Die Epilepsie Spaniens heisst Katalonien! (Auszüge von Josep López de Lerma*)

Der langjährige CiU-Abgeordnete López de Lerma beschreibt die Katalanische Frage als ein existentielles Problem Spaniens. Es beeinflusse die Wirtschaft, die Gesundheit, die Arbeitslosigkeit, die Renten, die Unsicherheit, die Korruption und die Unregierbarkeit.
(Meiner Meinung nach würden beide Seiten des Konfliktes eine Trennung wirtschaftlich nicht überleben und vermutlich eine internationale Finanzkrise auslösen?)

Spanien stehe an einer Kreuzung, an einem Scheideweg, mit mehreren Möglichkeiten von denen man nicht wisse, welches der richtige Weg sei.

Ein falscher Vorschlag könne sich in Wahrheit verwandeln, wenn er in einem fantastischen, imaginären Rahmen gemacht wird, damit er logisch erscheint und am Ende mehrheitlich akzeptiert wird.

Das sei es, was Artur Mas, Carles Puigdemont, Oriol Junqueras, Carme Forcadell, Ómnium Cultural, die CUP, die ANC, die CNC und die unterschiedlichen Anarchos getan hätten. Sie hätten sich eine perfekte Armee aufgebaut und kontrollierten alle Medien in Barcelona. Die Öffentlichen, mit einem faschistischen Unterton, aber auch die Privaten. Artur Mas habe seit 2006, als das Verfassungsgericht einige Paragrafen des Estatuts aufhob, seine eigene Realität aufgebaut und die Lüge in die Scheinwahrheit verwandelt „Spanien beraubt uns“ lautet eines der gängigen Mantras der nationalkatalanistischen Separatisten.

Die komplette Regierung der spanischen Autonomie Katalonien habe im September und am 1-O einen Staatsstreich in Zeitlupe ausgeführt, von dem man noch nicht wisse, wie er ende.

Die bürgerliche Manifestation für die Einheit Spaniens von Gestern habe sechs Jahre auf sich warten lassen. Es gäbe Angst auf den Straßen und in dem Heimen der Katalanen. Es würde nach schlichten Freund/Feind-Bildern agiert bis in die Familien hinein. Eine Art von Bürgerkrieg (noch!) ohne Waffen von Seiten, die sich unversöhnlich gegenüber stünden. (Dieses kompromisslose Beharren auf extrem gegensätzlichen, unvereinbaren  Positionen, ist für mich ein typisches, spezifisches Beispiel in diesem Konflikt!)

Morgen Nachmittag will Puigdemont angeblich die DUI erklären, die in 48(!) Stunden umgesetzt werden soll. Die Separatisten hätten zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen sechs Jahren eine Mehrheit der Katalanen umfasst. Sie entsprächen höchstens einem Drittel des Zensus oder einem Viertel der Gesamtbevölkerung Kataloniens. Die Nazi-Propaganda der Separatisten habe sich mit einem Haufen von Falschheiten und Lügen durchgesetzt.

Mit diesen Leuten könne es an diesem Punkt auch keine Mediation geben. Dies sei der Plan B der Seperatisten um doch noch die Belohnung ihrer Mühen zu kassieren, anstatt zur Verantwortung gezogen zu werden. Kein Staat auf der Welt könne einer solchen Erpressung nachgeben. Katalonien befände sich im freien Fall was seine juristische Sicherheit, seine institutionelle Stabilität, seine Wirtschaft und sein Image beträfe.

Spanien müsse jetzt handeln, wenn es sich noch für einen Rechtstaat halte, die Putschisten aus ihren Ämtern entfernen und zur Rechenschaft ziehen, sonst würde es sich vergiften und den Putschisten Sauerstoff zuführen.

(Dies ist keine komplette Übersetzung sondern nur eine Zusammenfassung von Auszügen des Artikels von Josep López de Lerma, einem Weggenossen von Artur Mas & Co!)
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http://www.elmundo.es/opinion/2017/10/09/59da6483268e3e1a148b4581.html
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*Josep López de Lerma war Sprecher der CiU im Kongress in Madrid und Autor des Essays Cuando pintábamos algo en Madrid (ED Libros, 2016).

7 Responses to Die Epilepsie Spaniens heisst Katalonien! (Auszüge von Josep López de Lerma*)

  1. almabu sagt:

    Neuer Beweis für die unterirdische Qualität von SPON ist der Jubelartikel SCHÖNGEIST AUF KRAWALLKURS über den CAT-SEP-Rebellen Karle Putschdämon, der von sachlichen Fehlern strotzt und den armen Tropf so hochjazzt, daß man glauben könnte er habe den Text selbst vorgeschrieben? Er sei ja perfekt 5-sprachig, so der Artikel. Welche Sprachen das sind? Keine Ahnung, aber Englisch und Spanisch gehören jedenfalls nicht dazu, sein Französisch ruft in Interviews auch Kopfschütteln hervor.Na ja, SPON halt…

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  2. Jakobiner sagt:

    Das politische Establishment Spaniens spricht offen über die Inkraftsetzung von Artikel 166 der spanischen Verfassung, womit die Grundlagen für die Einsetzung des Kriegsrechts gegeben wären.

