Wagt sich der echte Saudi-Kronprinz zum G20 nach Argentinien oder kommt ein Doppelgänger in Prinzenrolle zum Handshake mit Trump?

27. November 2018

Der GUARDIAN berichtet, daß der argentinischen Justiz eine Strafanzeige gegen den Saudi vorläge, ausgestellt von Menschenrechtsorganisationen wegen dessen Rolle im Krieg mit Jemen aber auch wegen der Ermordung des saudischen Journalisten Kashoggi im Konsulat in Istanbul.

Das argentinische Recht erlaube, übrigens ebenso wie das spanische Recht, Anklagen und Prozesse in globalen Belangen zu führen. Spanien hatte zum Beispiel im UK einen Auslieferungsantrag für den chilenischen Diktator Augusto Pinochet gestellt, was Belgien und die Schweiz dann auch taten und was in der Folge zu einem zweijährigen Hausarrest von Pinochet in London führte, während dessen heftige diplomatische Verwicklungen auf allen Ebenen tobten, im Streit wer den Ex-Diktator vor Gericht stellen dürfe.

Theoretisch zumindest könnte Argentinien also an diesem Freitag den zum G20 fest erwarteten Saudischen Kronprinzen festnehmen und vor Gericht stellen. Da Trump ihn aber im Gegensatz zu seinen eigenen Geheimdiensten offenbar für unschuldig hält, werden sich die Argentinier dies wohl nicht trauen?

Den Wettbewerb um den ersten öffentlichen Handshake mit einem möglichen Mörder hat Trump sowieso verloren, denn der spanische Ex-König Juan Carlos war schneller, ätsch, Trump! Trump könnte höchstens spielverderberisch twittern, daß dies ja kein offizieller Anlaß wie ein G20 war, sondern nur ein blödes Autorennen…

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https://www.theguardian.com/world/2018/nov/27/argentina-prosecutors-considering-charges-against-mohammed-bin-salman-at-g20


Wahlen bei den Trump- und Merkel-Freunden in Saudi-Arabien!

21. Juni 2017

In Saudi-Arabien wurde gewählt! Keine Angst, nicht alle Saudis hatten die Wahl, wo kämen wir denn da hin?

Nur der König durfte wählen, ganz wie es sich gehört!

Er wählte seinen Kronprinzen ab. Ob der noch lebt oder symbolisch gleich geköpft wurde, das ist mir nicht bekannt! Jedenfalls verlor er gleichzeitig auch seine Stellung als Innenminister.

Dann überlegte er lange, wen er zum Nachfolger des Kronprinzen machen sollte, der ja einmal sein Nachfolger werden würde, wenn er ihn irgendwann nicht auch abwählen würde?

Dann wählte er seinen 31-jährigen Sohn Mohammed bin Salman (wie könnte er auch sonst heissen?), schon wieder einer aus der Macron-Generation, zu seinem Nachfolge-Kronprinzen aus!

Das sind die US-, NATO- und EU-Freunde und Verbündeten im Kampf um die Demokratisierung des Nahen und Mittleren Ostens und gegen Assads Syrien und die bösen Iraner.

„ Der Neue“ hat zwar als Verteidigungsminister seit zwei Jahren die Verantwortung für das Gemetzel in Jemen, dem tausende Menschen zum Ofer fielen, aber er will auch was für die Frauen tun, so hört man. Arbeiten, Auto fahren? I wo, wir wollen es doch nicht gleich übertreiben. Aber ein erstes Kino soll es bald in SA geben, damit die Frauen sich zerstreuen und ablenken können und nicht auf dumme Gedanken kommen…

Ob Merkel und Gabriel schon angerufen und gratuliert haben?


Wollen Merkel und vdL uns Deutsche an der Seite von Saudi Arabien und der Türkei in einen Krieg gegen Syrien und den Iran ziehen?

12. Dezember 2016

Die Rolle von Saudi Arabien im Nahen und Mittleren Osten könnte schlimmer kaum sein und dies seit den Zeiten von Osama bin Laden. Die Auspeitscher, Amputeure, Kopfabschläger, Steiniger und „vergewaltigte-Frauen-Bestrafer“ sind wohl eines der repressivsten Regime auf diesem Planeten, aber anscheinend halt auch ein interessanter Kunde für deutsche Rüstungsprodukte (derzeit mit knapp einer halben Milliarde im ersten Halbjahr 2016 auf Platz 3!)  und sie haben wohl auch so manchen Petrodollar in der deutschen Wirtschaft investiert. Das verpflichtet!

