Das gewohnte Bild ist das eines permanenten „Katz-und-Maus-Spieles“ zwischen den CAT-SEP’s, vertreten durch den Guru Puigdemont und der Zentralregierung in Madrid, vertreten durch den Polit-Autisten Rajoy.
Aber das Affentheater, der CAT-SEP-Zirkus, hat noch ein paar Kollateralschäden erzeugt. Darunter sind zum Beispiel die Gläubigen der eigenen Separatisten-Sekte, von denen sich zwar ein harter Kern radikalisiert, Andere jedoch enttäuscht zurückziehen.
Sie haben mit „Ach-und-Krach“ 2 Millionen Stimmen geholt am 21-D. Sie haben die Wahl an Stimmen klar und eindeutig verloren, nicht aber an Sitzen, denn sie errangen 70 von 135 Sitzen, das sind nur 2 Stimmen über der Absoluten Mehrheit von 68 Sitzen. Wenn man bedenkt, daß JxCat, ERC/Cat-Sí und die CUP diametral entgegengesetzte Programme haben und die Separation von Spanien lediglich der kleinste gemeinsame Nenner ist, dann wird die momentane Hängepartie verständlicher. Sie wissen, jeder von ihnen hat zu verlieren, egal welche Form von Koalition die Zukunft bringen wird.
Die ERC (32 Sitze am 21-D mit 935.000 Stimmen oder durchschnittlich 29.200 Stimmen pro Sitz) ist bisher immer mehr oder weniger brav dem Kurs des Verrückten aus Gerona gefolgt, obwohl ihr Präsident Junqueras seit Oktober und damit wie die meisten Inhaftierten, seit über einem halben Jahr im Knast sitzt. Sie grummelt jetzt vernehmlich, will eine „reale“ Regierung, die Autonomie in den Griff bekommen und dafür sorgen, daß Madrid des Artikel 155 wieder abschaltet. Die ERC hat zwar dem Separatismus keineswegs abgeschworen, gab aber kürzlich zu, daß es keine Mehrheit für das CAT-SEP-Projekt unter den Katalanen gäbe und will aktiv dafür werben, Verbündete suchen. Die Abspaltung von Spanien ist damit zum Fernziel geworden.
Die Anarchos von der CUP bekam am 21-D die größte Klatsche aller Separatisten und schrumpfte von 10 auf 4 Sitze (mit 195.000 Stimmen oder durchschnittlich 48.700 Stimmen pro Sitz!) im Autonomieparlament. Sie hat aber nichts daraus gelernt, sich eher noch mehr radikalisiert! Alles unterhalb der unabhängigen Republik Katalonien lehnen sie kategorisch ab! Damit gibt es faktisch keine CAT-SEP-Mehrheit mehr, denn es ist ihnen der Kleinste gemeinsame Nenner abhanden gekommen.
Die PDE-Cat (34 Sitze am 21-D durch 948.000 Stimmen, oder durchschnittlich 27.800 Stimmen pro Sitz) war unter dem unverfänglichen Label „Junts pel Catalunya“, kurz JxCat, angetreten um so von den alten CiU-Skandal-Jahrzehnten abzulenken. Sie folgen noch immer dem Sektenführer Puigdemont, obwohl oder weil praktisch die gesamte zweite Führungsgarnitur im Knast sitzt. Sie sind zu schwach zum Putschen und der alte „Karle Putschdämon“ nutz dies gnadenlos aus. Er sieht sich als absolut-total unentbehrlich und dies auf Lebenszeit. Egal, wohin er auch gerade geflüchtet ist, seine Vasallen müssen dort antanzen und sich kuriose Pläne und Handlungsalternativen anhören, denen einzig und allein gemein ist, daß ER jeweils in ihnen wie die Sonne als Zentralgestirn im Zentrum thront, während alle anderen entbehrliche Bauern in diesem Schachspiel gegen ALLE sind, denn natürlich sind die ERC und die CUP ihm mindest ebenso feindlich gesinnt wie die Nationalparteien PP, PSOE und PODEMOS. Die Einzigen, die bei einem Abfall der CUP möglicherweise einspringen würden sind die Sozialisten der PSC um den opportunistischen „Tänzer“ Miquel Iceta, der am liebsten auf allen Hochzeiten tanzen möchte, sei es staatstragend in Madrid, sei es separatistisch in Barcelona.
Momentan zahlt Madrid brav die Zeche, denn sowohl die Knackis als auch die Abgehauenen beziehen ihre Bezüge. Die möglicherweise in den oberen Strukturen der Generalitat installierte Korruption wird vermutlich ebensowenig tangiert? Dass das katalanische Autonomieparlament nicht arbeitet, das ist ihre geringste Sorge. Dies war auch schon seit Zeiten von Artur Mas so! Sie haben praktisch selbst den Beweis ihrer Überflüssigkeit erbracht. Ohne Autonomieparlament, mit-verwaltet von Madrid, läuft es besser, denn Rechnungen, z.B. an Apotheken werden jetzt bezahlt und weisen keinen Jahresrückstand auf.
Der Fairness Halber muss hier gesagt werden, daß die Opposition im katalanischen Autonomieparlament sich untereinander auch nicht grün ist und außerdem auch ohne die vier Stimmen der CUP mit 65 Stimmen eine Stimme weniger als die verbleibenden CAT-SEP’s von JxCat und ERC hätten.
Im Ernstfall würden wohl beide Lager versuchen Stimmen, oder zumindest Enthaltungen, im jeweils gegnerischen Lager zu kaufen. Eine stabile Regierung sähe anders aus…
So läuft die Zeit ab und bis zum 14. Mai soll nun das Hologramm von Puigdemont installiert werden und daneben eine Art von Statthalter/in vor Ort, mit geringen Kompetenzen, der sich an der katalanischen Realität und mit Madrid die Finger schmutzig machen darf, nicht aber das Büro des Sonnenkönigs betreten oder gar auf seinem Stuhl sitzen darf!
Spätestens am 22. Mai läuft aber automatisch der Prozess für Neuwahlen an. Um dann nicht erneut, wie schon am 21-D, zu verlieren, müssten die CAT-SEP’s sich zumindest verbal deutlich radikalisieren um eine maximale Mobilisierung zu erreichen und ihre Gläubigen an die Urnen zu bekommen.
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Phantastische Rede von Lorena Roldán, Ciudadanos zur CAT-SEP-Sekte, ihrer Matrix-Realität, ihren mangelnden demokratischen Umgangsformen und ihren rechtsextremistischen Freunden in Europa: