Die Ratsfraktion von San Sadurní de Noya, Barcelona wollte sich an die Arbeit machen und ihre wichtigsten Probleme lösen.
Dazu gehörte offenbar ein Antrag der Anarcho-CUP die von den CAT-SEP’s selbst planvoll provozierten „sogenannten Polizeiübergriffe des 1-O“ zu verurteilen. Dafür wären im Prinzip der Innenminister oder der Präsident in Madrid als oberste Vorgesetzte verantwortlich, wenn man diesem propagandistischen Dauerbrenner denn überhaupt folgen möchte?
Dieser Antrag hatte aber einen zweiten Teil, wie es die Fragen bei Consultas und Referenden der CAT-SEP’s gerne haben. In diesem zweiten Teil forderten sie, der Rat solle die aus diesem Ort, San Sadurní de Noya, stammende spanische Gesundheitsministerin, die Katalanin Dolors Montserrat, zur „Unerwünschten Person“ in ihrem Heimatort erklären!
Es gab gegen sie keinen konkreten Vorwurf, aber sie hatte den „ungeheuren Frevel“ begangen, als Katalanin in Madrid in der Regierung des verhassten Todfeindes mitzuarbeiten…
Wie üblich, maßte sich also eine Anarcho-Ratsfraktion der CAT-SEP’s die Zuständigkeit darüber an, die Ereignisse des 1-O juristisch zu bewerten und eine Mitbürgerin für ihre Arbeit in Madrid für ALLE Spanier zu bestrafen. Ganz normale Ratsarbeit also, so ganz nach dem Motto „um alles muss man sich selber kümmern!“
Der Rat hatte kein Problem damit sich dieses Antrages anzunehmen. Alles schien also wie immer zu laufen, doch es geschah Folgendes:
02 Stimmen der CUP für den Antrag
02 Stimmen der ERC für den Antrag
04 Stimmen der PSC und PP gegen den Antrag, UND
08 Enthaltungen, darunter 02 von ERC, 04 von PDeCAT und 02 von ICV!
Der Bürgermeister machte von seinem besonderen Stimmgewicht keinen Gebrauch.
Das Ergebnis lautete 4 Pro-, 4 Contra- und 8 Enthaltungsstimmen, ein PATT!
Die Solidarität der CAT-SEP’s zerbrach, der Antrag hatte nicht die erforderliche Mehrheit und wurde mit dem knappest möglichen Ergebnis abgelehnt!
Heute beginnt ganz offiziell, der eigentlich seit 2010 tobende Wahlkampf in Katalonien, diesmal halt nur für die wie immer vorgezogenen Neuwahlen vom 21-D in der „Panischen Autonomie Katalonien“.