Auch auf dem derzeit schrumpfenden Markt der Druckmaschinen-Hersteller findet eine Konsolidierung statt. Die deutschen Firmen Heidelberger, MAN und KBA teilten sich jahrzehntelang wesentliche Teile des Weltmarktes. Vor einigen Jahren bereits hat Heidelberger seinen Rollenoffset-Bereich, der in Deutschland nie richtig Fuß fassen konnte, an GOSS verkauft und sich auf den Bogenoffset-Bereich beschränkt. Trotzdem ist die kränkelnde Firma auf Staatsgelder angewiesen. Der MAN-Konzern hatte gar seinen gesamten Druckbereich, also das Bogen- und Rollengeschäft, nach jahrelangen Verlusten in die neu geschaffene Manroland AG ausgegliedert. Jetzt sollen Verhandlungen unter Federführung des Heidelberger Aufsichtsratsvorsitzenden Mark Wössner laufen, diese beiden Fußkranken zusammen zu führen. Dabei soll der Bogenoffset von Manroland, das Werk Offenbach mit über zweitausendfünfhundert Arbeitsplätzen, von der Schließung bedroht sein! Zwar gilt der Ex-Bertelsmann Vorstandsvorsitzende Wössner als exzellenter Kenner der Materie, trotzdem gilt auch die alte Lebensweisheit, dass man aus zwei Fußkranken keinen Weltklasse-Marathonläufer machen kann! Eine andere Frage wäre weiterhin, wie der Dritte Global Player aus Deutschland, die KBA aus Würzburg nach einer solchen Fusion agiert? David gegen Goliath?
Auch in China entstünde dann ein Riese im Druckmaschinenbau. Als Kaufinteressent gilt die »Shanghai Electric Printing & Packaging Machinery Group« (SPPM) in der neben eigenen Maschinenherstellern auch Joint Ventures zusammengefasst sind. Seit fünfzehn Jahren bereits baut SPPM zusammen mit Goss International in China bei der Shanghai Goss Graphic Systems Co. Ltd., Rollendruckmaschinen. Im Sommer wurde nun bekannt, dass SEC selbst zweitgrößter Anteilseigner bei Goss International werden will. Die Heidelberger Druckmaschinen AG hält bei GOSS als Erlös aus dem Verkauf seines Rollenoffset-Geschäftes noch 15 Prozent der Anteile.