Dort in SA wird gerade ein militärisches Hauptquartier einer angeblich 40 Staaten umfassenden sunnitischen Koalition (inklusive des NATO-Mitglieds Türkei!) aufgebaut, mit dem endlich der ersehnte Religionskrieg gegen die Schiiten in Syrien, im Irak und – last but not least – im Iran geführt und natürlich gewonnen werden soll. Da dürfen wir Deutsche nicht fehlen, auf gar keinen Fall, denken Merkel und vdL anscheinend? Wir sind wohl wieder wer?

Die saudische Sunnismus-Variante der Wahabismus ist eine Art Steinzeit-Islam oder man könnte ihn auch eine Form von zum Staat gewordenen IS-Jihadismus bezeichnen. Die mittlerweile verschuldeten Saudis rüsten wie bekloppt auf und haben ihre Armee auf 200.000 Soldaten und die Marine auf 25.000 (fast) verdoppelt, rund 300 Kampfflugzeuge am Start und bauen ein Raketenabwehrsystem auf. Was fehlt ist Kampferfahrung und da kann die Bundeswehr einspringen, die seit Gründung Gottseidank in Friedenzeiten lebte und – von ein bißchen Balkan und Afghanistan abgesehen – keine Kampferfahrung hat, was hoffentlich noch sehr lange so bleiben möge, obwohl andere in Deutschland anscheinend intensiv in eine andere Richtung arbeiten?

So soll makabrerweise der Jemen-Krieg der Saudis, dem nun auch schon tausende Menschen zum Opfer fielen, als eine Art von „Training mit scharfer Munition unter Gefechtsbedingungen“ gegen einen ungleichen, krass unterlegenen Gegner als „Erfahrung sammeln“ betrachtet werden? Im Hauptquartier dieser Religionskrieger soll künftig ein deutscher Verbindungsoffizier sitzen. Saudische Stabsoffiziere sollen an der Führungsakademie der BW in HH ausgebildet werden.

Aber auch Frankreichs Ausnahmezustandspräsident Hollande ist an den Saudis nahe dran, nimmt sogar an deren Kabinettsitzungen teil und auch die Briten sollen Stützpunkte am persischen Golf aufbauen und sogar mit Sack und Pack und Frauen und Kinder da runter ziehen, wo wohl bald die Kugeln fliegen? Was passiert eigentlich, wenn NATO-Mitglieder auf Abwegen im wahabitischen Religionskrieg „etwas auf die Schnauze kriegen“, tritt dann der Bündnisfall ein?

Es hat irgendwie den Anschein, als sei die grundsätzliche Entscheidung für den Beginn eines WW3 im Nahen und Mittleren Osten bereits gefallen und die Figuren werden in ihre Ausgangspositionen gebracht. Da wird von Frauen geführt werden, die grundsätzlich immer friedlich handeln, schlafen wir alle wohl ruhig weiter bis es endlich alternativlos knallt?


Panzer-Uschi besucht heute Kopfabschneider, Frauensteiniger und Bestrafer von Vergewaltigungsopfern, unsere Freunde, die Saudis!

8. Dezember 2016

Das hat uns gerade noch gefehlt: Die Bundeswehr will künftig saudische Offiziere in Deutschland ausbilden. Müssen sich deutsche Soldatinnen dann verschleiern? Gibt es eigentlich auch Schleier in Tarnfarben? Dürfen deutsche Soldatinnen in Anwesenheit saudischer Offiziere eigentlich Autos, LKWs und Panzer fahren, Boote, Schiffe über und unter Wasser, oder gar Helis, Cargos oder Jets fliegen? Fragen über Fragen!

Aber man muss natürlich einiges in Kauf nehmen bei einem so wichtigen Waffenbruder wie den Saudis. Sie sollen inzwischen einer unserer besten Kleinwaffen- und Kleinwaffenmunitionskunden sein. Da muss man schon mal ein Auge zudrücken!

