Nicht, daß es den Damen und Herren in Frankfurt am Main langweilig wäre, oh nein! Sie sorgen sich nur zunehmend um die Stabilität in Katalonien, noch-Spanien, noch-Europa.
Die EZB verlangt deshalb zweimal täglich einen finanziellen Status von allen Banken in Katalonien, ganz egal ob nun mit Hauptsitz in der rebellischen nordostspanischen Autonomie oder jüngst abgewandert in vermeintlich sichere Nachbargefilde. Denn eines muss allen Beteiligten klar sei: Auf Grund der Verflechtung Kataloniens mit Spanien wäre die Schieflage BEIDER Teile, also der abtrünnigen Separatisten und der verstümmelten Restspanier quasi garantiert. Alles andere ist getrost der Propaganda zuzurechnen
Die CAIXABANK mit einem Marktanteil von 24% in Katalonien, die SABADELL mit 22% Marktanteil und die BBVA mit 14% Marktanteil müssen um 12 Uhr und um 18 Uhr täglich einen finanziellen Status nach Frankfurt melden. Dazu werden die Banken parallel auch von der Spanischen Zentralbank überwacht, auf die Frankfurt sich aber offenbar nicht so richtig verlassen mag?
Stand, Ende Juni 2017, hatte die CAIXABANK bei der EZB eine Bareinlage von knapp 12 Milliarden €uro und die SABADELL etwa 6,5 Milliarden €uro.
Obwohl verstärkt Bargeld abfließt, weil die Leute den Zeiten nicht trauen, scheint die Liquidität derzeit nicht gefährdet?
Im Ernstfall könnte CAIXABANK auf Aktiva im Wert von 65,6 Mia €uro zurück greifen, SABADELL auf 28,4 Mia €uro. Sie könnten also zusammen auf 94 Milliarden €uro bei der EZB zugreifen, kein Trinkgeld, gewiss!
Trotzdem sind Gestern zwei weitere Banken, die BANCO MEDIOLANUM (nach Valencia) und die ARQUIA BANCA (nach Madrid) mit ihren steuerlichen und juristischen Hauptsitzen aus der Rebellenautonomie abgewandert.
Oft melden sich die Bankkunden auch einfach bei außerhalb Kataloniens liegenden Filialen ihrer Banken an. Alleine die SABADELL hatte am vergangenen Montag, dem Tag nach dem verbotenen, illegalen FAKE-Referendum des 1-O, 6.000 neue Konten direkt außerhalb der Grenze Kataloniens. Einen Vertrauensbeweis für die nationalkatalanistischen CAT-SEP-Rebellen kann man dies wohl eher nicht nennen?
Trotzdem kursierten auch schon Gerüchte in Barcelona, daß es Probleme an Geldautomaten gäbe Bargeld abzuheben? Solche Gerüchte sind in der aktuellen Lage Kataloniens zwar naheliegend, sollten aber mit Vorsicht betrachtet werden, bis sie sich bestätigen.
In diesen schwierigen Banker-Zeiten in Spanien wird die Deutsche Bank Spanien seit Ende März wie Sauerbier auf dem Markt angeboten. Sie sollte, bei 16,3 Mia €uro Aktiva, 11,7 Mia €uro Einlagen, 700.000 Kunden, 235 Filialen und 2.600 Angestellten, rund 2 Milliarden €uro als Verkaufspreis einbringen. Wegen mangelndem Interesse liegt der Kurs für den Verkauf zur Zeit bei 700 Millionen, einem guten Drittel des Ausgangspreises. Am Ende können die Verkäufer in Frankfurt wohl 20% bis 25% also 400 bis 500 Millionen erwarten?
Und noch’n Artikel zum katalonischen Kuddelmuddel, diesmal von einem echten Anarchisten …
<a href="https:/www.counterpunch.org/2017/10/20/catalan-independence-and-the-crisis-of-democracy/print/"
… (nicht) wirklich lesenswert, weil der Text weit ausholt (zahlreiche Fehler enthält und extrem einseitig ist) : von der spanischen Eroberung Kataloniens bis zum Bürgerkrieg 1936, von der Verfassung 1978 bis zu den gegenwärtigen korrupten franquistisch Cliquen in Madrid und den ebenso korrupten bürgerlichen Cliquen in Barcelona, die demonstrierende Katalanen für ihre eigenen Zwecke einspannen und wie Marionetten dirigieren (weshalb ich ihn hier nicht direkt verlinken will. Wer unbedingt, will findet ihn bei Counterpunch!)
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