Bulgarien wählt Morgen zum dritten Mal in vier Jahre und unter Stress mit der Türkei!

25. März 2017

Eines der kleinsten und ärmsten EU-Länder an der Grenzen zum größten und derzeit unberechenbarsten EU-Beitrittskandidaten aller Zeiten beklagt die direkte, unverhüllte Einmischung der Türkei in die Wahlen eines Mitgliedsstaates der Europäischen Union.

In Bulgarien leben ungefähr 700.000 oder 10% ethnische* Türken mit bulgarischem Pass und Wahlrecht. Weitere 200.000 ethnische* Türken mit bulgarischem Pass leben in der angrenzenden Türkei. Das bulgarische „Türkisch“ sei ein sich vom Original-Türkisch relativ stark unterscheidender Dialekt, so daß beide Seiten sich unschwer ein- und zuordnen können.

Die hatten traditionell für die Bewegung für Recht und Freiheit (MDL) gestimmt, bis diese zu kritisch für Ankaras Geschmack wurde. Da fügte es sich gut, daß einige sich im vergangenen Jahr abtrennten und die neue extrem Türkei-freundliche Partei DOST gründeten, die sofort massiv von Ankara unterstützt wurde. (Warum erinnert mich das jetzt an die niederländische PvdA und die DENK?)

Türkische Botschafter traten in Werbe-Video-Clips von DOST auf. Türkische Minister machten öffentliche Aufforderungen an Bulgariens Türken DOST zu wählen. Bulgarien verbat sich öffentlich die Einmischung des großen Nachbarn, aber Widerspruch macht Erdowahn bekanntlich nur immer wilder…

Nun haben Bulgarische „Demonstranten“ und „Protestler“ die Grenzübergänge zur Türkei abgeriegelt um die in der Türkei lebenden wahlberechtigten Bulgaren an der Stimmabgabe zu hindern. Zuvor hatte die Türkei Bulgarien den Wahlkampf in der Türkei verboten.

Erdogan beklagte am 23. März öffentlich den „ernsthaften Druck“ den das kleine Bulgarien, Bevölkerungsmäßig keine zehn Prozent der Türkei, auf den großen Nachbarn ausübe!

Bulgarien Präsident Rumen Radev konterte keck: „ Bulgarien gibt oder akzeptiert keine Lektionen in Demokratie, besonders nicht aus Ländern, die Recht und Gesetz nicht respektieren!“


Wie NATO-Sekretär Stoltenzwerg in Istanbul der General abhanden kam!

21. November 2016

Er ist halt doch nur ein Sekretär und keineswegs ein General, wie er es uns gerne mit seinen markigen Nordatlantischen Propaganda-Reden weis machen möchte!

So machte er sich jüngst in Istanbul, in der Höhle des Pascha ErdoWahn, in die Hosen und alle konnten es riechen…

Er sagte öffentlich, die Türkei (er meinte natürlich ErdoWahn!) habe das Recht, gegen die Hälfte des türkischen Volkes wegen deren unterstellten Beteiligung am Putschversuch(?) gegen ErdoWahns „Diktatur in progress“ mit aller Härte vorzugehen. Das wäre auch voll okay, denn die türkische Führung habe ihm versichert (mit gekreuzten Fingern hinter dem Rücken vermutlich?), daß sie Massenverhaftungen, Berufsverbote, Sippenhaft und Enteignungen nur streng nach rechtstaatlichen Regeln ausübe. Dann sei doch wohl alles gut, oder?

Vielleicht ergibt sich ja durch Donald Trumps Regierungsübernahme – sozusagen als Nebeneffekt – die Möglichkeit, solche Figuren in der NATO nach Norwegen in Rente zu schicken und diesen von Clinton, Obama und den Neocons seit mindestens 20 Jahren vollkommen enthemmten Haufen irgendwie wieder unter demokratisch-politische Kontrolle zu bekommen?


Türkei: Zweifel über NATO-Patriot-Raketen!

27. März 2015

In türkischen Medien wird über die Wirksamkeit der NATO-Patriot-Raketen diskutiert, von denen 5 Systeme, unter anderem aus den Niederlanden und Deutschland in der Südost-Türkei stationiert sind.

Sie sollen hochoffiziell den NATO-Verbündeten Türkei vor Angriffen des bösen Syrers Assad schützen. Der böse Syrer Assad hat nun trotzdem am 24. März eine Rakete auf türkisches Territorium geschossen, die Patriots haben’s.. NICHT verhindert!

Nun merken die Medien an, dass die Türkei ursprünglich zum Schutz ihrer 800km Grenze zu Syrien 20 Systeme verlangt, aber von der NATO nur 5 bekommen habe. Diese seien überdies so stationiert, dass man auf den Gedanken kommen könne, sie sollten hauptsächlich und vorrangig den türkischen NATO-Luftwaffenstützpunkt Incirlik schützen, auf den die USA so heiss sind! So sind die Patriots verteilt: Eine steht in den Adana, zwei in den Kahramanmaraş und zwei in den Gaziantep Provinzen.

Inoffiziell hörten die Medien aus NATO-Kreisen, dass die Rakete außerhalb der Reichweite des Patriot-Radars und der Einsatzweite der Rakete gelandet sei.

Offiziell bekam die Türkei salbungsvolle Worte der NATO, über „größtmögliche Abdeckung… maximalen Schutz… für Millionen Menschen“.

Ein Dementi des Vorwurfes, die Südost-Flanke der Türkei sei ungeschützt, zumindest nicht vollständig geschützt, klingt irgendwie anders?

Daraus wird jetzt natürlich die Forderung nach dem eigenen, Langstrecken-Raketen- und Luftabwehrsystem für die Türkei, um das man u.a. auch mit China verhandelt, abgeleitet.

http://www.dailysabah.com/politics/2015/03/26/natos-patriot-shield-unable-to-protect-turkey-from-syrian-rockets