„Arbeitskampf“ in Pariser-Polizei-HQ: Funktionär tötet 4 Kollegen mit Messer, wird dann erschossen!

Das Polizeihauptquartier von Paris, im Vierten Bezirk, auf der I’île de la Cité in der Seine gelegen, wurde heute Mittag gegen 13 Uhr zum Schauplatz eines Verbrechens, das ein Licht auf die Verhältnisse bei der französischen Polizei wirft. Sie haben dieses Jahr eine extrem hohe Selbstmordrate (ich schrieb darüber), bedingt durch Stress, durch Millionen unbezahlter Überstunden, durch Ausnahmezustand, ein Jahr Gelbwesten-Demo-Samstage gegen die eigene Bevölkerung, aber auch Ereignisse wie den G7 in Biarritz, die Großbrände der benachbarten Kathedrale Notre Dame, der Chemiefabrik  LUBRIZOL in Rouen und anderen Anlässen.

Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt. Die Station „Cité“ der Metrolinie 4 wurde gesperrt. Von Chaos und Panik im Gebäude war die Rede.

Heute Nachmittag sollen die „Unrühmlichen Drei“ Präsident Macron, Premier Philippe und Innenminister Castaner den Tatort aus Solidarität mit der Polizei aufsuchen. Dabei dürften es hauptsächlich genau diese drei Politiker sein, die für die Zustände bei der französischen Polizei die Verantwortung tragen? In ganz Frankreich hatten verschieden Polizeigewerkschaften bereits Demos geplant und veranstaltet, wegen der unerträglichen Zustände und nun dies! Gestern hatte z.B. die Polizeigewerkschaft https://www.facebook.com/SyndicatFrancePolice/ mit 27.000 Polizisten demonstriert! Der Job des Innenministers Castaner dürfte ernsthaft wackeln, allerdings tut er dies nicht zum ersten Mal und bisher hielten die Drei solidarisch zusammen…

Der Täter , er soll ein 45-jähriger Informatiker sein, geboren in Fort-de-France, der Hauptstadt von Martinique, auf den Französischen Antillen, der seit 20 Jahren in dieser Funktion arbeitete, hatte in seinem Büro in der ersten Etage anscheinend „Meinungsverschiedenheiten“ mit seinem Vorgesetzten, den er darauf hin erstach und seinen Amoklauf, dann in zwei anderen Büros dieser Etage fortsetzte? Dann rannte er die Treppe hinunter und stach dabei auf zwei Polizei-Kolleginnen ein, wobei er die eine Frau tötlich, die andere Frau lebensgefährlich verletzte. Im Innenhof begegnete er dann dem sechsten Polizisten, der ihn schließlich mit einer Salve aus seiner MP tötete. Harpon hat demnach also drei Männer und eine Frau getötet und eine weitere Frau schwer verletzt. Diese soll nach einer Operation inzwischen aber außer Lebensgefahr sein.

Wenn dies alles so zutrifft, wovon zur Zeit auszugehen ist, dann reiht sich dieses Attentat in eine ganze Reihe ähnlicher Fälle in Europa, bei denen radikalisierte Islamisten mit Messern Menschen abschlachten. Besonders London, Paris und Brüssel taten sich hier negativ hervor…
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https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/police/direct-attaque-couteau-homme-arme-paris-policier-prefecture-police-parquet-blesse-cite_3642867.html#xtor=EPR-51-%5Bparis-l-agresseur-au-couteau-est-un-fonctionnaire-de-la-prefecture-de-police_3642867%5D-20191003-%5Bbouton%5D

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NACHTRAG: 04.10.2019

Der LE FIGARO schreibt am 04.10.2019 Neues über den Attentäter vom Polizei-Hauptquartier in Paris:
Demnach soll dieser Mikaël Harpon hörbehindert, fast taub gewesen sein. Er wohnte in Gonesse, Val-d’Oise, in einer Gegend in der zahlreiche Polizeikollegen wohnen, die ihn kannten. Diese werden im Artikel teils namentlich genannt. Harpon soll in der Nacht vor dem Anschlag zwischen 03-04 Uhr Morgens zweimal laut „Allah Akbar“ gerufen haben. Er sei vor über 18 Monaten zum Islam übergetreten, habe daraus kein Geheimnis gemacht, sondern habe in eine „djellaba“ („dieses Nachthemd?“) gekleidet häufig die Moschee in Fauconnière à Gonesse besucht. Bei der Polizei hat man diese Enwicklung anscheinend nicht wahrgenommen?
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http://www.lefigaro.fr/actualite-france/info-le-figaro-selon-un-temoignage-le-tueur-de-la-prefecture-de-police-aurait-crie-allah-akbar-la-nuit-precedente-20191004

4 Responses to „Arbeitskampf“ in Pariser-Polizei-HQ: Funktionär tötet 4 Kollegen mit Messer, wird dann erschossen!

  1. almabu sagt:

    Der französische Innenminister Christophe Castaner sagt, „daß sich die Frage seines Rücktritts nicht stelle!“ Wenn er sich da mal nicht täuscht, der Gute?

    Klar ist: Die französische Polizei untersteht ihm, gehört zu seinem Ressort. Die Vernatwortungslinie könnte aber über ihn hinweg bis zum Premierminister Philippe oder gar bis zum Präsidenten Macron weitergeführt werden, wenn der parlamentarische Untersuchungsausschuss, bestehend aus je vier Abgeordneten des Parlamentes und des Senates, der inzwischen auf Druck der Oppositionsparteien eingerichtet wurde, in der Sache fündig wird. „Gewisse Disfunktionalitäten bei der Polizei“ werden inzwischen offen eingeräumt! Es steht sowohl die innere Sicherheit des Polizeiapparates, als auch die Wahrung der Geheimhaltung zur Debatte, wenn ein radikalisierter salafistischer Islamist geheimzuhaltenden Erkenntnisse der Polizeiarbeit in die Moschee tragen kann!
    Aber eigentlich darf die Öffentlichkeit die Fehler und Missstände bei der Polizei nicht erfahren, weil die ja geheim, weil sie „nationale Sicherheit“ sind und die Polizei weiter in die Bredouille bringen könnten?

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  2. almabu sagt:

    Premierminister Philippe drückt seinem Innenminister Christophe Castaner „sein „volles Vertrauen aus“ und bildet gleichzeitig zwei Missionen, welche über den eigentlich für die Polizei zuständigen Innenminister hinweg, alle Polizisten und Agenten im sensiblen Sicherheitsbereich der Polizeien auf ihre Verlässlichkeit „checken“ sollen. Na, da kommt bei denen bestimmt Freude auf?

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