Außerdem stehen sie im Syrienweltkrieg auf der richtigen, auf UNSERER Seite, weshalb dort die von uns seit 2012 ermordeten, weder als Soldaten oder Zivilisten, nicht mitgezählt werden, weshalb wir geistesgegenwärtig nach der bewährten Methode „haltet den Dieb“ lautstark als „Freunde Syriens“ die Bestrafung der Anderen, der Bösen fordern, von Assad über den Iran bis zum in solchen Fällen absolut unerlässlichen Putin, wobei der Türkendominator und Kurdenterminator Diktator ErdoWahn hier Ausnahmsweise mal wieder zu den Guten zählt…

Wenn mir dabei plötzlich kotzübel wird, dann liegt dies garantiert NICHT an der gegenwärtig in Ostwestfalen grassierenden Brechdurchfall-Epidemie, fürchte ich?


Aleppo, Symbol für Propagandakrieg!

22. November 2016

Es besteht kein Zweifel, daß in Aleppo seit mindestens 4 Jahren gewaltsam gestorben wird. Seit damals haben die USA aktiv, direkt und indirekt über NATO-Vasallen und Regionalmächte wie Saudi Arabien und die Türkei mit Regime-change begonnen um die Assad-Regierung auszulöschen, zum Wohle der Syrer selbstverständlich. Denn was gut für die Syrer, die Libyer, die Iraker ist, das bestimmen noch immer die USA!

So wurde im großen Stil Rüstungsgüter Waffen, Munition und islamistische Hiwis nach Syrien verbracht. Schon zu einem frühen Zeitpunkt wurde gezielt die Elektrizitätsversorgung von Aleppo zerbombt und damit zugleich auch die Wasserversorgung unterbrochen. Das richtete sich nicht gegen Assad, der ja in Damaskus sitzt, sondern gegen die Zivilbevölkerung Aleppos. Es war aber wohl völlig okay, sonst hätten unsere Medien doch wohl ausführlich darüber berichtet, so wie sie im Moment ausführlich über die Bombardierung und die Kämpfe und das Sterben in Mossul berichten? Zwar wird schon mal ein Beitrag aus Mossul – aus Versehen – als aus Aleppo stammend gesendet, aber das kann schließlich jedem mal passieren…

Es gibt da ja die unfehlbare syrische Menschenrechtsstelle aus London, angeblich ein Gemüsehändler, und aus dieser dubiosen Quelle wird hemmungslos berichtet. Dann gibt es die berühmten Weisshelme, die immer spektakulär und ausschließlich die selben Opfer bergen, die inzwischen beinahe schon zu Medienstars geworden sind. Sie agieren stets in Gebieten der gemäßigten Kopfabschneider, scheinen also Partei zu sein? Wen juckt’s?

Niemand sagt, wie und wo in den gesendeten Trümmerlandschaften hundertausende Menschen leben sollen. Niemand erklärt, wieso dort angeblich täglich Krankenhäuser zerbombt werden. Wie viele gibt es denn in Aleppo? Niemand erklärt, warum die angeblich zu hundertausenden in der Falle sitzenden Menschen vereinbarte Fluchtwege nicht nutzen, nicht nutzen können, weil sie daran gehindert werden, weil sie zu Geiseln genommen werden und die Fluchtwege von der Seite, die der Westen unterstützt, vermint werden?

Zahlreiche NATO-Staaten operieren seit Jahren illegal mit Spezialtruppen am Boden in Syrien und bombardieren das geplagte Land, „was das Zeug hält“! Dann sterben regelmäßig, effektiv und geräuschlos, aber nach Plan, Syrer, Männer, Frauen und Kinder durch Sanktionen, verhängt durch die USA. Das ist doch nun wirklich kein Thema, ich bitte Sie!

Medien berichten täglich über – nach eigener Aussage nicht überprüfbare – Greueltaten, kommentieren diese in bester Propagandamanier und legen sich dabei keinerlei professionelle Zurückhaltung auf. Seriöser Journalismus geht anders! Was ist da der Unterschied zu Goebbels? Die Nazi-Propaganda kannte noch keine Zwangsrundfunkgebühren…

 


Frauen am Steuer: Strafbar ab touchdown?