    Laut Quellen aus dem Militär, die die rechte Online-Zeitung OkDiario zitiert, findet eine Truppenmobilisierung in den an Katalonien grenzenden Regionen Aragón und Valencia statt. Die Zeitung erklärt, die spanische Regierung halte es für notwendig, etwa 30.000 Sicherheitskräfte zu verlegen, um die Region unter Kontrolle zu bringen und „die verfassungsmäßige Ordnung gegen den Aufstand zu verteidigen“. Laut dem Blatt sei dies „eine Zahl, die von den 8.000 Polizisten und der Guardia Civil, die zurzeit in Katalonien eingesetzt werden, nicht aufgebracht werden kann.“

    Gemäß OkDiario zählen zu den mobilisierten Divisionen auch die „Division Castillejos“, die aus drei Brigaden mit insgesamt 3.000 Soldaten besteht (die Luftwaffenbrigade, die Fallschirmspringer und die Brigade Legion), sowie die „Bewaffnete Infanterie Alcázar aus Toledo“, die aus 300 Soldaten und 44 Panzern besteht. Zudem wird berichtet, dass Madrid die Spezialeinsatzgruppe der spanischen Marine mobilisieren will.

    Die Anzahl der Truppen, die von anderen Quellen genannt wird, variiert zwischen 12.000 und 16.000 Soldaten.

    La Tribuna de Cartagena erklärte, die Fregatte Navarra werde, vollständig mit Soldaten beladen und eskortiert von zwei Minenräumbooten, am Sonntag in Barcelona eintreffen. Dies ist der Vortag der zuvor angekündigten und wahrscheinlichen Unabhängigkeitserklärung des katalanischen Parlaments. Laut einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums nehmen die Fregatten an einer internationalen Bootsschau in Barcelona teil.

    Gleichzeitig hat die Nato Manöver unter dem Titel „Schutzengel” angekündigt, an denen sich 600 Militärpolizisten beteiligen, neben spanischen auch solche aus neun weiteren Nato-Mitgliedsländern. Laut der Webseite der spanischen Armee soll die Militärpolizei bei diesem Manöver das Management von Gefechtsständen bei Operationen und Angriffen, Eskorten und dem Schutz von Amtspersonen und die Neutralisierung feindlicher bewaffneter Personen innerhalb von Militäreinrichtungen sowie Massenkontrolle einüben.

    Artikel 116 umfasst die Entsendung von Militär und erlaubt die Suspendierung zahlreicher demokratischer Rechte, darunter der Meinungsfreiheit und des Streikrechts. Ebenso gestattet er präventive Verhaftungen. Eine Aussetzung dieser Rechte würde den Staat mit umfangreichen Polizeivollmachten ausstatten, die vom Militär dazu genutzt werden könnten, die gesamte Arbeiterklasse zu terrorisieren, wie dies bereits von 1939 bis 1977 vom Franco-Regime praktiziert wurde.

    Die Assoziation der Spanischen Armee (AME) stellte eine Stellungnahme ins Internet, die die Ansprache von König Felipe lobte, in der der Monarch das katalanische Unabhängigkeitsreferendum verurteilt und gefordert hatte, dass der spanische Staat die Kontrolle über die Region ergreife. Die Stellungnahme bezeichnete die Ansprache als „tadellos“, denn Felipe habe „klar, prägnant und nachdrücklich ausgedrückt, welcher Kurs in diesen schwierigen und komplizierten Zeiten eingeschlagen werden muss.“

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    • almabu sagt:

      Das ist meiner Einschätzung nach eine totale Übertreibung von irgendwelchen Rechten, die in dieser schwierigen Situation noch Öl ins Feuer gießen wollen.
      Für einen Militäreinsatz irgendwelcher Art besteht derzeit weder in Spanien noch in Katalonien Notwendigkeit.

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  3. almabu sagt:

    Um 18 Uhr will Carles Puigdemont vor die Medien treten und eine Erklärung abgeben. Es macht keinen Sinn vorher über deren Inhalt zu spekulieren. Wir werden es bald wissen, wie er sich seine Zukunft vorstellt. Jedenfalls hat der FMI (IWF) eine Erklärung abgegeben und auch die EU durch Donald Tusk. Mehr Aufmerksamkeit kann er wohl im Vorfeld nicht erwarten?

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  4. Jakobiner sagt:

    „Das ist meiner Einschätzung nach eine totale Übertreibung von irgendwelchen Rechten, die in dieser schwierigen Situation noch Öl ins Feuer gießen wollen.“

    Wohlgemerkt: Ölgießerei auf der linken, trotzkistischen World Socialist Website

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