Nur im Dezember: Alle hereinspaziert, zur großen 155er-Show in Spanien, am 21-D!

Die nationalkatalanistische Separatisten-Schau war zuletzt arg aus dem Ruder gelaufen. Haben die Kerle (und Mädels!) doch tatsächlich die Unabhängigkeit ausgerufen an diesem berühmt-berüchtigten 27-O, wenngleich alles eigentlich nur ein Irrtum war, denn es war natürlich nur politisch und symbolisch, also ungültig, wie es die objektive, neutrale über jedem Verdacht der Parteilichkeit stehende Autonomiepräsidentin Carme Forcadell ihren Richtern mit Erfolg erzählte!

Zugegeben, so konnte es wirklich nicht weitergehen!

Madrid musste was tun. Es konnte sich nicht länger auf der Nase rumtanzen lassen. Mariano Rajoy musste seine Zigarre ausdrücken, sich mühsam aus seinem Ohrensessel erheben und zur Tat schreiten…

Wie es scheint, hat Rajoy „die sanfte Tour“ gewählt, denn:

Er setzte zwar die alte Autonomieregierung ab, aber er verkündete sofort und innerhalb der kürzest möglichen Frist vorgezogene Neuwahlen in der Autonomie Katalonien.

Die reichte auf gar keinen Fall, irgendwelche strukturverändernde Maßnahmen z.B. im Bildungs- und Medienbereich vorzunehmen oder gar um Ungerechtigkeiten in der Behandlung von Spaniern im Öffentlichen Dienst und der Verwaltung der Autonomie zu beseitigen. Selbst bei der Autonomie-Polizei, den Mossos d’Esquadra, wurden nur ein, zwei Köpfe an der Spitze ausgetauscht. Damit blieben die stärksten Waffen des nationalkatalanistischen Separatismus vollkommen unangetastet.

Es waren Richter und Gerichte, es war die Justiz, die die abgesetzten Ex-Autonomiepräsidenten, -vizepräsidenten, -minister und die Präsidentin des Autonomieparlamentes sowie die beiden Jordis der sogenannten CAT-SEP-finanzierten Zivilgesellschaften ANC und ODIO-Cultural auf Basis konkreter Gesetzesverstösse, laut verkündeter Uneinsichtigkeit und wegen Fluchtgefahr einbuchtete!

Rajoy konnte es eigentllich nicht gefallen, Märtyrer des nationalkatalanistischen Separatismus-Projektes zu schaffen. Diese Tendenz ist zwar real vorhanden und die CAT-SEP’s versuchen dies auch, aber sie sind inzwischen längst zu einem zerstrittenen Haufen zerfallen, denn „das Schicksal“ behandelte sie höcht unterschiedlich:

„Die Einen“ sitzen seit über einem Monat im Knast und feilen an Formulierungen, die ihnen die Zellentüren öffnen sollen, ohne ihnen zugleich die politische Substanz ihres Projektes zu rauben.

„Die Andere“ saß nur eine Nacht im Knast, legte 150.000,- €uro-Kaution auf den Tisch, erklärte alles zum Humbug, zur puren Polit-Symbolik und  marschierte am nächsten Morgen frei nach Hause um zwei Tage später ihre Kandidatur bei Rajoys illegalen 155er-Neuwahlen zu verkünden.

„Der Andere“ tingelt in Brüssel frei durch die Kneipen und TV- und Radiostudios, sogar bei den russischen Exoten von RT und gibt den berühmten katalanischen Komiker das „Puigdemont go!“. Er scheint keinerlei finanziellen Probleme zu haben und attackiert abwechselnd Madrid, die belgische Regierung, die EU oder auch schon mal die UN.

Die restlichen „Knackis“ haben jetzt kunstvolle Verteidigungsstratgien miteinander abgestimmt, den Artikel 155 faktisch anzuerkennen und einseitigen Maßnahmen abzuschwören. Dies dürfte wohl helfen, aber nur gelten, bis sich die Knasttüren wieder hinter ihnen geschlossen haben?

In den nächsten Tagen beginnt offiziell der Wahlkampf in Katalonien. Es sollte mich nicht wundern, wenn sich bis dahin ALLE derzeit in Haft befindlichen wieder auf freiem Fuß befinden und munter mitmischen, fast so als wäre nichts gewesen?

Die Umfragen zeigen zwar eine Annäherung der beiden Hauptlager von Separatisten und Unionisten ziemlich genau bei je 50%. Dazu werden aber wie üblich phantasievolle Koalitionen eigentlich unverbindlicher Parteien mit eigentlich unüberbrückbaren Gegensätzen zurechtgerechnet und zu Pseudo-Mehrheiten gezaubert.

Die Probleme sind also ALLE ungelöst nur mit einem kleinen, womöglich entscheidenden Unterschied:

Jetzt herrschen Streit und Zwietracht unter den CAT-SEP’s und es bleibt abzuwarten,wie sich dies an den Wahlurnen auswirken wird?

ERC-Junqueras im Knast erklärt undemokratisch Marta Rovira zur Kandidatin. ERC-Junqueras, bald aus dem Knast heraus, würde es dann doch gerne selbst machen. PDeCAT-Puigdemont erklärt aus Brüssel, daß er selbstverständlich Präsident bleiben möchte, egal wer die Wahl gewinne! Die CUP erkennt die Wahlen nicht an und will an der doch nur politisch-symbolischen Republik weiterarbeiten.

Die PP Albiols muss weiter kleine Brötchen backen, sie gilt als Madrid-Ableger Rajoys. Die C’s haben die Chance zur stärksten Kraft der Unionisten zu werden und an der PSC Icetas vorbeizuziehen, der mit unsinnigen Wahlversprechungen, wie einem katalanischen Finanzamt, im Lager der Separatisten wildern will. Dann gibt es noch die Opportunistin Ada Colau, die sich mit ihren an den Rändern grenzenlos wuchernden Bürgerbewegungen mal hier, mal da anschmiegt, um Beute für sich persönlich zu machen…

Tja, momentan deutet alles darauf hin, daß diese Wahl keine Lösung der anstehenden Probleme bringen dürfte und, das muss auch mal gesagt werden, alle Häftlinge oder Ex-Häftlinge waren nur in U-Haft. Ihre Verfahren laufen weiter, Spaniens Justiz mahlt langsam und das kann durchaus noch ein, zwei Jahre Unsicherheit mit sich bringen…

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