17. März 2016

Die BOEING 787 DREAMLINER der BRUNEI AIRLINES hatte im Februar 2016 erfolgreich einen historischen Flug unternommen von Brunei nach Jeddah in Saudi Arabien. Captain Sharifah Czarena, Senior First Officer Dk Nadiah and Senior First Officer Sariana waren die erste rein weibliche Besatzung eines Flugzeugs, das zu den Saudis flog.

Nachdem sie den DREAMLINER sicher abgestellt hatten, mussten sie natürlich ein Taxi ins Hotel nehmen, denn in Saudi Arabien ist Frauen nach wie vor das Autofahren bei Strafe untersagt…

Es ist nicht bekannt, ob der Controller im Tower einen Infarkt bekam, als er plötzlich mit Frauen kommunizieren musste?

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http://www.elperiodico.com/es/noticias/extra/mujeres-piloto-brunei-airlines-aterrizan-avion-arabia-saudi-pero-no-pueden-conducir-4984162

PS: In Saudi Arabien fand in diesen Tagen ein Vortrag statt zum Thema „Sind Frauen Menschen?“


Bewegt sich diesmal etwas in Syrien?

22. Februar 2016

Die Aussenminister der USA und Russlands, Kerry und Lawrov haben über das Wochenende erneut die Möglichkeiten und Voraussetzungen eines Waffenstillstandes in Syrien diskutiert. Jetzt soll eine Arbeitsebene das Thema im Detail angehen. Am Ende sollen dann wieder Obama und Putin zum Telefonhörer greifen.

Gleichzeitig veröffentlichte die spanische Tageszeitung EL PAÍS aus Madrid, die Positionen der spanischen Regierung zu Syrien, die durch den Außenminister José Manuel García-Margallo vorgetragen wurden:

Demnach sei Bashar al Assad zwar Teil der Verhandlungen, aber nicht Teil der Lösung.

Diese bestünde in einem ungeteilten(!), demokratischen(!) und laizistischen(!) künftigen syrischen Staat.

Damit ist die offizielle spanische Position weniger hart für das syrische Regime, oder „die rechtmäßig-gewählte syrische Regierung“ des Bashar al Assad.

Wie müssen wir uns das vorstellen?

Ungeteilt: Syrien soll in seiner heutigen Form erhalten bleiben. Es sollen keine Grenzveränderungen stattfinden. Es gäbe keine Ausweitung türkischen Einflusses und keinen Kurdenstaat. Das Israel bei dieser Gelegenheit die besetzten syrischen Golanhöhen zurück geben könnte, ist natürlich nur ein übles Gerücht!

Demokratisch: Es sollen freie Wahlen stattfinden, in denen die Syrer keineswegs al Assad wählen dürfen! Diese freien Wahlen werden wahrscheinlich von den Demokratien Türkei, Iran, Saudi Arabien und Irak überwacht, dazu der per Definition demokratische Westen (einschließlich Israels), nicht aber das Reich des Bösen, das Russland Putins?

Laizistisch: Das böse, alte Syrien der Assad-Sippe war im Prinzip immer laizistisch und bot eine relative Religionsfreiheit von denen der Iran, Saudi Arabien, die Golfstaaten, Israel UND die Türkei nur (alb)träumen können, die im Prinzip alle Religionsstaaten sind, bzw. im Falle der Türkei gerade mit aller Kraft daran arbeiten einer zu werden!

Spanien kündigte an, seine Positionen in der EU und der UN zu vertreten, dann aber etwaige anders lautende Beschlüsse dieser Institutionen loyal zu vertreten.

Syrien würde auch die Agenda der Mediterranen Gruppe der EU, der Med-7, gebildet aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Malta und Zypern beherrschen, die sich diese Woche in Zypern treffen würde.


Bluff? Hollandes Spiel mit der Französischen Staatsbürgerschaft.

3. Januar 2016

Der Kriegsteilnehmer in Libyen und Syrien, der Saudi Arabien-Alliierte und Noch-Präsident Frankreichs François Hollande hat augenblicklich die Gelegenheit genutzt, welche die Terror-Anschläge von Paris des Jahres 2015 ihm boten, seine in der EU bereits heute unvergleichliche Macht noch einmal auszuweiten!

Hauptziel ist es dabei, den bereits bestehenden gesetzlichen Ausnahmezustand, der es ihm erlaubt an Parlament und Justiz vorbei alleine „zum Wohle Frankreichs zu regieren“ und der bisher zeitlich begrenzt war, zeitlich unbegrenzt auszudehnen.

