Andalusien: Nach 40 Jahren hat sich die PSOE zu Tode gesiegt! Größte Partei braucht PP als Koalitionspartner. Alle Rechten zusammen hätten die absolute Mehrheit!

(zu 99,2% ausgezählt, kann man wohl von einem Endergebnis sprechen?)

55/109 Sitze bedeuten absolute Mehrheit im andalusischen Parlament.

27,9% = 33/47 = – 14 Sitze (-30%) 2018/2015 PSOE-A Susana Diáz
20,8% = 26/33 = – 07 Sitze (-20%) 2018/2015 PP
18,3% = 21/09 = +12 Sitze 2018/2015 C’s
16,2% = 17/20 = – 03 Sitze 2018/2015 AA (in 2015 PODEMOS/IULV-CA)
11,0% = 12/00 = +12 Sitze 2018/2015 VOX

Das heisst die skandalverwickelte andalusische PSOE-Variante hat nach 40 Jahren ununterbrochener Regierung vom Wähler die Quittung erhalten und im Vergleich zur Wahl 2015 30% ihrer Wähler verloren. Die PSOE ist damit insgesamt geschwächt worden, auch wenn der interne Druck von Díaz-33 auf Sánchez-84 damit zunächst wohl nachlassen wird?

Die PP hat ebenfalls rund 20% ihrer Wähler von 2015 verloren. Trotzdem hätte eine GroKo nach deutschem Muster unter Führung der PSOE-A eine absolute Mehrheit von 4 Stimmen.

Damit ist die PP trotz der Niederlage zur entscheidenden Kraft geworden, ob es in Andalusien künftig eine Gro-Ko mit 59 Sitzen oder eine Rechtskoalition aus PP, C’s und VOX mit ebenfalls 59 Sitzen regierend geben wird!

Sánchez-84 hat sich schon aus Madrid gemeldet und verlangt, daß die Partei, die bei der Wahl die meisten Stimmen holte, nämlich die PSOE-A die Regierung anführen solle!

Der eigentliche Wahlsieger sind C’s, die um 133% zugelegt haben, damit aber nur in eine Rechtskoalition eintreten könnten, denn für eine Koalition mit der PSOE-A fehlte ihnen genau 1 Stimme (33+21=54)!

AA, Adelante Andalusía früher PODEMOS hat mit -15% ebenfalls verloren.

Überraschungssieger waren die Ultra-Rechten von VOX, die erstmals im andalusischen Parlament vertreten sein werden.

Aber es gibt auch Bilder, die sich anscheinend nie ändern? Von den 8 Provinzen gewann die PP nur in der östlichsten (Almería) die Mehrheit, die anderen 7 verteidigte die PSOE-A…

______
https://www.abc.es/espana/

7 Responses to Andalusien: Nach 40 Jahren hat sich die PSOE zu Tode gesiegt! Größte Partei braucht PP als Koalitionspartner. Alle Rechten zusammen hätten die absolute Mehrheit!

  1. Michael Alvaro sagt:

    Das Parteienspektrum einzig auf links / rechts zu reduzieren greift etwas zu kurz, auch wenn fast alle spanische Medien sich auf diese eingeengte Sichtweise eingeschworen haben. Bekanntlich wurde Ciudadanos von katalanischen Intellektuellen gegründet, die politisch eher dem linken Spektrum zuzuweisen sind. Es darf auch nicht vergessen werden, dass Cuidadanos nach den Wahlen von 2016 mit den Sozialisten ein Regierungsabkommen vereinbart hatten, welches Sanchez damals zum Ministerpräsidenten gemacht hätte, wenn andere Parteien wie z.B. Podemos sich diesem Abkommen angeschlossen hätten. Aus meiner Sicht ist Ciudadanos mehr der politischen Mitten denn der Rechten zuzuweisen. Weiter habe ich etwas Mühe, dass die VOX unisono ultrarechts bezeichnet wird, einzig weil sie sich entschieden für die Einheit Spaniens einsetzt. Bekanntlich sind auch in Andalusien bisherige PSOE Wähler aus ihrem Sinn für ein einheitliches Spanien zu den VOX Leuten gewechselt.

    Like

  2. Michael Alvaro sagt:

    Und wer schützt uns vor dem Totalitarismus und dem damit verbundenem Streben nach Einheitsdenken der Neostalinisten? Werden wir also nicht zu orwellschen Schafen und plappern alles diesem Zopfträger nach!

