Superstar ‚Chris Lindi‘, alias Christian Lindner, der Schrecken Europas?

Man kann es sich zwar kaum vorstellen, aber die spanische Zeitung EL PAÍS, sieht den coolen Typen mit Dreitage-Bart und Hemd auf den FDP-Plakaten als einen der gefährlichsten Politiker Europas an!

Warum tut sie das?
Weil Lindner Griechenland nicht in der Euro-Zone sehen will und deren weitere Integration mit gemeinsamen Etats und einem Wirtschafts- und Finanzminister ablehne!

Deshalb würde Lindner bei Europas Regierungschefs, Finanz-Analysten und Investoren zunehmend Sorge auslösen. Dabei sei er doch gar kein Ultra-Rechter mit rassistischen Ansichten. Man fürchte nur, daß mit einem Lindner als Koalitionspartner in der nächsten Merkel-Regierung die Wirtschaftskrise zurückkehren würde, die man doch so gerade eben überwunden zu haben glaubte?

Lindner habe, zwischen zwei Auftritten in Frankfurt und Nürnberg, EL PAÍS einige kurze Fragen beantwortet:

Ob Griechenland heute noch im Euroraum sein würde, wenn er der letzten Legislaturperiode angehört hätte?

NEIN! Die FDP hätte der dritten Griechenland-Rettung in 2015 NICHT zugestimmt!

Er akzeptiere, daß die Hedge-Fonds gegen ihn seien, denn er sei gegen die Niedrig-Zins-Spekulation dieser Fonds. Das beweise, daß die FDP kein Repräsentant des Großkapitals sei, sondern „der kleinen Leute“!

Immerhin hat der Gigant BLACKROCK größter Hedgefond der Welt, vor einer starken Marktreaktion gewarnt, wenn Lindner in einer künftigen Merkel-Koalitions-Regierung den Ausschluß Griechenlands aus dem Euro-Raum betreiben würde oder strengere Regeln in der Eurozone einfordern würde!

Die Sorgen gäbe es nicht nur in den Märkten. Selbst Merkel sorge sich um knappe Mehrheiten und dem damit verbundenen steigenden Einfluss von Euro-Skeptikern im Bundestag will EL PAÍS wissen!

Dann wird noch aus einer Lindner-Äusserung in DIE WELT zitiert, in der er sagte, das einzige Amt aus dem man mit der Kanzlerin Merkel auf Augenhöhe verhandeln könne, sei das des (75-jährigen!) Wirtschaftsministers (Wolfgang Schäuble) und daraus Ansprüche zumindest Gelüste abgeleitet, Schäuble faktisch in Rente zu schicken!
Ein saugefährlicher Typ eben, dieser „Chris Lindi“!

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https://elpais.com/internacional/2017/09/19/actualidad/1505843734_856098.html

One Response to Superstar ‚Chris Lindi‘, alias Christian Lindner, der Schrecken Europas?

  1. Jakobiner sagt:

    Lindner sieht nicht nur die spanische EL PAIS als Katastrophe für die Südländer, sondern auch der französische LE MONDE:

    „Am 7. September erschien ein Artikel in der französischen Zeitung „Le Monde“ mit der Überschrift: „Eine Koalition der CDU mit der liberalen Partei: Der Albtraum von Macron“. In dem Artikel wird der französische Präsident Macron mit den Worten zitiert: „Si elle s’allie avec les libéraux, je suis mort (wenn sie sich mit den Liberalen verbündet, bin ich tot)“. Starke Worte. Ich erfuhr von „Macrons Albtraum“ am Abend des gleichen Tags auf einer Konferenz zu europäischen Fragen im schönen griechischen Nafplio. Wie es der Zufall so wollte, hielt sich der französische Staatspräsident zur gleichen Zeit in Athen auf. Kein Wunder also, dass die Konferenzteilnehmer intensiv die Frage diskutierten: Was trieb ihn an, sich so drastisch zu äußern? (…) Frankreich war schon immer für mehr Gestaltung durch eine „europäische Wirtschaftsregierung“. Diese könnte nun durch ein eigenes Budget, eine gemeinsame Versicherung der Bankeinlagen, eine gemeinsame Rückversicherung für die nationalen Arbeitslosenversicherungen, mehr Finanzmittel zur Wirtschaftsförderung und womöglich einen eigenen Finanzminister für die Eurozone verwirklicht werden. Ein Europäischer Währungsfonds könnte den Mitgliedsländern Liquiditätshilfen geben und die für die Bankenunion notwendigen Finanzmittel bereitstellen. Die französische Seite war sich darüber im Klaren, dass dies für Deutschland finanzielle Belastungen und die Übernahme von noch mehr Risiken mit sich bringen würde. Doch glaubte man, dass Deutschland trotz seiner gegenwärtigen wirtschaftlichen Stärke außen- und sicherheitspolitisch geschwächt ist. Die Deutschen werden von Russland bedroht, und sie haben nach der Wahl Donald Trumps ihren wichtigen amerikanischen Verbündeten verloren. Dies sollte ihre Zahlungsbereitschaft für die Eurozone erhöhen. Bundeskanzlerin Merkel hat schon erkennen lassen, dass sie sich nach ihrer Wiederwahl auf die französischen Vorschläge einlassen könnte.
    Wäre da nicht der widerspenstige Vorsitzende der FDP. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg am 1. September vermutete Christian Lindner, dass sich Merkel und Macron schon auf neue Geldtöpfe und Transfers in der Eurozone geeinigt hätten. Lindner machte klar, dass die FDP sich dagegen sperren würde. Vielleicht hatte der französische Präsident dieses Interview im Kopf, als er sich zu dem von „Le Monde“ zitierten Satz hinreißen ließ.
    Bekanntlich wiederholt sich Geschichte nicht, aber sie kann sich reimen. Wie Hubert Védrine in seinem Nachruf auf Helmut Kohl in der F.A.Z. vom 1. Juli enthüllte, appellierte Mitterand an Kohl, seine Verbundenheit mit Europa durch seine Zustimmung zum Euro zu beweisen, obwohl es sich für Kohl „um ein Opfer handelte“. Macron hofft heute auf Unterstützung von Merkel, um französische Vorstellungen für den Euro durchzusetzen, obwohl auch diese für Deutschland ein Opfer bedeuten werden. Und er fürchtet, dass ihm die FDP einen Strich durch die Rechnung machen könnte.“

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/mayers-weltwirtschaft-ein-albtraum-namens-fdp-15201820.html

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