Das würde dann so lange der Fall sein, bis er, der alleinige Begünstigte dieses Ausnahmezustandes, öffentlich verkündet, daß die terroristische Gefahr vorüber sei und daß der Staat Frankreich deshalb zum normalen, demokratischen, parlamentarischen System zurückkehren könne.

Ich könnte mir vorstellen, daß dies keinesfalls vor 2017 und den dann eigentlich fälligen Präsidentschaftswahlen der Fall sein könnte und daß dieser Umstand nichts mit seinen saumäßigen Umfragewerten zu tun hat. „Hon(n)i soit qui mal y pense!“

Weil die Leidtragenden dieser geplanten Verfassungsänderung ALLE Franzosen wären und weil deren symbolischer Zusammenschluß erwünscht erscheint, warf François Hollande noch eine Nebelkerze hinter seinem finsteren, egoistischen Ansinnen her. Seine Forderung, rechtskräftig verurteilten Terroristen die französische Staatsangehörigkeit abzuerkennen (nur sofern sie zusätzlich noch eine andere Staatsangehörigkeit haben, denn zu Staatenlosen darf er sie nicht machen) erscheint als symbolischer Populismus, der die Franzosen gewiss nicht sicherer machen wird?

Dieser Punkt scheint die französische Politik mehr zu beschäftigen als die Verlängerung des Ausnahmezustandes? Darüber wird ausgiebig diskutiert! Kommt Hollande damit durch, hat er für sich Zustände erreicht, von denen Putin und Erdogan derzeit nur träumen können und macht sich so zum kleinen EU-Obama. Die mächtigste Frau der Welt, seine östliche Nachbarin, fürchtet gar „der schafft das“!

Ein nächstes militärisches Ziel hat er dabei auch schon vor Augen. Libyen soll es mal wieder sein, daß von Frankreichs Luftwaffe bombardiert werden muß, denn ganz in der Nähe libyscher Ölfelder soll der IS gesichtet worden sein! Die Angriffe sollen vom Flugzeugträger Charles de Gaulle aus (der dazu von Syrien abgezogen werden müsste) über Libyen hinweg geflogen werden, und in einer zentralafrikanischen Ex-Kolonie aufgetankt und zurückgeflogen werden. Da kann man nur hoffen, daß ihm bald die Bomben ausgehen?

Die Italiener sollen sogar (erstmals seit Mussolini?) dazu bereit sein Bodentruppen nach Libyen zu senden. Wenn dann also in Bälde der ganze Krisen-Viertelkreis, die Klammer die Europa südöstlich umklammert und bedroht, sich von Libyen bis zur Ukraine im Kriegszustand befindet, dann müsste auch dem Letzten klar sein, daß wir dem WW3 sehr, sehr nahe gekommen sind.
Dann werden wir nach der NATO schreien und „natürlich“ nach den USA, die doch beide mit der Entstehung dieser Krisen so rein gar nichts zu tun hatten, wetten?


Erste Fortschritte in Saudi Arabien!

12. Dezember 2015
Wählt mich!

Frauen dürfen erstmals bei Kommunalwahlen in Saudi Arabien kandidieren!


Wem der Terror nützt?

19. November 2015

Klar doch, den Terroristen natürlich, blöde Frage! Ganz so einfach ist es aber durchaus nicht. Schauen wir uns das Ganze doch mal an:

Die USA gab es vor und nach dem 9/11 2001 und doch hätte ein Aussenstehender Beobachter den Eindruck völlig verschiedener Staaten. Waren sie zuvor beneidenswert, nahezu vorbildlich frei, so sind sie heute eher ein repressiver Polizeistaat, in dem jedes Jahr rund 1.ooo Bürger bei Polizeikontakten erschossen werden, wenn sie die falsche Hautfarbe haben oder eine falsche Bewegung machen. Außer den Boston-Marathon-Attentätern haben seit 2001 keine nennenswerten Anschläge mehr in den USA stattgefunden. Die Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten, das Monstrum Homeland Security aber bleiben. Im „hippen“ New York kann man genau so schnell bei einer simplen Demo erschossen werden, wie in Erdogans Türkei. Es wird nur weniger Aufwand in den Medien darum gemacht. Außenpolitisch wurde 9/11 als Begründung für Invasionen, für massenhaften, millionenfachen Tod und zur Zerstörung von Afghanistan und des Irak genutzt.

