Mit großem medialen Einsatz wurde die Freilassung der weltweit letzten französischen Geisel in diesen Tagen gefeiert. Die 75-jährige Sophie Pétronin, mit Französischer und Schweizer Staatsangehörigkeit, wirkte dabei körperlich fit und psychisch gefasst, kurz stabil, und trug einen islamischen Schleier, wie er in Mali, wo sie seit 19 Jahren (seit 2001) lebte, davon die letzten 4 Jahre (seit 2016) als Geisel von Al-Quaeda nahen Jihadisten lebte, wohl üblich ist?
Es gibt einen Film der Erstbegegnung mit ihrem fassungslosen Sohn, der nur noch überwältigt „Maman“ schluchzen konnte, während sie eher stumm und kontrolliert wirkte. Sie wurde mit einem Privatjet nach Paris geflogen und dort von Präsident Emmanuel Macron an der Maschine begrüßt.
Es gab Interviews, Mikrophone und Kameras und dann platzte die Bombe: Sophie erwähnte, daß sie zum Islam konvertiert sei, während ihrer Entführung und jetzt Maryam (Maria) heisse! Sie ließ kein böses Wort auf die Jihadisten kommen, die sie nicht als islamistische Glaubenskrieger, sondern als bewaffnete Opposition zur Regierung Malis bezeichnete.
Sophie/Maryam kündigte an, jetzt Frankreich und die Schweiz zu besuchen und dann nach Mali zurückkehren zu wollen, wo sie ein Kinderhilfswerk betrieben hatte, bis zu ihrer Geiselnahme!
Es wird vermutet und wäre nicht unüblich, daß zu ihrer Freilassung eine größere Anzahl von in Mali inhaftierten Jihadisten freigelassen wurden und daß darüber hinaus auch Gelder geflossen seien?
Sollte dies so zutreffen, dann könnte die ganze Befreiungsaktion einer Schein-Geisel ein Fake gewesen sein und Sophie/Maryam, damit womöglich indirekt dazu beigetragen haben inhaftierte Terroristen zu befreien und ihnen obendrein Gelder in die Kriegskasse zu spülen?
Es könnte sich aber auch um einen Fall des „Stockholm-Syndroms“ handeln, wo Geiseln unter langanhaltenden psychologischem Druck und in permanenter Lebensgefahr befindlich, sich an ihre Entführer und ihr Denken stark annähern bis hin zur Identifikation, wie es nach der Geiselnahme in der Deutschen Botschaft von Stockholm am 24.04.1975 ausgeführt von RAF-Terroristen beobachtet wurde. Der Name stammt aber schon von einer 1973 erfolgten Geiselnahme in einer Stockholmer Bank…
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https://www.abc.es/internacional/abci-caso-sophie-petronin-convertida-maria-musulmana-divide-francia-202010101815_noticia.html
https://www.youtube.com/watch?v=V4ICKnGrOEU
https://5pillarsuk.com/2020/10/10/france-in-shock-as-freed-hostage-reveals-she-converted-to-islam/
Ein Mensch, der die letzten 19 Jahre seines Lebens in einer intensiven, anderen Kultur verbrachte und davon 4 Jahre als Gefangene, irgendwo in der Sahara in/bei Mali, hat natürlich jedes Recht sich für einen anderen Weg, einen anderen Glauben zu entscheiden.
Pikant wird diese Entscheidung nur dadurch, daß Frankreich und einige andere NATO, bzw. EU-Staaten dort militärisch gegen die vermutlichen Geiselnehmer und Jihadisten kämpfen und es auf beiden Seiten Tote gibt.
Wenn Madame Pétronin ihre Entführer aber nicht als Jihadisten einstuft, sondern als quasi normale, bewaffnete Opposition zur Regierung, dann übernähme sie Positionen ihrer Entführer, dann entfiele m.E. bei diesem Argument die Rechtfertigung der Anwesenheit europäischen Militärs, oder?
Dann wäre auch schwer zu verstehen, daß Mali offenbar als Vorleistung zu dieser Geisel-Freilassung über hundert Jihadisten freigelassen hatte und auch Geld geflossen sein soll.
Die freigelassene Französin und Schweizerin Sophie/Maryam Pétronin hat angekündigt, nach (Pflicht?)Besuchen in Frankreich und der Schweiz wieder nach Mali zurückkehren zu wollen!
Kann das Spiel „Geiselentlassung“ dann eventuell sogar ein weiteres Mal durchgezogen werden, aber vielleicht dann in der Schweiz?
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Es gibt Hinweise in der französischen Presse, nach denen der Sohn von Sophie/Maryam Pétronin seit ungefähr zwei Jahren massiv auf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron einwirkte, um ihn zu Aktivitäten hinsichtlich einer Geiselbefreiung zu veranlassen. Sollte dieser Umstand stimmen, dann hätte sich Macron ganz schön Zeit gelassen?
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