In einem (gerade noch rechtzeitigen?) einseitigen Wahlkampf-Gag, anscheinend ohne Wissen der nordzypriotischen, von Erdogan und Ankara abhängigen Inselregierung des Mustafa Akinci, hat der mit diesem konkurrierende Wahlkandidat Ersin Tatar den seit 46 Jahre gesperrten Inselort Varosha oder Maras aus der Grünen Zone geöffnet und damit Wirbel in Nordzypern, Zypern, der EU und der UNO ausgelöst.
Tatar tat dies am 6. Oktober, bei einem Besuch in Ankara, in Gegenwart von Erdogan, praktischerweise im bis heute einzigen Staat dieser Welt, der Türkei, der Nordzypern als eigenständigen Staat anerkennt!
Der amitierende Nordzyprische Präsident Mustafa Akinci, der manchmal mit Ankara „über Kreuz liegt“, war wie schon gesagt, nicht eingeweiht!
So könnte diese einseitige Aktion Erdogans am Ende ein „zweischneidiges Schwert“* für den Großen Meister aller Türken werden? Denn die nordzypriotischen Wähler werden mit der Nase auf den Umstand gestoßen, daß die Türkei und Nordzypern bezüglich der Grünen Zone seit 46 Jahren nichts erreicht haben…
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*(Hier zum Verständnis für kulturell, historisch und sozialisierte Türken: Das ist so eine Art von einem geraden Säbel, der dafür aber auf beiden Seiten scharf ist und somit auch seinen Benutzer verletzen könnte:-) )
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https://www.al-monitor.com/pulse/originals/2020/10/northern-cyprus-elections-open-ghost-town-ankara-support.html