Etwas ähnliches, vielleicht das gleiche Drehbuch, erleben wir heute nach den Terroranschlägen des 11/13 von Paris:

UNSERE Medien und UNSERE weltweite Vernetzung bringen die Bilder und Geräusche des Terrors praktisch zeitgleich um die Welt. Der Schrecken, das Entsetzen, die Angst, die der Terror per Definition immer auslösen soll, werden von UNS selbst verbreitet und somit ganz erheblich verstärkt.

Dann kommt stets die Frage nach dem WARUM? Diese Antwort liefern WIR gleich selbst, aus gutem Grunde natürlich. WIR wollen bestimmen, was die Leute glauben sollen, wer Gut und wer Böse ist. Selbst ein fragwürdiges, von irgendwoher aufgetauchtes Bekennervideo wird von UNS übersetzt, bewertet, interpretiert! WIR stellen sofort unbewiesene Vermutungen, die unseren Interessen dienlich sind, wie objektive, unumstößliche Fakten ins Netz und unsere freien Medien schwenken sich wie erfahrene, alte Synchron-Schwimmerinnen auf wundersame Weise darauf ein und feuern mit unsere eigene Propaganda aus allen Rohren Sperrfeuer. Unfreiwillig komische TV-Brennpunkte hämmern uns nicht Fakten sondern Kommentare in die Schädel. Wer heute noch an einem Kiosk vorbei kommt, sollte sich einmal die Titelbilder der Printmedien ansehen. Es ist, als ob sie alle aus einem Konzern kämen, dabei sind es doch immerhin noch ein halbes Dutzend, oder so?

Jetzt wird unisono von den Medien und den „Opfer-Staaten“ des Anschlages Solidarität gefordert und eingefordert. Solidarität ist eine der wichtigsten und schönsten Eigenschaften des Menschen und soll hier keineswegs in Frage gestellt werden!

Sie wird von unseren Politikern sofort vollmundig und scheinbar uneingeschränkt versprochen, was zu diesem Zeitpunkt einem Blanko-Scheck gleich kommt, verantwortungslos ist.

Bis jetzt haben die Attentäter die Tat ausgeführt und alles was danach kam haben wir, die Europäer, der Westen definiert, benannt, bewertet und jetzt legen wir daraus abgeleitet, die unabdingbaren Folgen, die Antworten fest!

Im konkreten Fall bedient sich der französische Präsident, der seit Jahren eine Parallelpolitik zur EU in Afrika und im Nahen Osten betreibt und diese gerne mit der Armee vollzieht, einer kriegerischen, bellizistischen Sprache, wie sie in meinem (Nachkriegs-)Leben noch nicht in Europa gehört habe. Dazu viel Pathos und Beteuerungen der eigenen Unschuld an den  Zuständen und Versäumnissen in Frankreich, über die die Franzosen sich tunlichst keine Gedanken machen sollten.

Präsident Hollande mischt sich seit Jahren mit seiner Armee, mit logistischer Unterstützung, Waffen und Ausrüstung, eng vernetzt mit Saudi Arabien und den Golf-Staaten, in den sogenannten Bürgerkrieg in Syrien ein. Dadurch verstieß er zum Beispiel konkret gegen ein EU-Embargo! Folgen? Fehlanzeige! Er bombte dort übrigens schon seit dem vergangenen Sommer und nicht erst nach den Anschlägen vom vergangenen Freitag.

François Hollande forderte übrigens nicht die Solidarität der NATO ein, sondern er nutzte die weniger bekannte Möglichkeit, welche die EU-Verträge zu diesem Zweck bieten. Ein neues, zusätzliches Problem für die belagerte EU, nach dem Euro, der Stabilitätspolitik, der unerwünschten weiteren Zentralisierung, der Behandlung der Flüchtlingsfrage und der wirtschaftlichen Lage Südeuropas.

Seine allererste Forderung war eine Einberufung des Weltsicherheitsrates und eine Resolution des UNSC gegen den IS. Davon hört man nichts mehr? Vielleicht, weil dann Russland und China mitreden könnten und dies einer internationalen diplomatischen Aufwertung durch Anerkennung der Existenz des IS gleich käme?