    Like

  3. almabu sagt:

    Wieder einverstanden! Ich sehe Iglesias und PODEMOS – gemessen an deren eigenen Plänen – als gescheitert an. Die wissen das auch und sehen sich jetzt bei Neuwahlen akut bedroht. Der Antifaschisten-Alarm soll ihnen ihre Pfründe und bequemen Einkommen sichern, für die sie nirgendwo Verantwortung übernehmen müssen. Aber das Fascho-Urteil kommt von allen Seiten und sofort in jeder Diskussion und stumpft auf diese Weise ab.
    Wenn ich mir Massenkundgebungen mit Fahnenmeer und Fackelzügen, Gehirnwäsche, Sektierismus und DNA-Rassismus der CAT-SEP’s so ansehe, fällt mir auch augenblicklich das „Fascho“ Prädikat ein…

    Like

    • Michael Alvaro sagt:

      Richtig! Tatsächlich hatte ich mich anfänglich auch etwas von Iglesias blenden lassen, zumal unser westlich geprägtes System auf stetigem Wachstum beruht und es ein solches letztlich nicht auf ewig geben kann, weshalb es unumgänglich wird, unsere Gesellschaftsordnung generell zu überdenken; auch in Bezug auf die sich immer weiter öffnende Schere zwischen elender Armut und unverschämtem Reichtum. So weit so gut! Aber in dem auf den Nationalistenzug gesprungen wird, dessen Fahrtrichtung entschieden antisolidarisch ist, und deppert von Plurinationalismus geschwafelt wird, erreicht man die gesetzten Ziele nicht – ganz im Gegenteil, neutrale Betrachter ebenso wie angehende Sympathisanten (die es danach selbstredend nicht mehr sind) werden gröblich enttäuscht. In Anbetracht dessen wie der katalanische Nationalismus seit Pujols Zeiten seine vermeintlichen Feinde gezielt zu kaufen und ins Boot zu holen wusste, rückt der Villakauf von Iglesias in ein besonderes Licht.

      Like

      • almabu sagt:

        Iglesias und Podemos standen doch seit ihren Anfängen unter dem Verdacht venezuelanischer Finanzierung, auch wenn das – meines Wissens – nie eindeutig bewiesen werden konnte?

        Es gibt seit der Wirtschaftskrise von 2007-8 und der neoliberalen Folgepolitik eine Verschlechterung des Lebensstandards der Unter- und unteren Mittelschicht in den meisten EU-Staaten. Alle haben (absichtlich?) verschiedene Wege gegen die gleiche Ursache eingeschlagen, aber allen ist gemein nie offen über die/den Verursacher zu sprechen, sondern nationalistische und populistische künstliche Feindbilder aufzubauen. Die Stärke und damit die Bedeutung der Politik ist gegenüber der Wirtschaft permanent rückläufig. Das müssen Politiker stets überspielen um von ihrer zunehmenden Irrelevanz abzulenken.

        Was ist Katalonien „Madrid beraubt uns“ ist, das ist im UK der BREXIT „die EU beraubt uns“, in Deutschland die AfD „wir müssen alles bezahlen“, in Polen…, in Ungarn…, in Italien…. und, und, und…

        Frankreich scheint hier ein Sonderfall, denn der Ärger der Unterschicht richtet sich gegen die Zentralregierung ohne durch andere Parteien oder Gewerkschaften kanalisiert und institutionalisiert zu werden. Das hat ein gewisses revolutionäres Potential, ganz unabhängig davon ob dies nun von Links- oder Rechts-Positionen ausgeht! Wir werden es wohl bald erleben…

        Aber das Beispiel Katalonien zeigt wie belastbar, sektenartig Verblendete an ihren Visionen hängen, auch wenn es ihnen ganz konkret von Jahr zu Jahr schlechter geht und die Regierung große Worte schwingt und seit über einem Jahr für’s Nichtstun fürstlich bezahlt wird.

        Es könnte am Ende gar ein gemeinsames Projekt der Rechten in Europa für die EU-Wahlen im Mai geben. Sie könnten nicht chancenlos versuchen, die Sozialdemokratie auf Europäischer Ebene abzulösen. Glaubt jemand, daß es dann besser würde? Ich nicht!

        Like

Was denkst Du?

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

%d Bloggern gefällt das: