwAR2S7YwQUO8L8fbth09GeYQBfEVU0TN-bArDnGahU8bPCKOa994al7lCWcE