Es wird enger für Macron!

Am kommenden Sonntag, den 10. April, also in vier (4!) Tagen findet in Frankreich der Erste Wahlgang für die Präsidentschaftswahlen 2022 statt. Der amtierende Präsident Emmanuel Macron hat sich erst im letzten Moment beworben, „seine Hut in den Ring geworfen“ und im Anschluß praktisch keinen Wahlkampf gemacht. Seine Strategie sah offenbar vor zu den konstruktiven Lösern des Ukraine-Krieges zu zählen und somit quasi automatisch von den Franzosen wieder gewählt zu werden? Doch Putin bewegte sich trotz beinahe täglicher Anrufe von Macron um keinen Milimeter und Macrons Bild begann sich medial eher als macht- und hilflos darzustellen, sich gar lächerlich zu machen? Diese Strategie scheint gescheitert zu sein, denn in den Umfragen legt die französische Rechte stetig zu und seine letztmalige Gegnerin von 2017, Marine LePen, scheint auch diesmal mit ihm in die Zweite Runde einzuziehen. Jedenfalls rückte sie Macron bis auf vier (4!) Prozent auf den Leib und in den 14 Tagen, die zwischen dem Ersten und dem Zweiten Wahlgang liegen, werden Macrons „Altlasten“ im Sozialbereich, den Gelbwesten und der Covid-19 Pandemie ihn wieder einholen. Ein möglicher Sieg von LePen, die bei der letzten Wahl mit russischem Kredit antrat und Putin besuchte, dürfte die EU in neue Probleme verwickeln…
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https://www.ifop.com/presidentielle-2022/

19 Responses to Es wird enger für Macron!

  1. almabu sagt:

    Die Aufsplitterung der Stimmen von rechten und konservativen Parteien im Ersten Wahlgang und die publizierten Prognosen sehen Marine Le Pen nur 3,5% hinter Emmanuel Macron, obwohl ein Teil der Rechten und Konservativen Stimmen bei den entsprechenden Kandidaten landeten. Das Potential von Le Pen, Zemmour und Pécresse addiert sich auf über 40%. Entscheidend wird sein in welches Lager die Verlierer des Ersten Wahlganges, ob von Rechts oder von Links, umschwenken werden.

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  2. almabu sagt:

    Das Institut ODOXA hat in einer Umfrage für LE FIGARO einen möglicherweise einflussreichen Aspekt beim Wahlverhalten der Franzosen ermittelt: Eine Rekordverdächtig niedrige Wahlbeteiligung!
    27,4% der Befragten, mehr als jeder Vierte, gaben an, NICHT am Ersten Wahlgang teilnehmen zu wollen!
    Dies wäre die zweitniedrigste Wahlbeteiligung seit 2002 wo 28,4% nicht am Ersten Wahlgang teilnahmen.
    Generell stark vertreten bei der Nichtbeteiligung seien die Mitglieder und Wähler der diversen Linksparteien aber auch die der Grünen, bzw. der Ökos! Dies scheint nachvollziehbar, denn sie werden bei der Auswahl für den zweiten Wahlgang „unter den Tisch fallen“ und können sich dann nur überlegen, ob sie ihre Stimme dem ungeliebten Macron schenken, oder ganz von der Wahl weg bleiben. Dass die Linken und Grünen hingegen die Rechte wählen könnten, dafür reicht meine Phantasie nicht aus, sorry!
    Über die Parteigrenzen hinweg sind es die Jungen und Mittelalten Franzosen (40% der 18-24 Jährigen, 34% der 25-34 Jährigen, aber hingegen „nur“ 20% der 65+ Jährigen), die am Sonntag (Übermorgen!) etwas Besseres tun wollen als zur Wahl zu gehen!
    Erreicht die Politik diese Bevölkerunggruppen nicht mehr?
    Die höchste bekundete Wahlbeteiligung haben Macrons Gefolge und das der Rechten!
    Dann könnten in diesem Klimawandel-Aprilwetter auch die aktuellen Wetterbedingungen am 10. April eine Rolle spielen, was z.B. Unwetter, Stürme, etc. betrifft?

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    https://www.lefigaro.fr/elections/presidentielles/presidentielle-2022-forte-abstention-attendue-pour-le-premier-tour-selon-un-sondage-20220407

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  3. almabu sagt:

    Für die Höhe des Nichtwähler-Prozentsatzes könnte unter Anderem der Umstand eine Rolle spielen, daß beide Wahlgänge in Schulferienzeiten in Frankreich fallen, wo traditionell viele Franzosen in Urlaub fahren? Wer hat also diesen Wahltermin so festgelegt und mit welchem Hintergedanken?

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  4. almabu sagt:

    Valérie Pécresse, Kandidatin von Les Républicans und laut Umfragen für 9-10 % Wählerstimmen im Ersten Wahlgang gut, hat zwei Dinge deutlich zum Ausdruck gebracht:
    1. Sie wird für den Zweiten Wahlgang KEINE Wahlempfehlung abgeben!
    2. Sie würde unter einem Präsidenten Macron KEIN Minister/innenamt akzeptieren.

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  5. almabu sagt:

    Da traditionell am Tag vor der Wahl kein Wahlkampf mehr stattfindet um dem Wähler einen ruhigen Kopf zu gewährleisten, bleiben für den Wahlkampf des Ersten Wahlganges nur noch die 5,5 Stunden bis Mitternacht, dann ist Schluss und am Sonntag wird gewählt!

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  6. almabu sagt:

    NN ZM MPFZWNG! (Verstanden? Ne, auch nicht? Dann fügen sie Vokale hinzu! Deutsche Sprache schwere Sprache, oder so…)

    NeiN ZuM iMPFZWaNG!