Klar ist immer noch nicht, was er mit dieser Solidarität meint? Sollen wir jetzt unseren Flugzeugträger „Konrad Adenauer“ in Begleitung der Fregatte „Angela Merkel“ unter dem Oberkommando der Uschi von den Laien mit ihrem unsichtbaren Drei-Wetter-Taft-Stahlhelm ins östliche Mittelmeer schicken? Diese spöttische Anspielung auf unsere begrenzten deutschen Möglichkeiten sei mir an dieser Stelle erlaubt.

Unsere Politik hat also gerade einem Mann einen Freibrief ausgestellt, der bereits jetzt über die höchsten verfassungsmäßigen Rechte eines demokratischen Politikers in der EU und nach dem US-Präsidenten verfügt. Diese genügen ihm aber noch nicht. Er will  von seinen Franzosen einen noch viel weiter gehenden Freibrief und deshalb die Verfassung Frankreichs ändern lassen und die Möglichkeit eines permanenten Ausnahmezustandes einführen, in dem er das Land weitgehend mit Geheimdiensten, Polizei und Militär regieren kann. Dann bedürfte es nur noch einiger mehr oder weniger regelmäßigen Anschläge und er könnte mit den vier gemeinsamen Kindern seiner Umweltministerin Sègoléne Royal eine Dynastie Hollande einführen, weil er sich in so unsicheren Zeiten und unter Bedingungen des Ausnahmezustandes natürlich nicht lange „mit so Quatsch wie Wahlen“ aufhalten kann!

François Hollande war also schon vor den Terror-Anschlägen von Paris illegaler Kriegsteilnehmer in Syrien, wie auch die USA übrigens. Diese will er am kommenden Dienstag besuchen und – wie er denkt und hofft – auf Augenhöhe mit dem US-Präsidenten Obama über das weitere Vorgehen in Syrien verhandeln. Die NATO bleibt zunächst aus dem Spiel. Dies ist gewiss kein Zufall? Hollande wird nämlich am kommenden Donnerstag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Putin beraten, ob und wie man gemeinsam in Syrien weiter kommt. Putin hatte da wohl den richtigen Riecher und er ist die einzige aussenstehende Kriegspartei, die sich legal, auf Einladung der legalen syrischen Regierung im Lande aufhält. Es könnte also dazu kommen, daß sich die EU in der Form einzelner, nationaler Armeen unter EU-Logo und dem Oberkommando von François Hollande an der Seite mit Russland in Syrien einbringt, während die USA weiterhin eigenständig, aus von Gott gegebenen Rechten, in Syrien engagieren und wie üblich niemand Rechenschaft schuldig sind, genau wie Syriens Nachbar Israel es zu handhaben pflegt. Bei einem NATO-Einsatz hätte hingegen automatisch ein US-General den Oberbefehl und das neue, alte NATO-Feindbild Russland wäre schlecht zu integrieren…

Auch unsere deutsche Innenpolitik bedient sich der Steilvorlage des Terrors und stellt ihre Forderungen. Unsere Bedrohung ist schrecklich, aber so genau wollen wir es von unserem Innenminister gar nicht wissen, „weil ein Teil der Antwort uns sicher verunsichern würde“! Dafür gebührt ihm unumstritten der Titel des „Spruch des Jahres“.

Was die Solidarität zwischen Staaten anbelangt, so muss erlaubt sein zunächst zu erfahren, was genau geplant wird, was mit welchen Mitteln geschehen soll und worin genau der eigene Beitrag der beteiligten Staaten  bestehen soll. Kein Freibrief also, für jemanden der zum europäischen Super-Victor-Orban mutieren könnte. Konkret bedeutet dies, daß zunächst François Hollande Ende der kommenden Woche, die Europäer vom Ergebnis seiner Gespräche mit Obama und Putin unterrichten muss, bevor über weitere Schritte der Solidarität zu entscheiden ist!
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ERGÄNZUNG:
Russland stellte Gestern einen Antrag auf eine Resolution des Weltsicherheitsrates zu Syrien, die einer früheren von September stark ähnelt, die damals abgelehnt worden war.

Frankreich stellte Heute einen kurz, knapp und prägnant formulierten eigenen Antrag zum Thema Syrien und IS.