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  7. almabu sagt:

    Um 12:00 Uhr gab es heute beim Ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen von 2022 in Frankreich mit 25,48% eine Wahlbeteiligung die um über 10% unter derjenigen von 2017 mit damals 28,54% lag. Theoretisch könnte der Negativrekord von 2002 noch unterboten werden, aber es gibt auch Aspekte, die schlicht für eine Verlagerung des Wahlganges durch die Franzosen auf den Nachmittag und frühen Abend sprechen, denn die Wahllokale haben im Gegensatz zu den früheren Wahlen anstatt bis 18:00 Uhr generell bis 19:00 Uhr geöffnet und in einigen Großstadt-Wahllokalen sogar bis 20:00 Uhr!

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  8. almabu sagt:

    Der noch amtierende Präsident Emmanuel Macron scheint derzeit der einzige Kandidat zu sein, der bis jetzt (12:40 Uhr) noch nicht gewählt hat. Telefoniert er etwa gerade wieder mal mit Putin?

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  9. almabu sagt:

    Nebenbei erwähnt: Nachwahlbefragungen von Wählern nach Verlassen des Wahllokales sind in Frankreich seit über 20 Jahren gesetzlich verboten, gelten als die Wahl illegal beeinflussend und werden mit bis zu 70.000 €uro Strafe belegt. Trotzdem werden immer wieder aus dem französischsprachigen Ausland, z.B. aus Belgien oder der Schweiz, versucht vor 20:00 Uhr Prognosen zu verbreiten, während die Wahllokale noch nicht geschlossen sind…

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  10. almabu sagt:

    Um 17:00 Uhr betrug die Wahlbeteiligung beim ersten Wahlgang 65%. Das sind 4,4% weniger als bei der letzten Präsidentenwahl 2017.

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  11. almabu sagt:

    Um 20:00 Uhr die erste Hochrechnung nach Schließung der Wahllokale. Sie sieht Emmanuel Macron mit 28,1% um 4,8% vor Marine Le Pen mit 23,1%. Das scheint zunächst klarer als die letzten Umfragen erwarten ließen, aber es ist noch eine Hochrechnung…

    Um 20:10 Uhr wird Marine Le Pen leicht angehoben auf 23,3% während Emmanuel Macron bei unveränderten 28,1% verbleibt.

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  12. almabu sagt:

    Emmanuel Macron konnte in 11.788 Orten gewinnen. Vor 5 Jahren waren dies nur 7.358 Kommunen. Grob gesagt waren es die Großräume um die Industrieregionen, die reicheren Gegenden des Landes.
    Marine Le Pen führte in 20.484 Kommunen „des platten Landes“, konnte sogar im Vergleich zu 2017 noch um ca. 1.000 Kommunen zulegen. Es drückt sich hier ein sozialer Stadt/Land-Konflikt aus!

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  13. almabu sagt:

    Marine Le Pen siegte sogar in weiten Teilen Korsikas, wo die Wahl teilweise boykottiert wurde! Ob die korsischen Separatisten ausgerechnet von einer Rechten Hilfe bei ihrer Unabhängigkeit erwarten?

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  14. almabu sagt:

    Ausgangslage vor dem 2. Wahlgang am 24. April:
    1.) Emmanuel Macron = 27,6%
    2.) Marine Le Pen = 23,4%

    9 von 10 ausgeschiedenen Kandidaten riefen zur Wahl von Macron auf im Zweiten Wahlgang. Hierbei besonders krass: Der Linke Jean-Luc Mélenchon landete weniger als 1 % hinter Le Pen auf Platz 3 und fällt damit raus! Der Ultra-Reche Zémmour rief als Einziger sein Gefolge von 7% zur Wahl von Marine Le Pen auf!

    Wahlbeteiligung 73,8% Enthaltung 26,2%, kurz: Jeder 4. Franzose ging gar nicht hin, wissend, daß die Entscheidung erst in 14 Tagen fällt!

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  15. almabu sagt:

    Die extreme Rechte in Frankreich, repräsentiert durch Marine Le Pen, Eric Zemmour und Nicolas Dupont-Aignan macht inzwischen ein knappes Drittel (32%) der Wähler aus!

    Das Bild im Link zeigt den Zuwachs der Rechten seit 2017 grafisch:
    https://www.francetvinfo.fr/elections/presidentielle/carte-resultats-presidentielle-2022-visualisez-la-progression-de-l-extreme-droite-en-france-en-une-image_5075416.html#xtor=EPR-51-%5Bpourquoi-je-ne-suis-pas-alle-voter-dix-francais-nous-racontent-les-raisons-de-leur-abstention-au-premier-tour_5065018%5D-20220411-%5Brelated%5D

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  16. almabu sagt:

    Grob gesagt, teilt sich das politische Frankreich in etwa drei Drittel aus den extremen Rechten, dem Zentrum und den Linken auf, wobei Macron und Le Pen versuchen, jeweils ihrem Drittel die Regierungsmehrheit zu verschaffen, während das linke Drittel dabei stets unter den Tisch fällt!

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  17. almabu sagt:

    Die Nichtwähler des Ersten Wahlganges teilen sich in 27% Männer und 25% Frauen der eingetragenen Wahlberechtigten auf.
    Deutlicher jedoch ist das Alter als das Geschlecht:
    42% der 18-24-jährigen haben sich enthalten,
    46% der 25-34-jährigen, hingegen nur
    20% der 50-59-jährigen und
    12% des 60-69-jährigen!
    (Laut Aussagen von Ipsos-Sopra Steria für France Télévisions.)

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